40 Jahre „Erfolg und Eigensinn“ - Bürgermeisterin Ilona Friedrich verleiht Ehrenplakette der Stadt Kassel an das Autonome Frauenhaus e.V.

18. September 2019.

Bürgermeisterin Ilona Friedrich hat am Mittwoch, 18. September, das Autonome Frauenhaus e.V. mit der Ehrenplakette der Stadt Kassel gewürdigt.

„Das Frauenhaus ist eine Notwendigkeit“, sagte sie. „Es waren mutige Frauen hier in Kassel, die das Thema öffentlich gemacht haben und ein Frauenhaus gefordert haben. 1979, also vor 40 Jahren, war es so weit. Wir können froh sein, dass Frauen in Notsituationen samt ihren Kindern dort Sicherheit, Schutz und kompetente Unterstützung finden. Es ist ein Ort, an dem Verzweiflung ein Thema ist, aber auch Erleichterung und Hoffnung auf eine bessere Zukunft wohnen. Allen, die sich oft viele Stunden mit Empathie und Engagement einsetzen für die Interessen von Frauen, soll anlässlich des 40jährigen Bestehens ein besonderer Dank gesagt werden.“

Gewalt gegen Frauen gebe es quer durch sämtliche Gesellschaftsschichten, Altersgruppen und Nationalitäten, betonte sie. In Familien oder Partnerschaften, in denen Kinder leben, seien diese auch immer Opfer von Gewalt. „Auch, wenn sie nicht direkte Opfer sind, sind sie dennoch als Zeuginnen und Zeugen der Gewalt mitbetroffen.“

 40 Jahre Frauenhaus – Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen geht weiter  

Kurz nach Eröffnung des ersten Frauenhauses in Deutschland 1976 gründete sich in Kassel der Verein. Bürgermeisterin Friedrich berichtete über den langen Weg, den die Initiatorinnen des Frauenhauses damals nehmen mussten, unter anderem auch in Verhandlungen mit der Stadt Kassel, die dann im Jahr 1979 erstmals 42.000 DM für die Erstausstattung zur Verfügung stellte.

Das Übereinkommen des Europarats zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt, auch bekannt als Istanbul-Konvention, ist ein 2011 ausgearbeiteter völkerrechtlicher Vertrag. Es schafft verbindliche Rechtsnormen gegen Gewalt an Frauen und häusliche Gewalt. Auf seiner Grundlage sollen sie verhütet und bekämpft werden. Deutschland hat das Abkommen 2018 ratifiziert. Und es sieht vor, dass die notwendige Infrastruktur, das Hilfesystem ausgebaut werden muss. Daraus folgerte Bürgermeisterin Friedrich: „Ganz konkret für die Kasseler Situation heißt dies, dass auch die Platzzahlen erhöht werden müssen, wenn man den Schlüssel der Istanbul-Konvention zugrunde legt. Das heißt aber auch, dass es sowohl Investitionsmittel als auch Mittel für weitere Sach- und Personalkosten benötigt werden. Der Bund stellt für nächstes Jahr erstmals 35 Millionen zur Verfügung, die bundesweit für den Ausbau von Frauenhäusern genutzt werden sollen. Hier in Kassel werden wir uns weiter gemeinsam mit dem Thema beschäftigen.“

Hintergrund.

Die Ehrenplakette wird als Dank und zur Anerkennung an Gruppen, Initiativen, Vereine usw., aus allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens verliehen, die sich durch ihre ehrenamtliche Arbeit um die Stadt Kassel und ihre Einwohnerinnen und Einwohner verdient gemacht haben.

Weitere Informationen: https://kassel.de/buerger/rathaus_und_politik/rund-ums-rathaus/ehrungen-und-preise/ehrungen-der-stadt/ehrenplakette.php

  

 

Über die Stadt Kassel

Kassel ist mit über 205.000 Einwohnerinnen und Einwohnern die größte Stadt in der Mitte Deutschlands. Rund 111.000 sozialversicherungspflichtige Beschäftigte sind am Wirtschaftsstandort tätig. Gut 25.000 Menschen studieren an der Universität.

Kassel ist die Stadt der documenta, der weltweit bedeutendsten Ausstellung zeitgenössischer Kunst, der Brüder Grimm und des UNESCO-Welterbes Bergpark Wilhelmshöhe mit dem Herkules, dem weithin sichtbaren Wahrzeichen der Stadt.

Rund 3.500 Menschen sind direkt bei der Stadtverwaltung beschäftigt. Zudem ist die Stadt an weiteren großen Unternehmen beteiligt, darunter die Gesundheit Nordhessen Holding sowie die Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH mit dem Verkehrsunternehmen KVG und dem Energieversorger Städtische Werke AG.

 

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Bürgermeisterin Ilona Friedrich mit Olesja Mikhaldyko (links) und Andrea Drobe (rechts) vom Autonomen Frauenhaus e.V.
©Stadt Kassel, Fotograf: Harry Soremski

Bürgermeisterin Ilona Friedrich mit Olesja Mikhaldyko (links) und Andrea Drobe (rechts) vom Autonomen Frauenhaus e.V. Bürgermeisterin Ilona Friedrich mit Olesja Mikhaldyko (links) und Andrea Drobe (rechts) vom Autonomen Frauenhaus e.V.



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