Meldungsdatum: 09.04.2020

Oberbürgermeister Griesert möchte bis zu 10 Flüchtlingskinder aufnehmen

Für die Friedensstadt Osnabrück erklärt Oberbürgermeister Wolfgang Griesert die Bereitschaft, bis zu 10 der 50 unbegleiteten unter 14jährigen Flüchtlingskinder aus dem Lager auf der griechischen Insel Lesbos aufzunehmen, die nach Deutschland kommen dürfen. 

Das Elend ist groß in den Flüchtlingslagern Griechenlands, einem Land, das Mitglied der EU ist, einem Land, das zahlreiche Deutsche als Ziel ihrer Urlaubsreisen gut kennen. Allein auf der Insel Lesbos bangen inzwischen mehr als 20.000 Menschen um ihre Zukunft. Sie können nicht zurück in ihre Heimat, dürfen aber auch die Insel nicht verlassen. 

Täglich zeigen Medien Bilder dieses Elends, das von Unterernährung, Hoffnungs- und Perspektivlosigkeit und Verwahrlosung auf engstem Raum geprägt ist: Die Lager sind absolut überfüllt – ein Ausbruch der Corona-Pandemie wäre ein Desaster, dem die Flüchtlinge schutz- und hilflos ausgeliefert wären.

Vor diesem Hintergrund hat sich Deutschland bereit erklärt, unbegleitete Minderjährige aus den Flüchtlingslagern der Ägäis aufzunehmen. Die niedersächsische Landesregierung hat zugestimmt, dass 50 dieser Kinder und Jugendlichen die Zeit der Quarantäne in Niedersachsen verbringen können. „Und die Friedensstadt Osnabrück ist bereit“, erklärt Oberbürgermeister Wolfgang Griesert, „bis zu 10 dieser Minderjährigen aufzunehmen. Wir können allein das Elend in den Flüchtlingslagern nicht ändern, aber wir können zumindest einigen Kindern helfen, aus dieser humanitären Katastrophe herauszukommen, um in unserer Stadt eine Perspektive für ihr Leben zu finden. Ich hoffe sehr, dass von dieser Bereitschaft ein Signal ausgeht, dem sich auch andere Städte in Deutschland und Europa anschließen.“ Erster Stadtrat Wolfgang Beckermann ergänzt: „In den Tagen der Quarantäne können wir die organisatorischen Voraussetzungen schaffen, um diese Minderjährigen dann auch zu betreuen.“ „Unsere Bereitschaft ist da“, sagt Griesert, „die Notwendigkeit, aus humanitären Gründen zu helfen auch, also sollten wir es schaffen können“, sagt Griesert.