Meldungsdatum: 17.08.2021

Projekt „Auszeit in Südwestfalen – Kur-Angebote für pflegende Angehörige“ ist gestartet

Sommer-Tour durch Kurorte und Heilbäder in Südwestfalen

Hohe Bedeutung der häuslichen Pflege – hohe Belastung der Pflegenden
Die Zahl der Pflegebedürftigen steigt gemäß Prognose des Bundesministeriums für Gesundheit von aktuell etwa 4,1 Millionen Menschen – davon fast eine Million in NRW – bis zum Jahr 2030 auf 4,6 Millionen Personen weiter an. Rund drei Viertel aller Pflegebedürftigen werden zu Hause gepflegt. Angesichts der Personalnot in der Pflege und der demographischen Entwicklung in Deutschland wird die Bedeutung der häuslichen Versorgung weiter wachsen.

Die Pflegenden – in der Regel pflegende Angehörige – sind oft hohen körperlichen und seelischen Belastungen ausgesetzt. Daraus entsteht die Notwendigkeit, dass für Pflegepersonen ausreichend Möglichkeiten für Auszeiten mit Erholung und medizinischer Rehabilitation angeboten und diese möglichst unbürokratisch in Anspruch genommen werden können. Dabei ist auch jeweils die Versorgung der Pflegebedürftigen während der Auszeiten sicherzustellen.

Zu wenige Angebote für pflegende Angehörige in NRW
Bisher gibt es bundesweit nur wenige Anbieter mit speziellen Angeboten für pflegende Angehörige – mit oder ohne pflegebedürftige Begleitperson. Der Bedarf wächst aber spürbar. Mit dem landesweiten Netz der Kurberatungsstellen stehen den pflegenden Angehörigen kompetente Ansprechpartner zur Seite.

Um die Nachfrage zukünftig abdecken zu können, sollen nun im Projekt „Auszeit in Südwestfalen – Kur-Angebote für pflegende Angehörige“ zusätzliche Angebote entwickelt werden. Ein inhaltsgleiches Projekt wird parallel in der Region Ostwestfalen-Lippe durchgeführt.

Beide Vorhaben sind auf drei Jahre angelegt und werden aus Mitteln des Landesförderplans „Alter und Pflege“ des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen (MAGS) gefördert. Der Heilbäderverband NRW hat den Weg dafür bereitet und ist als Partner mit an Bord. Im Fokus stehen nun die Kurorte und Heilbäder in Westfalen. Hier bietet das kurörtliche Angebot ideale Voraussetzungen, hier sind viele Reha-Kliniken und Pflegeeinrichtungen ansässig, hier gibt es eine große Fachkompetenz in Medizin und Therapie.

Neue Angebote in Südwestfalen schaffen
In Südwestfalen haben sich im Projekt „Auszeit in Südwestfalen“ Bad Berleburg, Bad Laasphe, Bad Sassendorf, Brilon, Erwitte, Lippstadt, Olsberg, Schmallenberg und Winterberg gemeinsam auf den Weg begeben, um jeweils mit ihren örtlichen Betrieben Potenziale für die Angebotsentwicklung zu beleuchten, qualifizierte Angebote und wirtschaftlich tragfähige Konzepte zu erarbeiten, um baldmöglichst neue Angebote buchbar zu machen. Das südwestfälische Projekt hat sich auch bereits erfolgreich in den Qualifizierungsprozess der Regionale Südwestfalen 2025 begeben und ist auf dem Weg zum 3. Stern.

Sommer-Tour als Auftakt
Zu Beginn der Projekte, die vor wenigen Tagen begonnen haben, bereisen Vertreter des MAGS und der Projektträger die beteiligten Kurorte, um eine erste Bestandsaufnahme zu machen. Georg Oberkötter (MAGS NRW) verdeutlicht das Engagement des Landes: „Das Ziel sind mehr Kuren für pflegende Angehörige in Nordrhein-Westfalen. Angehörigen stehen inzwischen landesweit flächendeckend Kurberatungsangebote unter dem Dach des Müttergenesungswerks zur Verfügung. So steigern wir die Nachfrage. Wichtig ist, dass nun auch mehr stationäre Kur-Angebote geschaffen werden, und zwar in erreichbarer Nähe. Das steht im Mittelpunkt des neuen Projekts und auch der gemeinsamen Sommer-Tour durch die westfälischen Kurorte. Zusammen mit den lokalen Akteuren wollen wir die Chancen für zusätzliche Angebote ausloten.“

Lars Vornheder, Leiter des südwestfälischen Projekts, ergänzt: „Wir möchten mit dem Aufbau eines Netzwerks für die Gesundheitsvorsorge pflegender Angehöriger die Lücken im Angebot schließen und die Profilierung der Gesundheitsregion Südwestfalen stärken. Wie sind sehr dankbar für die Unterstützung durch das Land, ohne die das Projekt nicht umsetzbar wäre.“

Erste Station in Bad Sassendorf
Erste Station der Sommertour durch die südwestfälischen Kurorte war am Montagvormittag Bad Sassendorf. Die Tagungs- und Kongresszentrum Bad Sassendorf GmbH nimmt im Projekt für die neun beteiligten Orte die Rolle der Projektträgerin ein, Lars Vornheder wurde Anfang August als Projektleiter eingestellt. Gemeinsam mit Bürgermeister Malte Dahlhoff und Marketingleiter Olaf Bredensteiner begrüßte er Georg Oberkötter sowie den Geschäftsführer des Heilbäderverbandes NRW, Achim Bädorf.

Zunächst besuchten sie die Klinik Quellenhof. Dort informierten Stephan Eydt (Geschäftsführer Westfälisches Gesundheitszentrum Holding GmbH), Monika Hansbuer (Verwaltungsleiterin Klinik Quellenhof) und Frank Böttiger (Chefarzt Geriatrie) über die Möglichkeiten und die bisherigen Planungen zur Konzeptentwicklung für die Reha von pflegenden Angehörigen sowie pflegebedürftigen Begleitpersonen. Anschließend machten sich die Besucher ein Bild vom neu gestalteten Kurpark und tauschten sich mit Kai-Uwe Groll (Leiter Seniorenheim Sonneneck) über die Herausforderungen der Unterbringung und Versorgung pflegebedürftiger Begleitpersonen während der Auszeit der Pflegenden aus.

Weitere Reha-Kliniken und Pflegeeinrichtungen in Bad Sassendorf haben bereits Interesse an der Mitarbeit im Projekt bekundet und werden in der Folge von Lars Vornheder und Olaf Bredensteiner kontaktiert und zur Beteiligung eingeladen.


Ansprechpartner für das Gesamtprojekt:
Projektleiter Lars Vornheder
Tel. 02921-94334-55
Mail: vornheder@badsassendorf.de
www.auszeit-in-swf.de (Homepage im Aufbau)
Projektträger: Tagungs- und Kongresszentrum Bad Sassendorf GmbH im Auftrag der neun beteiligten Orte

Ansprechpartner für Bad Sassendorf:
Olaf Bredensteiner
Tel. 02921-94334-30
Mail: bredensteiner@badsassendorf.de


Zu dieser Meldung können wir Ihnen folgendes Medium anbieten:

Zum Start des REGIONALE-Projekts "Auszeit in Südwestfalen" trafen sich am 16. August Georg Oberkötter vom Landesgesundheitsministerium, Marketingleiter Olaf Bredensteiner, Projektleiter Lars Vornheder, Achim Bädorf vom Heilbäderverband und Bürgermeister Malte Dahlhoff in Bad Sassendorf.

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Zum Start des REGIONALE-Projekts