Suizid-Gefährdung nimmt in Pandemie-Zeit zu

04.09.2020 - Dortmund

Dortmunder Krisenzentrum lädt zu Präventionstag ein

Den eigenen Sohn durch einen völlig überraschenden Suizid zu verlieren, bedeutet unendlichen Schmerz und einen Schock für Eltern. Rund 60 Mal im Jahr aber geschieht so etwas Eltern oder in weiteren Fällen anderen Angehörigen und Freunden in Dortmund. Zum internationalen Suizidpräventionstag am Donnerstag, 10. September, wollen das Dortmunder Krisenzentrum und das Klinikum Westfalen als Träger der Einrichtung solche Schicksale in Erinnerung rufen. Im Stadewäldchen wird dazu ab 17 Uhr die vor einem Jahr geschaffene Erinnerungsstätte weiter ausgestaltet.

Den oben geschilderten Schicksalsschlag musste vor etwa einem Jahr ein Dortmunder Elternpaar erleben. Der Sohn war erwachsen und längst ausgezogen, bis heute fand sich keine Erklärung für seine Entscheidung. Wichtig waren für die Eltern die Spurensuche und erste Gesprächsmöglichkeiten, die das Krisenzentrum und der Gesprächskreis für Angehörige von Suizidopfern ihnen boten. Das Dortmunder Elternpaar hat einen Brief an den verstorbenen Sohn geschrieben, der beim Suizid-Präventionstag verlesen wird. Dass es unkomplizierte Hilfen auch für Menschen in schwierigen Lebenssituationen gibt, wollen die beiden gemeinsam mit dem Krisenzentrum, den Förderern des Zentrums und dem Angehörigen-Gesprächskreis aufzeigen. Ziel ist es, anderen Betroffenen mögliche Auswege zu zeigen.

Die Corona-Pandemie kann ein zusätzlicher Grund sein, sich mit Suizid-Gefahren aber auch mit Hilfsangeboten auseinander zu setzen, so Johannes Ketteler, Leiter des Krisenzentrums. International steigen Suizidzahlen aktuell in Zeiten der Pandemie. Für Dortmund sei es für eine Bilanz zu früh. Viele Anrufe im Krisenzentrum aber zeigen, dass auch hier die Pandemie Menschen zusätzlich belastet. Er warnt, zu etwa 60 Suiziden in Dortmund pro Jahr kommen weit mehr Fälle, in denen ein Suizidversuch scheitert oder doch nicht vollzogen wird oder aber in denen hinter einem scheinbaren Unfall in Wahrheit ein Suizid steckt.

Beim Präventionstag wird an der Dortmunder Gedenkstätte ergänzend zu Baum und Bank eine Tafel installiert. Die Stätte im Stadewäldchen in der Innenstadt hat die Stadt dauerhaft für diesen Zweck zur Verfügung gestellt. Dort sollen nicht nur Angehörige Betroffener gedenken können, dort soll insgesamt Gelegenheit bestehen inne zu halten, Ruhe zu empfinden und auch Wünsche zu äußern. Der Baum bietet sich dafür an, symbolisch Wünsche zu platzieren. Um hinzuweisen auf Suizidgefahren und Suizid-Opfer wird beim Präventionstag eine zusätzliche Installation realisiert. Als Gast wird auch Stadträtin Birgit Zoerner zu gegen sein.

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Suizid-Prävention


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