Rund 220 Menschen besuchten die erste Demokratiekonferenz in Hanau, die im Foyer und einem Saal des Kinocenters Kinopolis stattfand. Die Veranstaltung – ausgerichtet von der Arbeiterwohlfahrt, Stadtverband Hanau e.V. (AWO) und unterstützt von der Stadt Hanau und – bildete den Einstieg in das Bundesprogramm „Demokratie leben!“, das vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert wird.

Bürgerinnen und Bürger, soziale Träger, Vereine, Schulen und weitere Institutionen waren dazu eingeladen sich bei Vorträgen, Diskussionen einem Markt der Möglichkeiten mit dem Thema Demokratie und seinen Facetten auseinanderzusetzen und Details über die Inhalte des Bundesprogramm und die Fördermöglichkeiten für demokratiestärkende Projekte zu informieren.

Rund 160 Schülerinnen und Schüler nahmen am Vormittagsprogramm teil, in dessen Rahmen das Programm vorgestellt wurde und Kurzfilme gezeigt wurden. Der „Markt der Möglichkeiten“ von 13.30 bis 15 Uhr im Foyer wurde von allen Generationen besucht, unter ihnen auch Vertreter aus der Politik und verschiedener Organisationen. Hier präsentierten sich unter anderem die Koordinatoren des Aktionsbündnisses der internationalen Wochen gegen Rassismus in Hanau, der AWO-Stadtverband, der DGB, die Volkshochschule Hanau, die Inklusionsinitiative „Menschen in Hanau“ und der Zonta Club Hanau.

Am Nachmittag lauschten die Besucherinnen und Besucher verschiedenen Vorträgen und nahmen an einem Workshop sowie dem „Worldcafé Mach mit!“ teil und entwickelten erste Projektideen. Anna Jagust von der AWO und Christine Schäfer, kommissarische Leitung der Abteilung Senioren, Ehrenamt und Vielfalt der Stadt Hanau, zeigten sich sehr zufrieden mit der Resonanz. „Es ist schön, dass so viele Menschen dem Aufruf zur ersten Demokratiekonferenz gefolgt sind und vor allem das politische Interesse bei den jungen Leuten so groß ist“, sind sich die beiden einig.

„Hanau ist eine vielfältige Gesellschaft, mit vielen sozialen Schichten, verschiedensten kulturellen Hintergründen und vielen Zugezogenen“, erläuterte Bürgermeister Axel Weiss-Thiel in seiner Ansprache. In Gesellschaft lasse sich eine Polarisierung beobachten. So würden beispielsweise religiöse und politische Unterschiede immer größer. „Daher ist es wichtig, sich wieder aufeinander zuzubewegen und diesen Tendenzen noch stärker als bisher entgegenzuwirken!“, so Weiss-Thiel.

Mit „Demokratie Leben!“ beginne ein Projekt, das vielfältige Ziele habe, sagte der Bürgermeister: „Engagement für kulturelle Vielfalt und gegen Diskriminierung anzuregen, die gesellschaftliche Teilhabe und ein wertschätzendes Miteinander zu fördern, Demokratie erlebbar zu machen und demokratische Kompetenzen zu stärken.“ Die Stadt Hanau habe Strukturen geschaffen und eine halbe Stelle eingerichtet, um das Projekt zu begleiten. Verschiedene Fachbereiche und Ämter kooperierten und arbeiteten teilweise auch im Begleitausschuss mit. Die Arbeiterwohlfahrt, Stadtverband Hanau e.V. (AWO) sei mit der Einrichtung, der Koordinierungs- und Fachstelle beauftragt, die Anlaufstelle für Bürger/innen und Organisationen ist sowie zum Beantragen der Fondsmittel berät.

Wer eine Projektidee zur Stärkung der Demokratie hat, kann sich bis zum 31. Mai 2019 für die erste Förderrunde bewerben. Teilnehmen können gemeinnützige, nichtstaatliche Organisationen mit Sitz in Hanau. Insgesamt stehen 25.000 Euro an Fördermitteln für 2019 zur Verfügung. Ein Begleitausschuss aus Zivilgesellschaft und Stadtverwaltung entscheidet über die Vergabe der Projektgelder. 5.000 davon sind einem speziellen Jugendforum vorbehalten, das seine Mittel selbst verwaltet. Bis spätestens zum 15.6. erhalten die ersten Projekte Bescheid, ob sie gefördert werden.

Alle weiteren Informationen rund um das Bundesprogramm „Demokratie leben!“ gibt es beim AWO-Stadtverband Hanau e.V., der als Koordinations- und Fachstelle fungiert (Telefon 06181/24761 oder info@awo-hanau.de) oder bei Kerstin Fritz von der Stadt Hanau, Abteilung Senioren, Ehrenamt und Vielfalt, (Telefon 096181-6682037, demokratie-leben@hanau.de)