Meldungsdatum: 18.06.2021

Emscher-Umbau schreitet voran - Abwasserfreiheit rückt näher

Kanalanschlussarbeiten: Teilsperrung der Brücke Horsthauser Straße/Paul-Gerhard-Straße ab Montag, 21. Juni

Die Abwasserfreiheit in der Emscher rückt immer näher - in der kommenden Woche führt die Emschergenossenschaft in enger Abstimmung mit ihren Mitgliedskommunen Herne und Recklinghausen Anschlussarbeiten an unterirdischen Abwasserkanälen durch. Im Bereich der Horsthauser Straße/Paul-Gerhard-Straße kommt es daher ab Montag, 21. Juni, zu einer Teilsperrung der Brücke über die Emscher. Die Emschergenossenschaft bittet um Verständnis für etwaige Beeinträchtigungen.

Auf Herner Seite werden ab Montag, 21. Juni, zwei städtische Kanäle an einen aktuell entstehenden Stauraumkanal der Emschergenossenschaft angeschlossen. Deshalb ist die Brücke nur noch einspurig befahrbar. Ein Ampelsystem ist eingerichtet und regelt den Verkehr. Die halbseitige Sperrung dauert voraussichtlich bis Januar 2022.

Bereits im vergangenen Jahr hat die Emschergenossenschaft mit den Arbeiten für den neuen Stauraumkanal zur Anbindung der Stadtgebiete Herne und Recklinghausen an den großen unterirdischen Abwasserkanal Emscher (AKE) begonnen. Insgesamt wird der Stauraumkanal 1.050 Meter lang und soll Ende dieses Jahres komplett fertiggestellt werden. Denn: Ende 2021 wird in der gesamten Emscher die Abwasserfreiheit erreicht werden. Der zentrale Fluss des Ruhrgebietes wird dann zum ersten Mal seit 170 Jahren wieder ein sauberes Gewässer sein!

Hintergrund:
Die Funktionsweise
Eine Regenwasserbehandlungsanlage dient der Trennung von Regenwasser und Abwasser. In einem Stauraumkanal oder Regenüberlaufbecken wird bei starken Niederschlägen das Mischwasser zunächst „angehalten“ und beruhigt. Dabei kommt das physikalische Gesetz der Schwerkraft zum Tragen: Die schwereren Schmutzsedimente setzen sich nach unten ab und können gedrosselt durch eine Ableitung in den Abwasserkanal und anschließend zur Kläranlage transportiert werden.

Das oben schwimmende nicht-klärpflichtige Regenwasser dagegen kann nach Erreichen einer bestimmten Menge und Höhe über eine sogenannte Entlastungsschwelle ins Gewässer „schwappen“. Mit Hilfe der Regenwasserbehandlungsanlagen erhalten die Gewässer also Regenwasser, während die Abwasserkanäle und insbesondere die Kläranlagen entlastet werden. Das ist nicht nur ökologisch äußerst sinnvoll, sondern auch ökonomisch – denn die Abwasserkanäle müssen nicht durchgängig übergroß dimensioniert werden, was die Baukosten erheblich senkt! Zudem gehört Regenwasser ins Gewässer und nicht in die Kläranlage, wo es unnötigerweise für viel Geld gereinigt würde.

Die Emschergenossenschaft
Die Emschergenossenschaft ist ein öffentlich-rechtliches Wasserwirtschaftsunternehmen, das effizient Aufgaben für das Gemeinwohl mit modernen Managementmethoden nachhaltig erbringt und als Leitidee des eigenen Handelns das Genossenschaftsprinzip lebt. Sie wurde 1899 als erste Organisation dieser Art in Deutschland gegründet und kümmert sich seitdem unter anderem um die Unterhaltung der Emscher, um die Abwasserentsorgung und -reinigung sowie um den Hochwasserschutz.

Seit 1992 plant und setzt die Emschergenossenschaft in enger Abstimmung mit den Emscher-Kommunen das Generationenprojekt Emscher-Umbau um, in das über einen Zeitraum von rund 30 Jahren knapp 5,5 Milliarden Euro investiert werden. www.eglv.de


Zu dieser Meldung können wir Ihnen folgendes Medium anbieten:

Baustellenschild

©  Kalhh / Pixabay
Baustellenschild