Meldungsdatum: 29.03.2021

Gehölzarbeiten an der Emscher-Mündung

Vorbereitende Maßnahme für weitere Ausgestaltung der neuen Aue

Im Zuge der Umgestaltung der Emscher-Mündung am Rhein nimmt die Emschergenossenschaft in dieser Woche Gehölzarbeiten auf der Höhe Frankfurter Straße/Heerstraße vor. Da die Gehölze durch den hohen Wasserstand im Rhein über Monate eingestaut waren, konnten die Arbeiten nicht bis Ende Februar durchgeführt werden. Das aktuelle Vorgehen ist mit den Genehmigungsbehörden abgestimmt.

Die Arbeiten dienen der weiteren Ausgestaltung des zukünftigen Auenfeldes sowie der Vorbereitungen der Rheindeichöffnung im kommenden Jahr. Aufgrund des Wasserstandes sind Aktivitäten des Nestbaus sehr unwahrscheinlich. Dennoch erfolgt seitens der Emschergenossenschaft eine ökologische Baubegleitung bzw. eine gezielte Nachsuche auf Habitatstrukturen, um eine Beeinträchtigung der Fauna sicher ausschließen zu können.

Zum Hintergrund:
Nördlich der Dinslakener Siedlung „Am Stapp“ fließt die Emscher gegenwärtig gradlinig und eingedeicht über ein Absturzbauwerk in den Rhein. Diese Lösung schafft wasserwirtschaftliche Sicherheit, bildet jedoch auch eine bis zu sechs Meter hohe ökologische Barriere zwischen Rhein und Emscher. Die Emscher weist aktuell im Mündungsbereich keine Flächen für eigendynamische Entwicklungen und zur Etablierung eigenstabiler Artengemeinschaften in einem Flussökosystem auf.

Um die Vorgaben und Ziele der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie zu erreichen, muss die Emscher unter vielfältigen, restriktiven Randbedingungen abschnittsweise und stufenweise ökologisch verbessert werden. An der Emscher-Mündung soll der neu zu schaffende, großflächige Auenbereich mit seiner Strukturvielfalt für gewässertypische Pflanzen- und Tierarten einen wichtigen Bestandteil der Neuen Emscher bilden. Mit der Planung soll eine attraktive und ökologisch wirksame Verflechtung der Flüsse Emscher und Rhein sowie darüber hinaus auch der beiden Natur- und Erholungsräume Rheinaue Walsum im Süden und Wohnungswald im Norden erreicht werden.

Für die neue Emscher-Mündung wurde im August 2008 bei der Bezirksregierung Düsseldorf ein Antrag auf Planfeststellung eingereicht und dieser im August 2009 erörtert. Am 18. September 2013 erfolgte schließlich die Übergabe des Planfeststellungsbeschlusses durch die Bezirksregierung an die Emschergenossenschaft.

Nach Erhalt des Planfeststellungsbescheides begann die Emschergenossenschaft umgehend mit den ersten Vorbereitungen, so dass der Umbau der Mündung in 2014 starten konnte.

Die Emschergenossenschaft
Die Emschergenossenschaft ist ein öffentlich-rechtliches Wasserwirtschaftsunternehmen, das effizient Aufgaben für das Gemeinwohl mit modernen Managementmethoden nachhaltig erbringt und als Leitidee des eigenen Handelns das Genossenschaftsprinzip lebt. Sie wurde 1899 als erste Organisation dieser Art in Deutschland gegründet und kümmert sich seitdem unter anderem um die Unterhaltung der Emscher, um die Abwasserentsorgung und -reinigung sowie um den Hochwasserschutz.

Seit 1992 plant und setzt die Emschergenossenschaft in enger Abstimmung mit den Emscher-Kommunen das Generationenprojekt Emscher-Umbau um, in das über einen Zeitraum von rund 30 Jahren prognostizierte 5,38 Milliarden Euro investiert werden. www.eglv.de

 


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