Meldungsdatum: 16.11.2021
Bereits Ende 2020 hat die Stadt Leverkusen die Teilnahme am Förderprogramm „Kommunales Integrationsmanagement“ beantragt, um das neue NRW-weite Programm auch hier vor Ort zu implementieren. Die Umsetzung des Programms in Leverkusen soll maßgeblich dazu beitragen, die Ziele des gesamtstädtischen Integrationskonzepts umzusetzen. Der Förderantrag wurde Anfang dieses Jahres bewilligt. Ihm vorausgegangen war eine umfassende Einbindung und Information der Fachakteure in Leverkusen.
Das Integrationsministerium NRW (MKFFI) fördert in kreisfreien Städten und Kreisen in Nordrhein-Westfalen die Einrichtung und Umsetzung eines „Kommunalen Integrationsmanagements“. Ziel ist es, den Integrationsverlauf von Zugewanderten zu unterstützen, einen kontinuierlichen Prozess zu gewährleisten und Verzögerung und Hürden an den Schnittstellen verschiedener gesetzlicher und anderer Zuständigkeiten zu vermeiden. Zugleich sollen mit Hilfe des „Kommunalen Integrationsmanagements“ Rückschlüsse gezogen werden können, welche Bedarfe im Bereich Integration bestehen und an welcher Stelle Strukturen verbessert werden müssen. Hierfür stellt das Land der Stadt Leverkusen jährlich bis zu 625.600 Euro zur Verfügung.
Das Herzstück des Programms liegt im sogenannten Casemanagement, also der Einzelfallarbeit. Hier werden Zugewanderte und Menschen mit Migrationsgeschichte über ihren gesamten Integrationsverlauf von Casemanagerinnen und Casemanagern begleitet, beraten und mit weiteren Beratungsstellen zusammengeführt. Auch bei Änderung der aufenthaltsrechtlichen oder beruflichen Situation, dem Abschluss einer Qualifizierungsmaßnahme oder ähnlichem bleibt für den Einzelnen der/die Casemanager/in immer feste Ansprechperson. Durch diese Art des Fallmanagements können so individuelle Bedarfe zentral erfasst werden, aber auch Lücken in der Integrationsstruktur insgesamt identifiziert werden.
Beigeordneter Alexander Lünenbach, als Sozialdezernent strategisch zuständig für das breite Themenfeld Integration, betont: „Das Kommunale Integrationsmanagement ist für Leverkusen eine große Chance. Nicht nur weil wir hiermit der Erreichung der Ziele des Integrationskonzeptes wieder ein Stück näherkommen. Sondern insbesondere, weil das Programm im Integrationsprozess des Einzelnen ein kontinuierliches und trägerübergreifendes Fallmanagement bietet. Das bedeutet für jeden Einzelnen mehr Transparenz und Klarheit, wer Ansprechpartner ist und wo es Hilfe gibt. Diesen Schritt in eine neue Praxis der Integrationsarbeit möchte ich gemeinsam mit der Freien Wohlfahrt gehen.“
Einbindung der Freien Wohlfahrtspflege
Die Personalstellen für das Casemanagement sollen unter anderem bei Trägern der Freien Wohlfahrtspflege in Leverkusen angesiedelt werden. Hier liegt bereits eine große Beratungskompetenz und langjährige Erfahrung mit der Zielgruppe vor. Umfassende Abstimmungsgespräche zur Kooperation mit der Stadt haben bereits mit den Vertreterinnen und Vertretern der Wohlfahrt stattgefunden.
Wolfgang Klein, Direktor des Caritasverbandes Leverkusen, begrüßt die Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung: „Seit vielen Jahren gestalten die Stadt Leverkusen und die freien Träger in gemeinsamer Verantwortung die Integration von zugewanderten Menschen erfolgreich zusammen. Es ist daher konsequent, dass auch bei der Umsetzung des Landesprogramms KIM die Zusammenarbeit konstruktiv gestaltet wird. Wie aus vielen Kreisen und kreisfreien Städten zu erfahren ist, ist dies nicht selbstverständlich. Geachtet werden muss jedoch darauf, dass keine bürokratischen Hürden oder hinderliche Parallelstrukturen aufgebaut werden. Hierzu lädt das Defizit orientierte Landesprogramm leider ein.“
Koordinierte Umsetzung des Landesprogramms vor Ort
Eine zentrale Rolle kommt dem Kommunalen Integrationszentrum (KI) der Stadt Leverkusen zu. Das KI koordiniert das Programm „Kommunales Integrationsmanagement“ als Gesamtes für Leverkusen. Hier wird das Fallmanagement begleitet und es werden Erkenntnisse gesammelt, um bedarfsgerecht Maßnahmen zur Verbesserung der Integrationsarbeit voranzubringen. Durch kontinuierliches Monitoring und Evaluation anhand der Erfahrungen in Einzelfällen können Strukturen der Integrationsarbeit optimiert werden. Darüber hinaus werden über das Programm als weiterer Baustein zusätzliche Stellen bei der Ausländerbehörde gefördert. Diese sollen u.a. als Schnittstelle zwischen Ausländerbehörde und weiteren Akteuren des „Kommunalen Integrationsmanagements“ fungieren.
Das „Kommunale Integrationsmanagement“ bietet viel Potenzial für die Stadt Leverkusen. Dadurch werden Integrations- und Teilhabechancen für alle Menschen mit Migrationsgeschichte in Leverkusen langfristig maximiert. Besonderer Fokus liegt dabei zunächst auf Menschen, die bisher keinen Zugang zu einem Fallmanagement haben. Dies sind insbesondere aufenthaltsrechtlich geduldete und gestattete Personen.
Trotz umfangreicher Förderung durch das Land NRW werden die tatsächlichen Kosten die maximale Fördersumme übersteigen. Hinzukommt, dass die Förderung zunächst bis Ende 2022 befristet ist. Um Planungssicherheit, soweit wie möglich auch für die beteiligten Träger der Freien Wohlfahrtspflege herzustellen, hat die Verwaltung eine Beschlussvorlage in den Rat der Stadt Leverkusen eingebracht, die die Finanzierung sichern soll. Am 13.12.2021 wird der Rat der Stadt Leverkusen hierüber entscheiden.
Kontakt:
Stadt Leverkusen
Kommunales Integrationszentrum
Susann Peters
Tel.: 0214 / 406 5246
E-Mail: KI@stadt.leverkusen.de
Pressekontakt: Julia Trick
Sämtliche Texte und Fotos können unter Angabe der Quelle frei veröffentlicht werden, Belegexemplare sind willkommen.
Die Pressestelle " Stadt Leverkusen" ist Mitglied bei presse-service.de [ www.presse-service.de]. Dort können Sie Mitteilungen weiterer Pressestellen recherchieren und als RSS-Feed oder E-Mail abonnieren.