Meldungsdatum: 21.02.2020

Ausstellung "KonsumWandel - Wir können auch anders!" in Bocholt zu sehen

10. - 23. März 2020 in der Stadtbibliothek // Zwei Vortragsreihen

Die Ausstellung "KonsumWandel - Wir können auch anders"! des VAMOS e.V. Münster ist vom 10. - 23. März 2020 im Foyer der Stadtbibliothek Bocholt im Alten Bahnhof zu sehen. Die Fragestellungen sind aktueller denn je. Wie können Ressourcen global gerechter verteilt werden? Welche Rolle spielt die Politik? Sollten wir Wachstum begrenzen? Und: Was macht uns eigentlich glücklich? "Die Ausstellung liegt uns sehr am Herzen", sagt Bibliotheksleiter Reinhold Sprinz.

Die Veranstaltergemeinschaft aus Volkshochschule Bocholt, Rhede, Isselburg, Stadtbibliothek Bocholt, Entsorungs- und Servicebetrieb der Stadt Bocholt und Europe Direct-Informationszentrum haben sich zum Ziel gesetzt, das Thema Konsumwandel kritisch zu beleuchten. "Wir wollen deutlich Position beziehen und zeigen, dass es den Bewusstseinswandel in unserem Konsum- und Umweltverhalten in der Gesellschaft heute schon gibt", betont Sprinz.

Wachstum, Fleisch, Elektronik/IT

"Die Ausstellung hat drei Hauptanliegen", berichtet Dr. Susanne Paus von der VHS. Da sei zum einen die weltweite Gerechtigkeit, zum zweiten der ökologische Umgang mit der Erde und als drittes weltweit menschenwürdige Arbeitsbedingungen. "Wachstum, Fleisch und Elektronik/IT sind die Themen, die in der Ausstellung behandelt werden."

Seit den 1960er Jahren sei das Wachstum um 75 Prozent gestiegen, die Zufriedenheit der Menschen sei aber konstant geblieben, wie Forschungen ergaben. "Konsum macht nur kurzfristig glücklich. Die Ausstellung geht der Frage nach, was uns wirklich glücklich macht", sagt Susanne Paus. "Teures Fleisch ist immer noch zu billig" ist etwa eine Kernaussage zum Thema Fleisch. Dabei sei nicht der monetäre Preis gemeint. Es gehe um den CO2-Ausstoß, den Agrarlandverlust und die Benachteiligung von Kleinbauern in der ganzen Welt. "Nichts wird die Gesundheit der Menschen und die Chance auf ein Überleben auf der Erde so steigern wie der Schritt zur vegetarischen Ernährung", zitiert Paus den Physiker Albert Einstein.

80 Millionen Handys in den Schubladen

Beim Thema Elektronik/IT geht es um die Herkunft der Rohstoffe, deren Abbau und Verarbeitung. Die Ausstellung will dabei nicht nur Bewusstsein schaffen, sie will auch Anstöße geben. So gibt es mittlerweile ein sog. "Fairphone", ein Smartphone, das ausschließlich aus konfliktfreien Materialien erstellt wird. "Wenn wir daran denken, dass in Deutschland in unseren Schubladen 80 Millionen alte ungenutzte Handys schlummern, dann haben wir noch ein Riesenpotenzial, wenn es um Recycling und Wiederverwendung geht", ist sich Paus sicher.

Die Ausstellung ist interaktiv. Besucherinnen und Besucher können sich nicht nur per Tablet Aussagen Anderer anhören, sie haben auch selber die Möglichkeit, ihre Meinung mittels Sprachnachricht zu äußern. Vom Veranstalterteam wird die Ausstellung während der Öffnungszeiten ständig betreut.

Europäischer "Green Deal"

Die Ausstellung wird ergänzt von zwei Plakaten des Europe Direct-Informationszentrums Bocholt (EDIC). "Wir wollen im Rahmen der Ausstellung auch den "European Green Deal" vorstellen, um auch die europäische Dimension mit einzubringen", berichtet Christoph Hollmann.

Sechs Vorträge

Ergänzend zur Ausstellung gibt es sechs Vorträge in zwei Vortragsreihen. Den Anfang macht Prof. Dr. Rainer Nawrocki am 4. März 2020, 19 Uhr, im Medienzentrum, wenn er zum Thema "Energiewende - Wann wird es endlich ernst?" spricht. Unmittelbar nach der Ausstellungseröffnung am 9. März (18:30 Uhr) ist es erneut Nawrocki, der sich ab 19:30 Uhr des Themas "Künstliche Intelligenz" annimmt. Am 17. März 2020, 19:30 Uhr, stellt Prof. Dr. Sebastian Markett den "Homo digitales" vor.

Petra Tacke, Abfallberaterin beim Entsorgungs- und Servicebetrieb der Stadt Bocholt, berichtet am 18. März vom "Planet Plastic". Vor 150 Jahren hatte jeder Haushalt im Durchschnitt 150 Teile, heutzutage sind es 20.000, davon viele daraus aus Plastik. "Wir leisten viel Aufklärungsarbeit in der Abfallberatung. Da setze ich mit meinem Vortrag an", sagt Petra Tacke.

Reinhold Sprinz, Leiter der VHS und der Stadtbibliothek, stellt am 23. März 2020, 19:30 Uhr, philosophische Überlegungen zum Thema "Zeit, Chance, Zukunft" an. Den Abschlussvortrag hält erneut Prof. Nawrocki. Er referiert am 31. März 2020, 19 Uhr, unter dem Titel "Postwachstumsökonomie - Leben in einer Welt ohne Wachstum".

Öffnungszeiten

Die Ausstellung wird am 9. März 2020, 18:30 Uhr eröffnet. Zu den Öffnungszeiten der Stadtbibliothek
ist auch die Ausstellung zu besichtigen:

Auch zu den Zeiten der VHS-Vorträge kann die Ausstellung besichtigt werden. Für Schulklassen und Besuchergruppen sind auf Anfrage besondere Öffnungszeiten möglich.

 

 

 

 

Pressekontakt: Büro des Bürgermeisters, Presse- und Informationsdienst, Bruno Wansing, Telefon +49 2871 953-571, E-Mail: bruno.wansing@mail.bocholt.de


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KonsumWandel - Bild 1

KonsumWandel - Wir können auch anders! Das sagen (v.l.n.r.) Christoph Hollmann vom EDIC, Martin Wintermeier (Stadtbibliothek), Dr. Susanne Paus, VHS, Reinhold Sprinz (VHS/Stadtbibliothek), Petra Tacke (ESB) und Fatma Boland (VHS) - Foto: Bruno Wansing, Stadt Bocholt


KonsumWandel - Bild 2

Petra Tacke vom Entsorgungs- und Servicebetrieb der Stadt Bocholt (ESB, links) und Fatma Boland von der Volkshochschule Bocholt-Rhede-Isselburg (VHS) bei der PK zur Vorstellung der Aktivitäten rund um die Ausstellung "KonsumWandel - Wir können auch anders!"" - Foto: Bruno Wansing, Stadt Bocholt