Bäume kennen keine Grenzen

Bäume kennen keine Grenzen – unter diesem Motto haben niederländische und deutsche Schülerinnen und Schüler den 26. Internationalen Baumpflanztag gefeiert. Der Naturpark Schwalm-Nette und die niederländische Gemeinde Roerdalen hatten je eine Schule von jeder Seite der Grenze dazu eingeladen, im Brüggener Wald neue Bäume zu pflanzen. Nachdem die Veranstaltung wegen eines Frühjahrssturms um eine Woche verschoben werden musste, haben 77 Kinder und Jugendliche nun 1.200 neue Bäume gepflanzt.

„Der Baumpflanztag hat Tradition und gibt jedes Jahr Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, sich mit der Natur auseinanderzusetzen und selber einen Beitrag zum Naturschutz zu leisten“, sagt Karl-Wilhelm Kolb, Naturpark-Lehrer im Schwalm-Nette-Gebiet und Koordinator des Baumpflanztags.

Die vierten Klassen der Kreuzherrenschule Brüggen hatten sich unter Anleitung ihrer Lehrerinnen, Julia Naus und Petra Bors, auf den Baumpflanztag mit einem speziellen Baumbuch vorbereitet. Für die Vorbereitung der der niederländischen Basisschool De Achtbaan aus Melick hatten das Britt Crins und Claudia Gommers übernommen. In den Büchern steht die Geschichte des Meinwegs, des Aufbaus und der Bedeutung des Waldes sowie Informationen über das Pflanzen von Bäumen. Durch die Auseinandersetzung mit der Geschichte der Grenzregion und die persönliche Begegnung der Schüler am Pflanztag soll ein besseres Verständnis für einander entwickelt werden. Gleichzeitig wird durch die gemeinsame Arbeit ein Beitrag für die Natur geleistet.

Der Vorsitzende der Verbandsversammlung des Naturparks Schwalm-Nette, Dr. Ferdinand Schmitz, und der Wethouder der Gemeinde Roerdalen, Jan den Teuling, begrüßten die Schülerinnen und Schüler. Der Vertreter des Bürgermeisters der Gemeinde Brüggen, Dieter Dresen, richtete ebenfalls ein Grußwort an die kleinen und großen Pflanzarbeiter.

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Unterstützung und Organisation
Sabrina Fischer, zuständige Försterin vom Regionalforstamt Niederrhein, hat das Pflanzgebiet vorbereitet. Die Gemeinde Brüggen stellte 1.500 Europäische Lärchen sowie den Erinnerungsbaum zur Verfügung. Ziel war es, auf der Windwurffläche einen dem Klimawandel angepassten Wald anzupflanzen.

An der Organisation und Durchführung des Baumpflanztags sind neben dem Regionalforstamt Niederrhein und der Gemeinde Brüggen, auch IVN Limburg (Instituut voor natuureducatie en duurzamheid) und die niederländische Forstverwaltung (Staatsbosbeheer Team Midden-Limburg) beteiligt. Diese Organisationen stellen auch einen Großteil der diesjährigen Pflanzhelfer. Der Betriebshof der Stadt Mönchengladbach leistet mit der Herstellung der Erinnerungstafel ebenfalls einen wichtigen Beitrag für die Aktion.

Hintergrund
An der grenzüberschreitenden Veranstaltung des Naturparks Schwalm-Nette und der Gemeinde Roerdalen haben von 1994 bis 2018 insgesamt 1.922 Schüler teilgenommen und dabei etwa 34.000 Bäume gepflanzt - das entspricht ungefähr einer Fläche von 16 Fußballfeldern.

Die Tradition des Baumpflanztags kommt ursprünglich aus Nebraska (USA). Hier initiierte 1854 der Journalist und Verleger J. Sterling Morton Baumpflanzaktionen, um den fast baumlosen Bundesstaat wieder zu bewalden. Nachdem sich die Baumpflanzbewegung auch in anderen amerikanischen Bundesstaaten etabliert hatte, breitete sie sich über die ganze Welt aus.

Im Unterschied zu dem „Tag des Baumes“, der weltweit am 25. April eines jeden Jahres begangen wird, feiert man im Naturpark Schwalm-Nette bewusst einen Monat früher. Damit übernimmt man das Datum des Nationalen Boomfeestdags, der seit 1957 in den Niederlanden begangen wird. Ziel der niederländischen Pflanzaktionen an den Schulen ist es, Kindern die Bedeutung von Bäumen zu vermitteln. Die Schülerinnen und Schüler erhalten immer am 3. Mittwoch im März Gelegenheit Bäume zu pflanzen. Außerdem ist im März die Wahrscheinlichkeit des Anwachsens der jungen Bäume in unseren Breiten ungleich höher als Ende April.