Meldungsdatum: 30.03.2020
Im Seniorenheim Brockenblick in Gadenstedt haben sich insgesamt sechs Bewohner mit dem neuartigen Coronavirus infiziert. Das Gesundheitsamt des Landkreises Peine hatte in der vergangenen Woche zunächst bei einer krankheitsverdächtigen Bewohnerin einen Abstrich abgenommen. Nachdem sich der Verdacht am Folgetag bestätigt hatte, begann das Gesundheitsamt noch am Abend des gleichen Tages mit den Ermittlungen. Weitere Bewohner und Mitarbeiter, mit unterschiedlichen Symptomen, wurden abgestrichen, Kontaktpersonen festgestellt und Isolationsmaßnahmen zum Schutz der nicht erkrankten Personen getroffen. Im Zuge der Isolationsmaßnahmen wurden die Bewohner in Einzelzimmern mit Nasszelle untergebracht. Die Pflege der Bewohner erfolgt nur noch mit Schutzkleidung. Die Verantwortlichen vor Ort haben sehr gut reagiert und frühzeitig das Gesundheitsamt eingebunden. Außerdem waren die vom Gesundheitsamt empfohlenen Maßnahmen bereits umgesetzt.
Nachdem am Samstagnachmittag durch das Labor des Niedersächsischen Landesgesundheitsamtes fünf weitere Infektionen bei Bewohnern des Seniorenheims bestätigt wurden, fand am Sonntag eine Abstrichuntersuchung bei allen Bewohnern und Mitarbeitern der Einrichtung statt. Mit den Ergebnissen ist in den nächsten Tagen zu rechnen. Weitere Maßnahmen werden abhängig von den noch ausstehenden Untersuchungsergebnissen durch das Gesundheitsamt in die Wege geleitet. Sollten weitere positive Abstrichergebnisse vorliegen, werden die in Frage kommenden Kontaktpersonen (Angehörige, Ärzte, Therapeuten usw.) vom Gesundheitsamt kontaktiert.
Die Heimaufsicht des Landkreises Peine hat telefonisch Kontakt zu allen Senioren- und Pflegeheimen auf Kreisgebiet aufgenommen, um auf die gültigen Vorschriften hinzuweisen sowie die Heimleitungen in Bezug auf Hygienehinweise zu sensibilisieren und informieren. Zudem steht mit Anke Bode ab sofort unter der Telefonnummer 05171/401-9106 eine Ansprechpartnerin für die Fragen der Heimleitungen bereit.
Der Kreisausschuss hat außerdem mit einem kurzfristigen Umlaufbeschluss einstimmig weitere 1,5 Millionen Euro für den Kauf von Schutzmaterialien bereitgestellt. „Damit können wir die dringend erforderliche Versorgung des Rettungsdienstes, der niedergelassenen Ärzte, der Hilfsorganisationen und Hilfskräfte, sowie der Senioren- und Pflegeheime und des Klinikums Peine mit Schutzanzügen, Schutzmasken und Desinfektionsmittel sicherstellen“, erklärt Landrat Franz Einhaus, der der Kreispolitik für diese schnelle Entscheidung dankt.
Insgesamt werden mit dem Geld 31.000 Schutzanzüge, 1.548.000 Klinikmasken und täglich 100 Liter Desinfektionsmittel gekauft. Über die Verteilung entscheidet der Krisenstab des Landkreises Peine anhand einer Prioritätenliste.
Pressekontakt: Fabian Laaß
Sämtliche Texte und Fotos können unter Angabe der Quelle frei veröffentlicht werden, Belegexemplare sind willkommen.
Die Pressestelle " Landkreis Peine" ist Mitglied bei presse-service.de [ www.presse-service.de]. Dort können Sie Mitteilungen weiterer Pressestellen recherchieren und als RSS-Feed oder E-Mail abonnieren.