Meldungsdatum: 01.11.2019

Neue Reihe der Werkgespräche 2019/2020 des Museumsquartiers Osnabrück

Thema: Felix Nussbaum – ganz persönlich – im Werkgespräch

In der aktuellen Staffel der Werkgespräche des Museumsquartiers Osnabrück, die in Zusammenarbeit mit dem Museums- und Kunstverein Osnabrück e.V. veranstaltet werden, liegt der Schwerpunkt auf Felix Nussbaum (1904-1944). Kuratorinnen und Kuratoren werden im Felix-Nussbaum-Haus mit ihren Lieblingsgemälden und -themen ihre ganz persönliche Sichtweise auf den international bekannten Osnabrücker Maler vorstellen.

Am Mittwoch, 6. November, um 16.30 Uhr, beginnt die neue Reihe der Werkgespräche mit Katharina Kaup und dem Titel „Felix Nussbaum und … sein Atelier“. Felix Nussbaum arbeitete während seines gesamten Lebens in ganz unterschiedlichen Ateliers. Sie konnten für ihn eine Werkstatt sein, ein gesonderter Raum, an dem zahlreiche seiner Gemälde aus den frühen Jahren entstanden. Genauso konnte es aber auch ein Refugium, ein Ort des Vertrauten oder wiederum der Beengung sein. In der Zeit des Krieges zog Nussbaum sich immer wieder zurück, schaffte es aber dennoch, seine künstlerische Arbeit fortzuführen. Der Maler beschäftigte sich über die Jahre in mehreren Werken mit seinem „Atelier“ und öffnete damit einen privaten Bereich für die Betrachtenden der Gemälde.

„Felix Nussbaum und … der Stillstand“ ist der Titel des Werkgesprächs mit Thorsten Heese am Mittwoch, 4. Dezember, um 16.30 Uhr. Im Werk Felix Nussbaums spiegelt sich die persönliche Situation des Künstlers im Exil wider. Das Gefühl der Verfolgung, die Unsicherheit, wie es im Leben weitergehen soll, die Ungewissheit des Status im Ausland – all das hat seine Spuren in seinen Gemälden hinterlassen. An mehreren Bildern wird diese Form des „Blockiert-Seins“ und „Stillstandes“ besprochen, die der Künstler im Malprozess zu überwinden versuchte.

„Felix Nussbaum und … ‚sein‘ van Gogh“ heißt das Werkgespräch mit Maren Waike-Koormann am Mittwoch, 5. Februar, um 16.30 Uhr. Was haben Vincent van Gogh und Felix Nussbaum gemeinsam? Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Werkgesprächs können anhand Nussbaums Gemälde „Erinnerung an Grüssau“ (1925) zusammen mit der Kuratorin für Kunst der klassischen Moderne des Museumsquartiers Osnabrück, Maren Waike-Koormann, die Einflüsse von Nussbaums großem Vorbild van Gogh auf den Osnabrücker Maler entdecken.

Das Werkgespräch „Felix Nussbaum und… das Licht der Provence“ mit Ralf Langer findet am Mittwoch, 4. März, um 16.30 Uhr statt. Das Licht der Provence zog bereits die Maler des Impressionismus an. Auch Felix Nussbaum versuchte, für seine Arbeiten dort Impulse zu finden. Im Werk des Osnabrücker Malers geht Ralf Langer auf Spurensuche nach einer Studienreise durch Südfrankreich. Anhand Nussbaums Bildern führt die Reise unter anderem nach Nizza, Arles und Cagnes-sur-mer.

„Felix Nussbaum und … seine Selbstbildnisse“ stellt Laura Oymanns am Mittwoch, 15. April, um 16.30 Uhr vor. Schon in seinem Frühwerk setzt sich Felix Nussbaum nicht nur mit der Außenwelt, sondern auch mit seiner persönlichen Innenwelt auseinander. Sein Œuvre, insbesondere die Werke aus der Zeit im Exil, fungiert als eine Art Tagebuch. Die Selbstbildnisse dienten ihm als Dialog mit dem Ich, wodurch sie seine innerste Gefühlswelt zeigen. Durch seine bedrohte Existenz im Exil in Belgien ab 1935 treten andere Bildthemen in den Hintergrund, sodass die Suche nach der eigenen Identität anhand der ständigen Selbstbefragung und Selbstvergewisserung einen großen Teil seiner Werke bis 1939 ausmacht. In den 1940er Jahren spricht aus den Selbstbildnissen schließlich der unbedingte Wille zur Selbstbehauptung.

Über „Felix Nussbaum und … ‚Le Soir‘“ referiert Mechthild Achelwilm am Mittwoch, 6. Mai, um 16.30 Uhr: „Auf meinen Wegen durch das Museum bleibe ich häufig bei dem Gemälde ‚Soir‘ von 1942 stehen. Die Enge des Libeskind-Ganges drückt mich als Betrachtende nah an das dargestellte Paar heran. Ihre Blicke beziehen mich in das Geschehen ein, ziehen mich in ihre intime und verletzliche Situation – so nah, dass man sich beinahe der Aufdringlichkeit schämt“, beschreibt die Referentin ihre Begegnung mit dem Gemälde. Mechthild Achelwilm fasziniert das spannungsvolle Zusammentreffen von Nähe und Distanz zwischen den Porträtierten, die gleichzeitige Intimität und Öffentlichkeit des Paares. Sie stelle sich die Frage, was Nussbaum ihr mit diesem Werk über sich und Felka als Paar, das im Exil von ständiger Bedrohung zusammengeschweißt wie aufgerieben war, erzählen möchte. In dem Werkgespräch freut sie sich darauf, diesen gemalten Erzählungen Nussbaums nachzuspüren.

„Felix Nussbaum und … die Leiermänner“ ist der Titel des Werkgesprächs mit Anne-Sibylle Schwetter am Mittwoch, 10. Juni, um 16.30 Uhr. Drehorgelspieler, auch Leiermänner genannt, gehörten zu Nussbaums Lebzeiten zum alltäglichen Stadtbild Berlins. Als Figur in seinen Bildern finden sich Orgelspieler durch alle Schaffensphasen hindurch bis zum letzten Gemälde „Triumph des Todes“ von 1944. Das Motiv ist nicht nur kulturhistorisch interessant, sondern spielt in Kunst, Literatur und Musik eine besondere Rolle. Was verbindet Felix Nussbaum mit dem Bild des Leiermannes und welche Bezüge zu Bedeutungen in Kunst und Kultur lassen sich bei ihm finden? Diesen Fragen geht Anne Sibylle Schwetter unter anderem anhand des Gemäldes „Orgelmann“ aus dem Jahr 1942/43 nach.

Weitere Informationen:

www.museumsquartier-osnabrueck.de/#Veranstaltungen

Museumsquartier Osnabrück
Lotter Str. 2, 49078 Osnabrück
Telefon 0541 / 323 22 07
museum@osnabrueck.de

 

Museums- und Kunstverein Osnabrück e.V.
Lotter Straße 2, 49078 Osnabrück
Telefon 0541 / 600 34 20
museums-kunstverein@osnanet.de

ÖFFNUNGSZEITEN

Di-Fr       11-18 Uhr
Sa/So      10-18 Uhr
Jeder 1. Donnerstag im Monat 11-20 Uhr

STADTGESPRÄCHE

Einzelveranstaltung 2 €
Alle sieben Termine 10 €
Mitglieder Museums- und Kunstverein Osnabrück e.V. kostenfreie Teilnahme

Pressekontakt: Claudia Drecksträter | Öffentlichkeitsarbeit Museumsquartier Osnabrück | Tel.: 0541 323 4581 | E-Mail: dreckstraeter@osnabrueck.de


Zu dieser Meldung können wir Ihnen folgende Medien anbieten:

Selbstbildnis an der Staffelei. Ölgemälde von Felix Nussbaum (1943)

©  Museumsquartier Osnabrück. Felix-Nussbaum-Haus
Selbstbildnis an der Staffelei. Ölgemälde von Felix Nussbaum (1943)

Leihgabe der Niedersächsischen Sparkassenstiftung


Lokomotive. Ölgemälde von Felix Nussbaum (1936)

©  Museumsquartier Osnabrück. Felix-Nussbaum-Haus
Lokomotive. Ölgemälde von Felix Nussbaum (1936)

Leihgabe der Niedersächsischen Sparkassenstiftung


Erinnerung an Grüssau. Ölgemälde von Felix Nussbaum (1925)

©  Museumsquartier Osnabrück. Felix-Nussbaum-Haus
Erinnerung an Grüssau. Ölgemälde von Felix Nussbaum (1925)

Leihgabe der Niedersächsischen Sparkassenstiftung


Arles sur Rhône – Gräberallee. Ölgemälde von Felix Nussbaum (1929)

©  Museumsquartier Osnabrück. Felix-Nussbaum-Haus
Arles sur Rhône – Gräberallee. Ölgemälde von Felix Nussbaum (1929)

Leihgabe der Niedersächsischen Sparkassenstiftung


Selbstbildnis mit Geschirrtuch. Ölgemälde von Felix Nussbaum (um 1936)

©  Museumsquartier Osnabrück. Felix-Nussbaum-Haus
Selbstbildnis mit Geschirrtuch. Ölgemälde von Felix Nussbaum (um 1936)


„Soir“ (Selbstbildnis mit Felka Platek). Ölgemälde von Felix Nussbaum (1942)

©  Museumsquartier Osnabrück. Felix-Nussbaum-Haus
„Soir“ (Selbstbildnis mit Felka Platek). Ölgemälde von Felix Nussbaum (1942)

Leihgabe der Niedersächsischen Sparkassenstiftung


Orgelmann. Ölgemälde von Felix Nussbaum (1942/43)

©  Museumsquartier Osnabrück. Felix-Nussbaum-Haus
Orgelmann. Ölgemälde von Felix Nussbaum (1942/43)

Leihgabe der Niedersächsischen Sparkassenstiftung