Pressemeldung der Stadt Vreden

Vreden, 25. Oktober 2021

Regenwassermanagement mal anders

In Zeiten von Klimawandel und Klimaanpassung zeigt die Stadt anhand des Feuerwehrgerätehauses in Ammeloe wie das funktionieren kann

In Zeiten von Klimawandel und Klimaanpassung zeigt die Stadt anhand des Feuerwehrgerätehauses in Ammeloe wie das funktionieren kann

Prognostizierte Starkregenereignisse machen ein gutes Regenwassermanagement wichtiger denn je – und wohin mit dem anfallenden Wasser, wenn kein ausreichender Regenwasserkanal vorhanden ist? Das Beispiel des neuen Feuerwehrgerätehauses zeigt, wie das gelingen kann.

Doch nicht nur bei fehlendem Anschluss an einen Regenwasserkanal, kann die Regenwasserversickerung an Ort und Stelle sinnvoll sein. Als Stauraum für das anfallende Regenwasser der versiegelten und unversiegelten Flächen rund um den Neubau wurden Mulden angelegt, über die das Wasser langsam versickern und wieder zur Grundwasserneubildung beitragen kann. Doch das Regenwasser am Gerätehaus versickert nicht nur am Boden. Auch auf dem über 700 m² großen Flachdach des Gebäudes versickert Niederschlagswasser. Eine Substratdecke von mehr als 10 cm Höhe führt dazu, dass nur noch 30 % des Gesamtniederschlages zum Abfluss gelangt. Diese 30 % werden in einer Zisterne aufgefangen, deren Überlauf in die Versickerungsmulden führt. In Hitzeperioden trägt das im Boden, im Substrat oder in Pflanzen gespeicherte Wasser dazu bei, dass durch die langsame Verdunstung ein Kühlungseffekt in der Umgebung entsteht.

Auch im Gebäude selber verhindert das Substrat auf dem Dach ein schnelles Überhitzen der Räumlichkeiten. Ganz nebenbei entstehen neue Lebensräume für Pflanzen und Tiere, die auch für uns Menschen schön anzuschauen sind. Und was viele nicht wissen: Ein gut gemachtes Gründach mit einer wurzelfesten Schutzfolie erhöht die Langlebigkeit des Daches, da die Dachhaut vor Sonneneinstrahlung, Wind, Hagel und Regen geschützt ist.

Im Zuge der Klimafolgenanpassung ist es sinnvoll, dort wo es möglich ist, Regenwasser auch am Ort des Anfalls speichern zu können. Das Land Nordrhein-Westfalen fördert deshalb im Rahmen des Programms „Klimaresilienz in Kommunen“ Vredener Unternehmen in Industrie- und Gewerbegebieten mit bis zu 50% Kostenübernahme bei der Herstellung einer Dach- und / oder Fassadenbegrünung.

Voraussetzung für eine Förderung ist, dass die Gebäude mindestens fünf Jahre alt sind und mit den Maßnahmen vor der Antragsstellung noch nicht begonnen wurde. Das Antragsformular für diese großzügige Förderung kann auf den Internetseiten der Stadt Vreden heruntergeladen werden. Weitere Informationen erteilt die Fachabteilung Umwelt und Recht der Stadt Vreden, Tel. 02564-303-177, julia.gottwald@vreden.de. Allerdings ist diese Förderung für Schnellentschlossene bestimmt, denn die Baumaßnahmen müssen im kommenden Frühjahr abgeschlossen werden.