Städtische Schulen und Kitas:

12.08.2021 | Herten

Gut auf Start nach den Sommerferien vorbereitet

Die Kinder und Jugendlichen, die in Herten zur Schule oder in den Kindergarten gehen, sind nach Einschätzung der örtlichen Expertengruppe gut geschützt. „Wir wollen, dass die Kinder sicher beschult und betreut werden“, betont Bürgermeister Matthias Müller.

„Wir nehmen die Ängste und Sorgen der Eltern und der Bevölkerung sehr ernst. Wir wissen um unsere Verantwortung und handeln dementsprechend besonnen und nach besten Wissen und Gewissen“, so Sebastian Scholz, Leiter des HIB. „Die Stadtverwaltung steht im stetigen Austausch mit den städtischen Einrichtungen und befasst sich in den regelmäßigen Krisenstabssitzungen mit allen Belangen der Schulen und Kitas“, ergänzt Brigitte Rode, Leiterin des Amtes für schulische Bildung und Sport. Daher wurden die städtischen Räumlichkeiten zusammen mit den Einrichtungsleitungen und der städtischen Expertengruppe im August auf einen erneuten Nachbesserungsbedarf überprüft.

Einschätzung des Umweltbundesamtes

Zum aktuellen Wissenstand zählt laut Umweltbundesamt, dass regelmäßiger Luftaustausch in geschlossenen Räumen das wichtigste Mittel ist, um eine Ansteckung mit dem Coronavirus zu verhindern. In einem im Juli 2021 veröffentlichten Text des Umweltbundesamts wurden Räume in drei verschiedene Kategorien unterteilt, wobei mobile Luftfilteranlagen nur für Räume der zweiten Kategorie als sinnvoll hervorgehoben wurden:

- Kategorie 1: Räume mit guter Lüftungsmöglichkeit durch raumlufttechnische Anlage oder weit zu öffnende Fenster. Keine mobilen Geräte notwendig und nicht förderfähig.
- Kategorie 2: Räume mit eingeschränkter Lüftungsmöglichkeit, Es gibt keine raumlufttechnische Anlage oder die Fenster können nur gekippt werden, dazu zählen auch Lüftungsklappen mit geringem Querschnitt. Einsatz mobiler Geräte sinnvoll und förderfähig
- Kategorie 3: Räume, die nicht belüftet werden können. Luftreinigung mit mobilen Geräten ist nicht möglich und nicht förderfähig.

„Wenn Räume gar nicht oder nicht ausreichend gelüftet werden können, darf dort kein Unterricht stattfinden. Daran halten wir auch jetzt fest,“ bekräftigt Bürgermeister Matthias Müller. Sebastian Scholz ergänzt, dass mobile Luftreinigungsgeräte alleine auch nicht helfen. „Mobile Luftreinigungsgeräte tauschen keine Luft aus, sie transportieren die vorhandene Luft im Umluftbetrieb und sind ohne frische Luftzufuhr nicht sinnvoll einsetzbar“, so Scholz. Sie dienen nur als Ergänzung.

Dazu kommt ein weiteres Problem: Erfahrungsberichte zeigen, dass mobile Luftreinigungsanlagen mitunter sehr laute Betriebsgeräusche verursachen, gegen die Kinder und Lehrkräfte anreden müssen. „Das führt dazu, dass neben der Geräuschkulisse, die beim Lernen stört, noch lauteres Sprechen notwendig wird, was wiederum mehr Aerosole freisetzt und bei der Bekämpfung des Coronavirus nicht zielführend ist“, so Sebastian Scholz weiter.

Bisherige Maßnahmen der Stadtverwaltung

Während in der Willy-Brandt-Schule und Teilen der Grundschule Herten-Mitte sowie in Teilbereichen der Rosa-Parks-Schule raumlufttechnische Anlagen vorhanden sind, wurden Ende 2020/Anfang 2021 in der Rosa-Parks-Schule und in der Süder Grundschule die Fenster so umgebaut, dass eine ausreichende Frischluftversorgung möglich ist. Außerdem wurden CO2-Ampeln an Schulen ausgegeben. Damit kann ergänzend zu den bekannten Lüftungsempfehlungen des Umweltbundesamtes und des Schulministeriums die Raumluftqualität und somit das richtige Lüftungsverhalten „trainiert“ bzw. nachvollzogen werden.

Die Kindertageseinrichtungen Pusteblume und Annastraße werden im Zuge des Neubaus mit fest installierten raumlufttechnischen Anlagen ausgestattet. Für alle in der Zukunft liegenden Neubauten, sowohl bei Schulen als auch bei Kindergärten, werden raumlufttechnische Anlagen mitgeplant. Mobile Luftfilteranlagen sind aus Sicherheitsgründen für Kitas eher nicht geeignet.

Der Hertener Immobilienbetrieb plant zudem eine Machbarkeitsstudie in Auftrag zu geben, um ein Raumlufttechnik-Konzept für die Hertener Kita- und Schulbauten erstellen zu lassen. Ziel ist es möglichst zügig eine Grundlage zu schaffen, um die Situation bewerten und darauf abgestimmt die notwendigen Entscheidungen treffen zu können.

Fördermaßnahmen des Bundes

Die Bundesregierung beschloss am 14. Juli 2021 weitere Maßnahmen zur Unterstützung der Länder bei der Beschaffung mobiler Luftfilterungsanlagen. Förderfähig ist nach bisherigen Informationen ausschließlich die Beschaffung mobiler Luftfilterungsanlagen für Räume in Einrichtungen für Kinder unter 12 Jahren, die nur schlecht belüftet werden können. Konkrete Angaben zu den Förderrichtlinien, die auch auf Einschätzungen des Umweltbundesamtes beruhen sollen, erwartet die Stadtverwaltung voraussichtlich im August.

Neben der Einhaltung der Hygieneregeln („AHA“) bleibt weiterhin die regelmäßige Lüftung über die Fenster die wichtigste Maßnahme zur Reduzierung der Virenmengen in der Luft sowie zur Aufrechterhaltung einer gesunden Raumluft („AHA+L“).

Pressekontakt: Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Corina Plötz, Telefon: 02366 303-180, c.ploetz@herten.de



Zu dieser Meldung können wir Ihnen folgendes Medium anbieten:

Logo Stadt Herten