Meldungsdatum: 31.03.2021

Sauberes Regenwasser für den Handbach

Emscher-Umbau: Neues Regenüberlaufbecken entsteht an der Königstraße

Der Emscher-Umbau schreitet voran – und Oberhausen bildet aktuell einen Schwerpunkt bei den Arbeiten: Für den Bau eines neuen Regenüberlaufbeckens an der Königstraße muss die Emschergenossenschaft kurzfristig am Donnerstag (1.4.) Fällarbeiten im Bereich der Autobahnanschlussstelle OB-Holten und der Lkw-Zufahrt zur Ruhrchemie durchführen. Die Maßnahme ist mit der Unteren Umweltschutzbehörde Oberhausen abgestimmt.

Der Bau des Regenüberlaufbeckens beginnt ebenfalls kurzfristig und wird bis zum Herbst 2021 abgeschlossen sein. Die neue Anlage dient dazu, dass künftig nach Regenfällen nur der Schmutzwasseranteil in den unterirdischen Abwasserkanal parallel des Handbachs eingeleitet wird. Der saubere Regenwasseranteil dagegen kann in das offene Handbach-Gewässer fließen. 

Hintergrund:
Die Funktionsweise
Eine Regenwasserbehandlungsanlage dient der Trennung von sauberem Regenwasser und schmutzigem Abwasser. In einem Stauraumkanal oder Regenüberlaufbecken wird bei starken Niederschlägen das Mischwasser zunächst „angehalten“ und beruhigt. Dabei kommt das physikalische Gesetz der Schwerkraft zum Tragen: Die schwereren Schmutzsedimente setzen sich nach unten ab und können gedrosselt durch eine Ableitung in den Abwasserkanal und anschließend zur Kläranlage transportiert werden. 

Das oben schwimmende, weitestgehend saubere und nicht-klärpflichtige Regenwasser dagegen kann nach Erreichen einer bestimmten Menge und Höhe über eine sogenannte Entlastungsschwelle ins Gewässer „schwappen“. Mit Hilfe der Regenwasserbehandlungsanlagen erhalten die Gewässer also weitestgehend sauberes Wasser, während die Abwasserkanäle und insbesondere die Kläranlagen entlastet werden. Das ist nicht nur ökologisch äußerst sinnvoll, sondern auch ökonomisch – denn die Abwasserkanäle müssen nicht durchgängig übergroß dimensioniert werden, was die Baukosten erheblich senkt! Zudem gehört sauberes Regenwasser ins Gewässer und nicht in die Kläranlage, wo es unnötigerweise noch einmal für viel Geld gereinigt würde. 

Die Emschergenossenschaft
Die Emschergenossenschaft ist ein öffentlich-rechtliches Wasserwirtschaftsunternehmen, das effizient Aufgaben für das Gemeinwohl mit modernen Managementmethoden nachhaltig erbringt und als Leitidee des eigenen Handelns das Genossenschaftsprinzip lebt. Sie wurde 1899 als erste Organisation dieser Art in Deutschland gegründet und kümmert sich seitdem unter anderem um die Unterhaltung der Emscher, um die Abwasserentsorgung und -reinigung sowie um den Hochwasserschutz. 

Seit 1992 plant und setzt die Emschergenossenschaft in enger Abstimmung mit den Emscher-Kommunen das Generationenprojekt Emscher-Umbau um, in das über einen Zeitraum von rund 30 Jahren mehr als 5 Milliarden Euro investiert werden. www.eglv.de

 


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