Pressemeldung:
Landkreis Peine

Peine, 22. Oktober 2019

Kreis schließt diesjährige Impfberatung an weiterführenden Schulen ab

Mit Unterstützung der weiterführenden Schulen hat der Landkreis Peine vor den Herbstferien wieder die Impfausweise der Siebtklässler eingesehen und individuelle Impfempfehlungen ausgesprochen.

Die Motivation zur Teilnahme an der freiwilligen Aktion gelingt unterschiedlich. „Mit 815 Jugendlichen haben 64 Prozent des Jahrgangs das Angebot wahrgenommen, 11 Prozent mehr als im vergangenen Jahr“, erklärt Dr. Bettina Kiessling-Klamka vom Kinder- und Jugendärztlichen Dienst des Gesundheitsamtes.

Erfreulicherweise sind viele dieser Schüler vorbildlich geimpft. 93 bis 97 Prozent hatten einen altersgerecht vollständigen Impfschutz gemäß den aktuellen Empfehlungen der ständigen Impfkommission (STIKO). Mit 91 Prozent weniger gut angenommen wird derzeit noch die seit 2004 empfohlene Impfung gegen Windpocken.

Neu empfohlen wird seit 2018 für beide Geschlechter eine Impfung gegen bestimmte Herpes-Viren (HPV), die Genitalwarzen und Krebsvorstufen auslösen können.

Seit 2007 ist diese Impfung bereits für Mädchen empfohlen. Bei 275 der beratenen Jugendlichen war die Impfserie bereits begonnen oder schon abgeschlossen. Dies sind etwa 30 Prozent mehr als im Vorjahr.

33 Jugendlichen fehlte der Schutz gegen Polio, 60 gegen Tetanus und gegen Diphtherie und 26 gegen Masern.

„Es zeigt sich, dass individuelle Beratungen und Hinweise auf anstehende Auffrischungen oder Neuerungen für jeden sinnvoll sind“, so Dr. Kiessling-Klamka, „da in der Regel in der Altersgruppe wenig Kontakte zum Hausarzt bestehen. Allen ungeschützten Personen wird empfohlen, sich nachimpfen zu lassen.“

Für alle 9 bis 17-jährigen sind Auffrisch-Impfungen gegen Tetanus, Diphtherie, Keuchhuste und Polio empfohlen.

Eine gute Gelegenheit ist die Nutzung der Vorsorgeuntersuchung ‚J1’, die von den Krankenkassen für die Altersgruppe der 12 bis 15-jährigen finanziert wird.

Gerade in Gemeinschaftseinrichtungen wie Schulen und Kitas gehen von Infektionskrankheiten besondere Gefahren aus. Das liegt an den engen Kontakten der Menschen, wodurch es zu einer raschen Ansteckung und Verbreitung von Krankheitserregern kommt.

Kenntnisse der Durchimpfungsraten sind wichtig für die Einschätzung der Gefährdung bei Krankheitsausbrüchen, denn dann sind zum Schutz der Bevölkerung weitergehende Maßnahmen durch das Gesundheitsamt erforderlich. Hohe Durchimpfungsraten haben den solidarischen Effekt, dass die Ausbreitung der Krankheitserreger in der Gesamtbevölkerung gestoppt und damit auch besonders gefährdete Mitmenschen geschützt werden.

Auch Eltern und Lehrkräfte sind eine wichtige Zielgruppe für die Impfberatung, da sie als Erwachsene bei bestimmten Erkrankungen ein erhöhtes Risiko für schwere Verläufe und Komplikationen haben.

Zudem können Erwachsene auch Infektionen auf noch ungeschützte Kinder übertragen, was beispielsweise bei Keuchhusten für Säuglinge lebensgefährlich ist. Dementsprechend sollten auch Kontaktpersonen wie Großeltern und Erzieherinnen ihren Impfschutz aktualisieren.

Anleitung zum Impfschutz-Selbstcheck

Jeder sollte zur Förderung der eigenen Gesundheit und zum Erreichen einer hohen Durchimpfungsrate in der Bevölkerung prüfen, ob in den letzten 10 Jahren eine Impfung gegen Tetanus, Diphtherie und Keuchhusten erfolgt ist. Gegen Polio sollten alle Personen mindestens viermal im Leben geimpft sein, die nach 1970 geborenen auch zweimal gegen Masern. Wer keinen Impfausweis mehr besitzt, sollte in jedem Fall den Schutz und Impfbedarf mit dem Hausarzt klären.

Für alle Menschen ist gerade die Herbstzeit eine gute Gelegenheit zur Impfauffrischung und zur Nutzung der jährlich angebotenen Grippeschutzimpfung.

 

Pressekontakt: Landkreis Peine,Katja Schröder, Referat für Kreisentwicklung und Öffentlichkeitsarbeit, Telefon: 05171/401-1101