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06. September 2022,  Iserlohn
Sauerländische Dichterinnen im Nationalsozialismus - Vortrag von Peter Bürger über Josefa Berens-Totenohl, Maria Kahle und Christine Koch
Iserlohn.

Am Dienstag, 13. September, wird die stadtgeschichtliche Vortragsreihe von Stadtarchiv und Volkshochschule Iserlohn fortgesetzt.
Der Theologe und Publizist Peter Bürger stellt die Dichterinnen Josefa Berens-Totenohl, Maria Kahle und Christine Koch sowie ihr Wirken in der Zeit des Nationalsozialismus vor. Der Referent ist Mitbegründer des Christine-Koch-Mundartarchivs und ausgewiesener Kenner der sauerländischen Literaturgeschichte.

Der Vortrag beginnt um 18.30 Uhr im Fanny-van-Hees-Saal der VHS Iserlohn im Stadtbahnhof (Am Bahnhofsplatz 2, 58644 Iserlohn). Der Eintritt kostet sechs Euro, Ermäßigungsberechtigte zahlen drei Euro. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Maria Kahle (1891-1975) gewann ab dem Ersten Weltkrieg mit ihren pathetischen Versen die Herzen nationalistischer Katholiken. Josefa Berens (1891-1969) stieß schon in Weimarer Zeit zur nationalsozialistischen Bewegung. Christine Koch (1869-1951) näherte sich um 1929 dem Rechtsaußenflügel der Heimatszene an. Im Dritten Reich wurden diese drei Dichterinnen als „sauerländisches Dreigestirn“ geehrt und in Bronzebüsten verewigt. Sie standen nicht für Emanzipation ein, sondern dienten als Frauen dem Rassen- und Kriegsstaat. Nach 1945 ignorierten oder verharmlosten „regionale Kulturmacher“ ihre Beiträge zum Hitlerismus.

Peter Bürger forscht seit drei Jahrzehnten zur Geschichte des rechten Heimatsumpfes. Er wendet sich gegen aktuelle Versuche, zum Beispiel eine Antisemitin wie Josefa Berens-Totenohl wieder „hoffähig“ zu machen.

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