Meldungsdatum: 13.01.2021

Neues Jahr steht im Zeichen der Bewältigung der Corona-Pandemie und ihrer Folgen

Landeshauptstadt investiert trotzdem mehr als 200 Millionen Euro

Optimismus und Disziplin – mit diesen Eigenschaften sollen auch in Magdeburg 2021 die Corona-Pandemie eingedämmt und ihre Folgen gemindert werden. Das betonte Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper auf seiner traditionellen Pressekonferenz zum Jahresauftakt. Obwohl viel Energie in die Bewältigung der Krise gesteckt wird, gehen die Investitionen in Kitas und Schulen, in Kultur- und Freizeiteinrichtungen sowie die städtische Infrastruktur unvermindert weiter. Der Investitionshaushalt beträgt 207.165.500 Euro. Dieser muss gemeinsam mit dem Gesamthaushalt 2021 allerdings noch vom Landesverwaltungsamt genehmigt werden.

 

Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper sagte mit Blick auf 2021: „Natürlich ist die Corona-Pandemie noch nicht bewältigt und überstanden. Viel Kraft wird auch in diesem Jahr für ihre Eindämmung benötigt. Und trotzdem schaue ich voller Zuversicht nach vorn, denn der Einsatz für und die Investitionen in unsere Stadt gehen weiter. Allein unser Kommunales Gebäudemanagement bearbeitet derzeit mehr als 50 Auswahlprojekte in den Bereichen Kinderbetreuung, Bildung, Kultur und Sport mit einem Gesamtbudget von über 290 Millionen Euro. Davon werden voraussichtlich in diesem Jahr etwa 100 Millionen Euro für Planung und Realisierung umgesetzt. Auch die Digitalisierung an Schulen und in der Verwaltung wird ein Schwerpunkt 2021 sein. 14 Millionen Euro stehen uns z.B. aus dem DigitalPakt Schule zur Verfügung, davon allein 2,3 Millionen Euro in diesem Jahr.“

 

Bezüglich der Corona-Pandemie ist Dr. Trümper stolz, dass die Wissenschaft innerhalb eines Jahres einen Impfstoff entwickeln konnte und dieser nun auch in Magdeburg verabreicht werden kann. „Bis ein hoher Impfgrad in der Bevölkerung erreicht ist, werden aber die AHA+L+C-Regeln weiter unseren Alltag bestimmen. Diese müssen zwingend auch in den kommenden Monaten eingehalten werden. Aber ich weiß, dass der überwältigende Teil der Magdeburger*innen dazu nach wie vor bereit ist.“

 

Schulen und Kitas

Endlich können in diesem Jahr die letzten Schul-Sanierungen bzw. -neubauten begonnen werden, die über das STARK-III-Programm finanziert werden. Sobald die Ausweichobjekte aus der vorangegangenen Fördermittelphase fertiggestellt sind, beginnen die Bauarbeiten an der Grundschule „Am Fliederhof“ und der Gemeinschaftsschule „Johann Wolfgang von Goethe“. Für etliche weitere Schulstandorte – wie Ottersleben, Westerhüsen oder Rothensee – kommen Planungen neu hinzu. Bemerkenswert sind auch die baulich reibungslos laufenden Schulbaumaßnahmen durch den Generalunternehmer in der Wilhelm-Kobelt-Straße (künftige Grundschule Stadtfeld) und durch die Totalunternehmer in der Pablo-Neruda-Straße (neuer Standort der IGS „Regine Hildebrandt“ und der Gemeinschaftsschule „Gottfried Wilhelm Leibniz“), Brandenburger Straße (Schule des 2. Bildungsweges) und mit der Grundschul-Sporthalle in Westerhüsen, die nach kürzester Bauzeit bereits 2021 ans Netz gehen sollen. Gleich nach den Winterferien sollen die Schüler*innen die sanierte Grundschule in Diesdorf wieder nutzen können.

 

 

Insgesamt werden durch das Kommunale Gebäudemanagement in diesem Jahr Schulmaßnahmen im Wert von über 147 Millionen Euro bearbeitet. Neben den Schulen werden auch noch vier Kindertagesstätten (Gesamtinvestition ca. 17,6 Mio. Euro) im STARK-III-Kontext saniert und sollen 2022 den Kindern zur Verfügung stehen.

 

Zudem sorgen freie Träger für zusätzliche Kinderbetreuungsplätze. So entstehen auf dem Gelände der Kitas „Löwenzahn“ und „Zauberland“ in Ottersleben neue Räume für insgesamt 44 Kinderkrippenkinder. Auf dem Gelände der alten Brauerei in der Alten Neustadt entsteht eine neue Kita, die 46 Krippen- und 80 Kindergartenplätze anbieten wird.

 

Zum Jahreswechsel wurde zudem das Projekt „Soziale Arbeit in Kitas“ erweitert, das vor einem Jahr in 13 Kindertageseinrichtungen der Landeshauptstadt gestartet ist. Drei Sozialarbeiter*innen konnten im Dezember 2020 bereits in den Einrichtungen „Integrations-Kita Fliederhof I“, „Kita im Stadtteilzentrum Neu-Olvenstedt“ und der „Kita Sterntaler“ ihre Arbeit aufnehmen. Im Januar und Februar 2021 werden diese zusätzlichen Fachkräfte dann auch in der „Kita Käferwiese“ und der „Natur-Kita Sonnenland“ eingesetzt. Finanziert aus Landes- und kommunalen Mitteln sollen Sozialarbeiter*innen in Kitas mit besonderen sozialen Bedarfslagen individuelle Benachteiligungen von Kindern ausgleichen, Chancengleichheit herstellen sowie Familien und Kinder stärken.

 

Kulturstätten

Eines der Leuchtturmprojekte in Bezug auf Magdeburgs kulturelle Gebäude ist sicherlich die Stadthalle, die samt Umfeld in den kommenden Jahren grundlegend saniert und neu hergerichtet wird. Mehr als 85 Millionen Euro sind hierfür veranschlagt. 2021 sind rund 7 Millionen Euro für die ersten Bauaktivitäten (Abbruch und Rohbau) vorgesehen. Auch die Hyparschale wird künftig ein Aushängeschild für Magdeburg sein, wenn die rund 16,9 Millionen Euro teure Sanierung abgeschlossen ist. In diesem Jahr werden fast 8 Millionen Euro vom Kommunalen Gebäudemanagement in die nächsten Bauabschnitte investiert.

 

Auch das älteste Gebäude der Stadt, das Kunstmuseum „Kloster Unser Lieben Frauen“, befindet sich weiter mit zwei Förderprojekten aus dem EFRE-Programm (Ausbau des Nordflügels und Sanierung der Klosterkirche) mit knapp 8,5 Millionen Euro im Ausbau. 2021 werden davon ca. 3,9 Millionen Euro verbaut.

 

Die Sanierung des Ravelin 2 aus den Programmen Stadtumbau und EFRE-Kulturförderung bedeutet eine weitere Instandsetzung der Magdeburger Festungsanlagen. Das Ensemble aus den Kavalieren IV bis VI, dem Bauwerk Doppelkaponniere und das Ravelin 2 definieren den festungsgeschichtlichen bedeutsamen Teil der Magdeburger Westfront in ihrem heutigen Zustand. Für die Sanierung stehen rund 3,36 Millionen Euro zur Verfügung.

 

Freizeit- und Sporteinrichtungen

Neben Kultur und Bildung gehen auch die Investitionen im Freizeit- und Sportsektor erfolgreich weiter. So sind beim Bau der Drei-Feld-Sporthalle im Lorenzweg (Gesamtkosten 10,4 Mio. Euro) die Gründungs- und Rohbauarbeiten bereits weit vorangeschritten. Diese soll 2023 fertiggestellt sein. Bereits im Juni soll der Anbau (Gesamtkosten ca. 2,84 Mio. Euro) an die gemeinsame Trainingsstätte der Vereine VSB und USC in Stadtfeld West in Betrieb genommen werden. Zum Schuljahresbeginn 2021/22 sollen in der Schwimmhalle Diesdorf ein neues Edelstahlbecken eingebaut und die Filteranlage erweitert worden sein. Hierfür sind 1,2 Millionen Euro aus dem städtischen Haushalt veranschlagt. Auch die SG Handwerk im Stadtteil Neue Neustadt erhält über das Städtebauprogramm „Soziale Stadt“ für rund 1,5 Millionen Euro ein neues Sportplatzfunktionsgebäude.

 

Zudem beginnt die Umgestaltung des Naherholungszentrums Barleber See, die rund 5,15 Millionen Euro kosten wird. Ein Teil des Geldes stammt aus dem Förderprogramm „Zukunft Stadtgrün“ des Bundes (3,43 Mio. Euro). Das ebenfalls am Barleber See gelegene Internationale Jugendbegegnungszentrum soll ebenfalls ab diesem Jahr für die ganzjährige Nutzung ausgebaut und modernisiert werden. Für die Planungen stehen zunächst 35.000 Euro zur Verfügung.

 

Wirtschafts-, Arbeits- und Lebensstandort

Das größte Projekt für den Wirtschaftsstandort Magdeburg ist in diesem Jahr das neue Industrie- und Gewerbegebiet „Eulenberg“. Rund 24 Millionen Euro investiert die Landeshauptstadt hier in den kommenden Jahren. Ist das Gebiet komplett erschlossen, kann potentiellen Investor*innen wieder ein deutlich besseres Angebot gemacht werden – sowohl aus Deutschland und Europa als auch weltweit.

 

Ein weiteres großes Wirtschaftsprojekt ist die Aktivierung des Industriehafens im Stadtteil Rothensee. Die ganzjährige Schiffbarmachung ist immens wichtig für den Industriestandort Magdeburg. Wasserwege werden immer wichtiger, vor allem in Bezug auf Nachhaltigkeit. Dafür werden allein in diesem Jahr gut 28 Millionen Euro umgesetzt.

 

Ein weiterer wichtiger Punkt ist der Auf- und Umbau der Bestandskundenbetreuung. Das größte wirtschaftliche Potential besteht stets in den bereits am Standort ansässigen Unternehmen, die deutlich stärker in den Fokus gerückt werden sollen. Hierbei wird die Begleitung bei der Bewältigung der Corona-Krise für die Stadtverwaltung ein Schwerpunkt sein.

 

Auch die künftige engere Kooperation zwischen dem Städtischen Klinikum Magdeburg und dem Universitätsklinikum Magdeburg soll weiter untersucht und vorangetrieben werden. Beide Institutionen hatten nach einem Stadtratsbeschluss 2020 ein gemeinsames Memorandum unterzeichnet. Ziel ist es, die Konkurrenzsituation beider Häuser zu mindern und eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe anzustreben, um eine bestmögliche Versorgung in beiden Häusern in Magdeburg zu gewährleisten. Zudem soll erreicht werden, dass hochqualifizierte Fachkräfte im sich verschärfenden Wettbewerb um qualifiziertes Personal sowohl im Pflegebereich als auch beim ärztlichen Fachpersonal gebunden wird.

 

In diesem Jahr soll zudem die Jugendberufsagentur (JBA) Magdeburg ihre Arbeit aufnehmen. Sie stellt eine zentrale Anlaufstelle zur Beratung, Information, Unterstützung und Förderung junger Menschen am Übergang von der Schule in den Beruf dar. Sie geht zurück auf das bereits 2016 gegründete „Magdeburger Bündnis für Jugend und Beruf – MaJuB“, in dem sich die Stadtverwaltung, das Jobcenter der Landeshauptstadt Magdeburg und die Agentur für Arbeit Magdeburg zur intensiven, rechtskreisübergreifenden Zusammenarbeit (SGB II, III und VIII) verpflichtet hatten.

 

Für die Bürger*innen werden u.a. die Serviceleistungen des Städtischen Abfallwirtschaftsbetriebs erweitert. So soll die momentan genutzte Fläche des Wertstoffhofes Silberbergweg von knapp 3.000 m² vergrößert werden, um dort die Annahmebedingungen zu verbessern. Zudem soll die Deponie Hängelsberge erweitert werden, um die Entsorgung nichtverwertbarer Abfälle der Deponieklasse II in den kommenden Jahren sicherzustellen. 2021 soll dafür das Planfeststellungsverfahren durchgeführt werden.

 

Für bauwillige Magdeburger*innen wird auch 2021 wieder kommunales Wohnbauland zur Verfügung gestellt. Die Stadtverwaltung wird z.B. die Standorte „Am Sternsee“ (Neu Olvenstedt) und Lemsdorf/ Klinketal vermarkten.

 

Kultur

Die Magdeburger Kulturszene blickt sehnsüchtig auf die Wiederöffnung der Theater, Museen und Bibliotheken. Auch wenn durch die mehrmaligen Schließungen aufgrund der Corona-Eindämmungsverordnungen viele Vorhaben und Veranstaltungen nicht umgesetzt werden konnten, planen die Einrichtungen vorsichtig optimistisch für dieses Jahr. So möchte das Theater Magdeburg an seine Tradition der äußerst erfolgreichen DomplatzOpenAirs anknüpfen und am 18. Juni die Premiere des Musicals „Hairspray“ feiern. Die neue Theatersaison 2021/22 beginnt dann mit einer Uraufführung im Schauspielhaus. „Anorexia Feelgood-Songs“ heißt das Stück, das den gemeinsam mit dem Staatstheater der Partnerstadt Braunschweig ausgeschriebenen „Preis der jungen Dramatik“ gewonnen hat. Das Stück von Fayer Koch wurde aus mehr als 30 eingesendeten Entwürfen ausgewählt. Die Opernspielzeit beginnt im September mit „Falstaff“ von Guiseppe Verdi – inszeniert von Intendantin Karen Stone, die damit ihre Abschiedsspielzeit beginnt, bevor 2022 Julien Chavaz seine Intendanz in Magdeburg beginnt.

 

Im Puppentheater Magdeburg hofft das Ensemble, das 2020 abgesagte 13. Internationale Figurentheaterfestival „Blickwechsel“ nachholen zu können. Vom 25. Juni bis 3. Juli wollen 25 Theater und Einzelkünstler*innen aus mehreren Ländern dieses weit über Sachsen-Anhalt hinaus bekannte Kulturprojekt mit Leben erfüllen. Im Herbst widmet sich das Puppentheater den Brüchen und Entwicklungen, die es mit und seit der deutschen Wiedervereinigung bei vielen Menschen gegeben hat. Dabei werden unterschiedliche Plätze in Magdeburg bespielt. Zudem sind die Planungen zur Sanierung des „Alten Kutscherhauses“ beendet. Es soll künftig verschiedene Arbeits- und Werkstatträume sowie eine Probebühne erhalten. Insgesamt investiert die Stadt 1,5 Millionen Euro. Mit der Eröffnung rechnen die Puppentheaterleute Ende 2023, Anfang 2024.

 

In diesem Jahr soll auch die Magdeburger Telemannpflege neu ausgerichtet werden. Der berühmteste Komponist der Stadt soll u.a. mit einem mehrtägigen TELEMANN.Sommer.FEST (mit Konzerten und Telemann-Akademie) und einem Umzug der interaktiven Ausstellung „Hör mal, Telemann!“ in die Innenstadt gewürdigt werden. Zudem planen die Mitarbeitenden im Zentrum für Telemann-Pflege und -Forschung den Podcast „tele-cast“, freuen sich auf den 11. Internationalen Telemann-Wettbewerb und dass die renommierte Publikationsreihe „Georg Philipp Telemann. Musikalische Werke“ bis 2030 weiter erscheinen kann. Möglich macht das der neu aufgelegte Fördervertrag zwischen dem Land Sachsen-Anhalt, der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und der Landeshauptstadt Magdeburg.

 

Das Konservatorium „Georg Philipp Telemann“ wird das Festjahr „250 Jahre Ludwig van Beethoven“ verlängern, da etliche Veranstaltungen aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt werden mussten. So ist u.a. das große Abschlusskonzert in der Johanniskirche samt Fachvortrag „Genie und Wahnsinn“ von Prof. Dr. Hans-Jochen Heinze für den 15. Dezember vorgesehen. Magdeburgs Musiknachwuchs freut sich zudem auf die Musikschultage Sachsen-Anhalts; das Jugendsinfonieorchester plant für das späte Frühjahr eine Konzertreise in die französische Partnerstadt Le Havre und die Teilnahme am Deutschen Orchesterwettbewerb.

 

Im Technikmuseum Magdeburg beginnt in diesem Jahr die Dachsanierung. Zunächst soll der Bereich der Dauerausstellung erneuert werden. Mehr als 800.000 Euro sind dafür vorgesehen. Dank der Förderung durch das Jobcenter Magdeburg, dem Land Sachsen-Anhalt und dem Europäischen Sozialfonds soll die museumseigene Sammlung an Landmaschinen restauriert werden, damit diese die Attraktivität des Freigeländes erhöht. Zudem wird der Weg der Neukonzeption des Technikmuseums weiter beschritten. Begleitet von einem wissenschaftlichen Beirat wird eine erweiterte Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben.

 

Auch in den anderen Museen der Landeshauptstadt wird sich auf die Zeit vorbereitet, in der wieder Besucher*innen empfangen werden können. Das Kulturhistorische Museum verlängert die Sonderausstellung „Magdeburger Gesichter des 19. Jahrhunderts“ bis zum 11. April. Am 16. Mai soll das 25-jährige Bestehen der „Megedeborch“ gefeiert werden. Und am 9. September öffnet die Sonderausstellung „Mit Bibel und Spaten. 900 Jahre Prämonstratenser-Orden“. Im Museum für Naturkunde wird ab Juli die Sonderschau „Minerale des Lebens – das Geheimnis der Schalen“ zu sehen sein.

 

Infrastruktur

Im vergangenen Jahr konnten endlich der Spatenstich für den Ersatzneubau Strombrückenzug gesetzt und bereits deutliche Fortschritte beim Ingenieurbau erzielt werden. So wurde und wird an den Fundamenten für die beiden Widerlager der neuen Zollbrücke sowie der Pylonbrücke und des Pylons selbst gearbeitet. Fünf Großbetonagen mit Betonmengen zwischen 700 und 1.500 Kubikmeter Beton wurden erfolgreich durchgeführt. In diesem Jahr folgen weitere Großbetonagen – sollen doch alle Widerlager und der Pylon 2021 fertiggestellt sein.

 

Zudem sollen die Arbeiten an den Stahlüberbauten der neuen Zollbrücke beginnen. Der Ausbau aller neu geplanten Verkehrsanlagen wird fortgesetzt und größtenteils fertiggestellt. Das betrifft die neue Stadtparkstraße, die neue Cracauer Straße und die neue Brückstraße. Zudem werden Teilabschnitte der Turmschanzenstraße und der alten Cracauer Straße ab dem 4. Quartal zurückgebaut, sodass es dort voraussichtlich Ende des Jahres zu einer Vollsperrung kommen wird. Detaillierte Umleitungen befinden sich mit den entsprechenden Baulastträgern in der Abstimmung und werden rechtzeitig bekanntgegeben.

 

Auf der Großbaustelle Eisenbahnüberführung Ernst-Reuter-Allee wurde das große Ziel der Freigabe der Straßenbahntrasse im Sommer 2020 erreicht. Ebenfalls im Sommer wurde auf der Innenstadtseite die südliche Tunnelröhre ausgegraben und der Durchstich zur bereits vorhandenen Westhälfte des Tunnels im Herbst geschafft. Seit November wurde auch die nördliche Tunnelröhre von der Innenstadtseite aus ausgehoben; hier erfolgte der Durchbruch zur bestehenden westlichen Tunnelhälfte kurz vor Weihnachten.

 

In diesem Jahr steht der Ingenieurbau des Tunnels im Vordergrund. In der Westhälfte konnte 2020 die Tunnelsohle komplett hergestellt werden. Auch die ersten Außenwände sind bereits hergestellt. Dies wird nun fortgeführt und steht im selben Schema auch für die Osthälfte auf dem Plan. In der Südröhre konnten dazu in 2020 vorbereitende Arbeiten wie das Einbringen der Sauberkeitsschicht erfolgen; in der Nordröhre muss zunächst der Bodenaushub beendet werden, bevor auch dort ab dem 2. Quartal 2021 der Ingenieurbau beginnt. Zudem wird an den Freiflächen der sog. 0-Ebene gearbeitet. Im November 2020 wurde der Weg entlang der Nordfassade des City Carrés zunächst als Fußweg freigegeben. In den kommenden Monaten erfolgen derartige Arbeiten in weiteren Teilbereichen, um weitere Entlastung für die Bürger*innen zu schaffen.

 

Die Magdeburger Verkehrsbetriebe GmbH & Co. KG (MVB) baut in mehreren Abschnitten von 2021 bis 2026 einen neuen Betriebshof Nord im Stadtteil Rothensee. Der bestehende war durch das Elbe-Hochwasser 2013 so geschädigt worden, dass nur ein Neubau in Frage kam. Während der Arbeiten wird der bestehende Betriebshof abgerissen, das Gelände angehoben und ein Straßenbahnbetriebshof mit integrierter Hauptwerkstatt neu gebaut. Des Weiteren wird die MVB an diesem Standort ihr neues Zentrallager, ein zentrales Gebäude für die Betriebshofsteuerung und den Fahrdienst sowie den neuen zentralen Abfallhof errichten. Die Baumaßnahme wird bei laufendem Betrieb durchgeführt und muss mit anderen geplanten Baumaßnahmen in Rothensee koordiniert werden. Die Kosten der Maßnahme belaufen sich nach aktuellem Stand auf insgesamt 110,3 Millionen Euro. Davon sind rund 50 Millionen Euro Fördermittel (Hochwasserfonds, Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz und Fördermittel gemäß ÖPNVG LSA). Die verbleibenden Eigenmittel der MVB müssen über Kredite finanziert werden.