Meldungsdatum: 23.04.2021

Startschuss für das MontanusQuartier in Leverkusen: Mehrfachbeauftragung und Erwerb des Ganser-Geländes abgeschlossen

Ein markanter Solitär mit einem angeschlossenen Urbanen Quartier aus Wohnen, Arbeiten und vielfältigen weiteren Nutzungen wird zukünftig den südlichen Leverkusener Stadteingang prägen. Ende Februar 2021entschied sich die Jury – unter Vorsitz von Frau Prof. Christl Drey -  bestehend aus Herrn Oberbürgermeister Uwe Richrath, Baudezernentin Andrea Deppe, weiteren Repräsentanten der Stadt Leverkusen, politischen Vertretern aller im Rat vertretenen Fraktionen, Gutachtern, mehreren Fachjuroren der Stadtplanung, Architektur und Landschaftsarchitektur sowie Herrn Gernot Paeschke für die auslobende PAESCHKE Unternehmensgruppe, einstimmig für den Siegerentwurf. Dieser dient als Grundlage für den zukünftigen Bebauungsplan des MontanusQuartiers. Die Architekturbüros hector3 architekten und Konrath und Wennemar Architekten Ingenieure in Zusammenarbeit mit dem Landschaftsplanungsbüro Ziegler Grünkonzepte setzten sich mit ihrem klaren städtebaulichen Konzept durch. 

Das zwischen Lich-, Friedrich-Ebert-, Pesch- und Birkengartenstraße gelegene Plangebiet weist eine Fläche von insgesamt ca. 2,25 Hektar auf und erstreckt sich vom ehemaligen Ganser-Gelände im Norden bis hin zu den bereits abgerissenen Bayer-Ledigenwohnheimen „Bullenklöster“ im Süden. Der Langenfelder Bauträger PAESCHKE, welcher bereits im Besitz des südlichen Geländes war, hatte Anfang Februar nach langjähriger Planung auch das nördliche Ganser-Grundstück in einvernehmlichem Interesse mit der Familie Ganser erworben. 

„Dieser Grundstückstransfer ist der letzte Schritt eines seit langem bestehenden Plans meines verstorbenen Vaters Peter Josef Ganser“, erklärt Diana Ganser, Geschäftsführerin der Privatbrauerei, zufrieden. Im Jahr 2000 wurde die eigene Produktion bereits komplett eingestellt und der Betrieb auf einen Getränkevertrieb mit Eventsparte umgestellt, welcher voraussichtlich ab Mitte 2023 an einem anderen regionalen Standort weitergeführt werden soll. Die angrenzende Verwaltungszentrale an der Friedrich-Ebert-Str. 128 wird jedoch höchstwahrscheinlich ihren Standort behalten. 

Um ein optimales städtebauliches und freiraumplanerisches Ergebnis an dieser zentralen Lage zu erzielen, lobte die PAESCHKE Unternehmensgruppe zusammen mit der Stadt Leverkusen im November letzten Jahres eine Mehrfachbeauftragung für das MontanusQuartier aus, an dem insgesamt fünf Planungsteams teilnahmen. Die Arbeiten der beteiligten Architekturbüros werden vom 26.04. bis 28.05.2021 im Foyer des Elberfelder Hauses, Hauptstr. 101, 51373 Leverkusen ausgestellt und können auch digital unter https://www.impulse-city-leverkusen.de/projekte/montanusquartier eingesehen werden. Die Pläne des Ergebnisses der Mehrfachbeauftragung werden zusätzlich auch im Schaufenster des zukünftigen Stadtteil-Ladens Wiesdorf (zukünftiges gemeinsames Büro des Stadtteilmanagements und der sozialen Quartiersarbeit zum InHK Wiesdorf) in der Breidenbachstraße präsentiert. 

Professionell organisiert wurde der umfassende, corona-bedingt digitale Wettbewerb von der ISR Innovative Stadt- und Raumplanung GmbH. Die eingereichten Entwürfe wurden von der Jury unter umfangreichen Aspekten genau begutachtet. Hierbei spielten Bewertungskriterien wie Qualität, Wirtschaftlichkeit, Innovationsgrad und Ökologie/Stadtklima eine entscheidende Rolle. 

„Die größte Herausforderung für die teilnehmenden Planenden stellten sicherlich die diversen Restriktionen aufgrund der innerstädtischen Lage in Werksnähe dar. Das Konzept von hector3 und Konrath und Wennemar wurde diesen insgesamt am besten gerecht und konnte die Juroren daher überzeugen“, betont Gernot Paeschke. Die Jury hat auch Empfehlungen für die weitere Ausarbeitung des Entwurfes formuliert. 

Künftig wird das zu bebauende Grundstück restrukturiert: Im nördlichen Teil des Geländes wird ein urbanes Quartier mit neu geschaffenem Wohnraum in Form von Eigentums- und Mietwohnungen sowie mit ca. 20 Prozent Gewerbe und sozialer Nutzung entstehen. Hierbei wird das Konzept insbesondere auch der sozialen Verantwortung gerecht: Zwei Großtagespflegen für je bis zu 9 Kinder sowie eine Einrichtung zur Altenpflege sind avisiert; circa 30 Prozent der geplanten Wohneinheiten sollen öffentlich gefördert sein. 

Im südlichen Teil hingegen sind moderne Bürogebäude projektiert. Die Anzahl der Geschosse ist an die Umgebung und die Schallschutzanforderungen angepasst. Der Gewinnerentwurf bettet sich optimal in die bestehende und geplante Nachbarbebauung ein: Die Aufteilung des Quartiers mit U-förmigen Baukörpern, der aufgegriffenen Blockrandbebauung und einem freiräumlich geprägten Quartiersinnenraum mit begrünten Höfen und einem zentralen Quartiersplatz vermittelt zwischen den unterschiedlich angrenzenden Bauten und Freiräumen. 

Neben den begrünten Freiflächen sorgen die nachhaltige Fernwärmeversorgung, die begrünten Fassaden- und Dächer und ein Mobilitätskonzept für das ökologische Gleichgewicht. Besonders hervorzuheben ist, dass das MontanusQuartier dank einer durchdachten Tiefgaragenstruktur oberirdisch autofrei sein wird. Die Zufahrten zu den Tiefgaragen sollen für die Fahrräder und Autos über die Lichstraße und die Birkengartenstraße erfolgen. Ein über das südliche Gewerbegebiet erschlossener Mobilitätshub für Taxis, Kurzparker, Carsharing und Pflegedienste verfügt auch über einen Zu-/Anlieferbereich zur Abwicklung der Liefer- und Paketdienste. 

Die Lage am südlichen Eingang der Innenstadt bietet einen infrastrukturell optimalen Wohn- und Gewerbesitz und ermöglicht ein Konzept der kurzen Wege: Von der Nähe zum Bahnhof, zur Fußgängerzone und zu den Bundesautobahnen A1, A59 und A3 profitieren sowohl die Bewohner als auch die Berufspendler. 

Das Wettbewerbsergebnis mit den Änderungsempfehlungen der Jury wird anschließend von den politischen Gremien beraten und soll die Grundlage für das folgende Bebauungsplanverfahren bilden. Eine frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit gemäß § 3 Abs. 1 Baugesetzbuch ist im Sommer dieses Jahres vorgesehen.