Meldungsdatum: 13.08.2022

Widerstandsfähig gegen den Klimawandel: Klima.Insel als Symbol für gemeinsamen Einsatz von Stadt und Wasserverband

Emschergenossenschaft und Stadt Herten engagieren sich in der Zukunftsinitiative Klima.Werk für eine klimaresiliente Region. Mobiles, grünes Zimmer macht im Festjahr Neue Emscher Station

Mehr Grün statt Grau, mehr Frischluftschneisen, mehr Wasserflächen: Das brauchen die Städte, um die Folgen des Klimawandels abzufedern. In ihrem Festjahr zur Neuen Emscher 2022 schickt die Emschergenossenschaft eine grüne Oase auf die Reise durch die Region, die auch in Herten Station gemacht hat. Die Klima.Insel ist eine Aktion der Zukunftsinitiative Klima.Werk. In dem Netzwerk treiben der Wasserwirtschaftsverband und die Kommunen gemeinsam den klimarobusten Umbau des Ruhrgebiets voran.

Seit Ende 2021 ist der Emscher-Umbau abgeschlossen, der zentrale Fluss im Ruhrgebiet ist abwasserfrei. Das Schmutzwasser wird unterirdisch durch den Abwasserkanal Emscher zu den Kläranlagen geleitet, oben können die Menschen an den Fluss und seine Zuläufe zurückkehren. Die neue Lebens- und Aufenthaltsqualität feiert die Emschergenossenschaft in diesem Jahr mit zahlreichen Aktionen für die Bürgerinnen und Bürger. Dazu gehört auch die Klima.Insel, ein mobiles, grünes Zimmer, das symbolisch für die neu entstandenen blaugrünen Infrastrukturen steht, das aber auch auf die Zukunftsaufgabe Klimaanpassung aufmerksam macht.

„Den Folgen des Klimawandels wie Hitze, Dürre und Starkregen müssen wir uns auch in den Städten des Ruhrgebiets stellen, um diese negativen Effekte zu dämpfen, Vorsorge zu treffen und unsere Region weiter lebenswert zu gestalten“, sagte Prof. Dr. Uli Paetzel, Vorstandsvorsitzender von Emschergenossenschaft und Lippeverband, bei einem Besuch der Klima.Insel, die in Herten zwei Tage Station gemacht hat - auch am Samstag beim Familienfest in der Innenstadt.

Umbau der Quartiere nach dem Prinzip der Schwammstadt
„In der Zukunftsinitiative Klima.Werk setzen wir uns gemeinsam auch mit Herten für den Umbau der Quartiere nach dem Prinzip der Schwammstadt ein. Dabei wird der natürliche Wasserkreislauf gestärkt, indem Regenwasser nicht in die Kanalisation geleitet, sondern zurückgehalten und gespeichert wird. So kann es zur Bewässerung genutzt werden, versickern und damit den Grundwasserkörper stärken oder über Verdunstung die Umgebung kühlen“, erklärte Uli Paetzel weiter. Wie wohltuend Grün wirkt, konnten Besucher*innen beim Verweilen an der Klima.Insel erleben. Zum Beispiel beim Platz nehmen in einem der Liegestühle im Schatten der bepflanzten Wände.

Klima.Insel als Sinnbild für Neugestaltung der Innenstadt
„Die Klima.Insel passt hervorragend zu unserer Neugestaltung der Innenstadt mit dem Projekt 'Der Park kommt in die Stadt'", sagte Stadtbaurätin Janine Feldmann. „Gerade in Zeiten, in denen die Temperaturen die 30-Grad-Marke knacken, ist es für jeden direkt zu spüren, was die Folgen von versiegelten und zugebauten Flächen sind", so Janine Feldmann. „Die Politik hat den mutigen Entschluss gefasst, die südliche Innenstadt neu zu gestalten und den Park in die Stadt zu holen. Die Klima.Insel zeigt im Kleinen schon gut, welchen Nutzen solche grünen Inseln bringen. Jede entsiegelte Fläche hilft zudem bei starken Regenfällen Überflutungen zu vermeiden und nebenbei Grundwasser zu bilden."

Wie wasserbewusste Stadtentwicklung funktioniert
Bürgerinnen und Bürger konnten sich an der Klima.Insel darüber informieren, wie eine wasserbewusste Stadtentwicklung grundsätzlich funktioniert. Dächer begrünen, Fassaden begrünen, Flächen entsiegeln, Versickerungsmulden anlegen oder Dach- und Wegeflächen von der Mischwasserkanalisation abkoppeln: Maßnahmen, die die Städte widerstandsfähiger gegen die Klimakrise machen. Das geht nicht nur auf kommunalen Flächen oder Gebäuden, bei Wohnungsbaugesellschaften oder Gewerbeflächen, sondern auch bei der privaten Immobilie. Wer seinen Schottergarten entsiegelt, wirkt mit daran, den Hitzestau in Wohngebieten aufzulösen. Wer seine Dachregenrinne von der Kanalisation abkoppelt und das Regenwasser fürs Gießen sammelt oder in der Rasenfläche versickern lässt, geht nachhaltig mit dem kostbaren Nass von oben um und spart dabei noch Abwassergebühren.

An der Klima.Insel stellten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Hertener Stadtverwaltung zudem das Radverkehrskonzept vor und stellten sich Fragen rund um das Thema Mobilität.

Die Zukunftsinitiative Klima.Werk
In der Zukunftsinitiative Klima.Werk arbeiten Emschergenossenschaft und Emscher-Kommunen zusammen an einer wasserbewussten Stadt- und Regionalentwicklung, um die Folgen des Klimawandels abzumildern und die Lebensqualität in den Quartieren zu steigern. Der grün-blaue Umbau startete 2005 mit der Zukunftsvereinbarung Regenwasser (ZVR) und entwickelte sich 2014 zur Zukunftsinitiative „Wasser in der Stadt von morgen“ weiter, jetzt Zukunftsinitiative Klima.Werk.

Unter dem Dach des Klima.Werks wird das Ruhrkonferenz-Projekt „Klimaresiliente Region mit internationaler Strahlkraft“ des Landes Nordrhein-Westfalen umgesetzt, an dem sich seit 2020 alle Wasserverbände der Region beteiligen. Die Förderkulisse des Projekts umfasst das Gebiet des Regionalverbandes Ruhr (53 Städte und Gemeinden). In den klimafesten Wandel sollen bis 2030 rund 250 Millionen Euro investiert und in ausgewiesenen Gebieten 25 Prozent der befestigten Flächen abgekoppelt und die Verdunstungsrate um 10 Prozentpunkte gesteigert werden. Die Serviceorganisation der Zukunftsinitiative bei der Emschergenossenschaft setzt mit den Städten die Maßnahmen zur Klimafolgenanpassung um. Dazu gehören zum Beispiel Dach- und Fassadenbegrünungen, die Entsiegelung von Flächen, das Anlegen von unterirdischen Speichern (Rigolen) oder die Schaffung von Versickerungsflächen für Regenwasser. Weitere Informationen (auch zu Förderung von Projekten) auf www.klima-werk.de

Die Emschergenossenschaft
Die Emschergenossenschaft ist ein öffentlich-rechtliches Wasserwirtschaftsunternehmen, die als Leitidee des eigenen Handelns das Genossenschaftsprinzip lebt. Sie wurde 1899 als erste Organisation dieser Art in Deutschland gegründet und kümmert sich seitdem unter anderem um die Unterhaltung der Emscher, um die Abwasserentsorgung und -reinigung sowie um den Hochwasserschutz.


Zu dieser Meldung können wir Ihnen folgende Medien anbieten:

Gemeinsamer Einsatz für Klimafolgenanpassung

©  Zukunftsinitiative Klima.Werk/EGLV
Gemeinsamer Einsatz für Klimafolgenanpassung

Die Stadt Herten und die Emschergenossenschaft setzen sich gemeinsam in der Zukunftsinitiative Klima.Werk für einen klimarobusten Umbau ein: Stadtbaurätin Janine Feldmann und EGLV-Vorstandsvorsitzender Prof. Uli Paetzel beim Besuch der Klima.Insel auf dem Antoniuskirchplatz.


Mobiles, grünes Zimmer beim Familienfest in Herten

©  Zukunftsinitiative Klima.Werk/EGLV
Mobiles, grünes Zimmer beim Familienfest in Herten

An der Klima.Insel konnten sich Bürgerinnen und Bürger über Klimaschutz, Klimafolgenanpassung, die Zukunftsinitiative Klima.Werk, Starkregenvorsorge und mehr informieren. Vorne links die Hertener Klimaanpassungsmanagerin Liane Herlitz.