Meldungsdatum: 14.01.2021

Radverkehrsplanung bekommt wertvolle Schützenhilfe – erste großflächige Vermessung des kommunalen Radverkehrs

Wo fahren regelmäßig viele Menschen Rad, wo fließt der Verkehr und wo stockt der Verkehrsfluss? Der bedürfnisorientierte Ausbau der Radinfrastruktur, der sich an solchen Fragen orientiert, stellt viele Kommunen vor Herausforderungen, da häufig die Datengrundlage fehlt. Bestenfalls stehen vor Ort einige Zählstellen an den Hauptverkehrspunkten zur Verfügung. Das Forschungsprojekt namens Movebis liefert nun Datengrundlagen für die bedürfnisorientierte Planung der Radinfrastruktur. Auf Grundlage ihrer Teilnahme an der Klimaschutz-Kampagne STADTRADELN erhalten über 1.400 Kommunen in Deutschland darüber Einblick in die Daten ihres lokalen Radverkehrs. Auch die Stadt Leverkusen, die seit 2016 regelmäßig an der Kampagne teilnimmt, kann auf diese Daten zurückgreifen.

 

Die digitale Plattform des Forschungsprojektes Movebis ist Mitte Dezember online gegangen und veranschaulicht eine Vielzahl an planerisch relevanten Daten in digitalen Verkehrskarten. Die Ergebnisse des Forschungsprojektes Movebis erlauben es, den Radverkehrsplanern erstmals einen Blick auf die räumliche Verteilung und das Verhalten ihrer Radfahrer zu werfen und damit wichtige Erkenntnisse für die weitere Planung zu gewinnen. Die Fahrradkampagne STADTRADELN mit inzwischen über einer halben Million Teilnehmenden lieferte die Datengrundlage für das Forschungsprojekt. Die Fahrradfahrten ließen sich dabei mit einer App aufzeichnen und die Tracks wurden anschließend anonymisiert der TU Dresden zur Auswertung übermittelt. Seit 2018 kamen so insgesamt 3,4 Millionen Streckenaufzeichnungen von mehr als 160.000 App-Nutzern zusammen.

 

In Leverkusen zeigen die Daten zum Beispiel bei den Radverkehrsmengen auf den Hauptachsen entlang der Dhünn, der Wupper und auf der Balkantrasse eine hohe Auslastung. Andere Straßen, wie zum Beispiel die Rathenaustraße, der Willy-Brandt-Ring oder die Verbindungen am Bürgerbusch, zeigen im Vergleich eine geringe Anzahl von Radelnden. Diese Daten zur Radverkehrsmengen sind wichtige Informationen für die weiteren Radwegeplanungen, den Lückenschluss zu bestehenden Radwegen und die Instandsetzung der vorhandenen Radwege.

 

Pressekontakt: Julia Trick