Meldungsdatum: 22.03.2023

Sonderausstellungen in Osnabrück im Mai 2023

Museumsquartier Osnabrück:

Felix-Nussbaum-Haus:

Bis 06.08. Dor Guez: Inmitten imperialer Gitter

Die Ausstellung „Inmitten imperialer Gitter” ist die jüngste Einzelausstellung des international renommierten Künstlers Dor Guez. Sie ist die fünfte Ausgabe der Ausstellungsreihe „Gegenwärtig – zeitgenössische Künstler:innen begegnen Felix Nussbaum“.

Dor Guez, geboren 1982 in Jerusalem, lebt und arbeitet in Jaffa. Er stammt mütterlicherseits aus einer christlich-palästinensischen Familie aus Lod und väterlicherseits aus einer Familie jüdischer Einwanderer aus Tunis. Sein Werk umfasst Video, Fotografie, Druckgrafik, Installation und Skulptur.

Dor Guez ist Leiter des Masterstudiengangs für bildende Kunst an der Bezalel Academy of Art and Design in Jerusalem. Er ist der Gründer des christlich-palästinensischen Archivs und Direktor von Seaport: Mediterranean Curatorial Residency Program.

Seine Arbeiten wurden weltweit in über 45 Einzelausstellungen präsentiert, unter anderem im Museum of Modern Art in Bogota, im Museum of Islamic Art in Jerusalem, im Museum of Contemporary Art in Detroit, im Institute of Contemporary Arts in London, im Center for Contemporary Art in Tel Aviv und in KW Institute for Contemporary Art in Berlin.

Zu den öffentlichen Sammlungen seiner Werke gehören die Tate Modern, das Centre Georges Pompidou, das Guggenheim Abu Dhabi, das Jewish Museum in New York, das Rose Art Museum in Boston, die FRAC Collection Marseille und das Museum für Moderne Kunst in Bogota.

„Inmitten imperialer Gitter“ präsentiert eine raumgreifende Installation, die sich sowohl mit der Biografie von Felix Nussbaum als auch mit der eigenen Identität des Künstlers beschäftigt. Dabei schafft sie einen Dialog zwischen Dor Guez' eigener künstlerischer Praxis, Daniel Libeskinds ikonischem Gebäude in Osnabrück und dem Werk und Wirken von Felix Nussbaum.

Die Ausstellung umfasst die Installation „Double Stitch” (2022-2023), die auf den sakralen Baukomplex St. Georg Kirche und Moschee von Al Khidr in Lod verweist, die Intervention „Vertical Axis” (2023), die mittels minimalistischer Eingriffe und vorgefundener Objekte vertikale Bezugslinien im Raum herstellt, die Fotoserie „Amid Imperial Grids” (2023), die manipulierte historische Landkarten von verschiedenen Orten in Europa im Kontext von Felix Nussbaums Exil- und Fluchtgeschichte präsentiert, und das Gemälde „Der Flüchtling” (Europäische Vision) (1939) von Felix Nussbaum, das die Ausweglosigkeit und die existenzielle Sackgasse der europäischen Juden während der nationalsozialistischen Diktatur darstellt.

Dor Guez‘ Arbeit untersucht Verflechtungen an der Schnittstelle von Biografie und Geschichte, Vergangenheit und Erinnerung, Identität und Zuschreibung sowie Universalismus und Partikularismus. Dabei setzt er sich mit diesen umkämpften Begriffen auseinander und beleuchtet deren Ambivalenzen.

 „Inmitten imperialer Gitter“ thematisiert den Zusammenhang zwischen geopolitischen Konzepten wie Grenzen, Kartographierung und Territorialität und deren Einbettung in private, biografische und historische Geflechte. Sie verweist auf die Komplexität und Spannungen, die mit der Konstruktion der gemeinsamen Realität verbunden sind.

„Dor Guez – Inmitten imperialer Gitter“ ist eine Kooperation mit der Felix-Nussbaum-Gesellschaft e.V.

 

05.05.-06.08. „Felix Schoeller Photo Award“ und „Deutscher Friedenspreis für Fotografie“

Die Ausstellung zum „Felix Schoeller Photo Award” zeigt Arbeiten von internationalen Profifotografen aus den drei Kategorien „Porträt“, „Fotojournalismus“ und „Nachhaltigkeit“. Mit dem Nachwuchsförderpreis werden zusätzlich besondere Talente in der Fotografie vorgestellt.

Mit dem „Deutschen Friedenspreis für Fotografie” werden Arbeiten ausgezeichnet, die sich fotografisch und konzeptionell mit dem Thema „Frieden“ auseinandersetzen. Dafür wird der Friedensbegriff sehr weit gefasst: Es kann sich sowohl um den Frieden zwischen Völkern, als auch um das friedliche Zusammenleben in einem Land, in der Familie oder um inneren Frieden handeln. Es kommt darauf an, dem Frieden ein Gesicht zu geben.

 

Kulturgeschichtliches Museum:
Keine Sonderausstellung

 

Stadtgeschichte Osnabrück: Stadtspuren

Die neue Dauerausstellung beleuchtet die Geschichte der Friedensstadt Osnabrück seit dem 8. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Einzelne Exponate aus der umfangreichen Sammlung des Kulturgeschichtlichen Museums repräsentieren in sechs Themenfeldern die Meilensteine der Stadtgeschichte. So wird die städtebauliche, politische, religiöse, kulturelle, soziale und wirtschaftliche Historie unter verschiedenen Blickwinkeln erforscht. Dabei wird auch deutlich, dass lokale Geschichte immer auch den allgemeinen historischen Entwicklungen unterliegt. Daneben wird auch das ganz Eigene der Osnabrücker und ihrer Geschichte deutlich. Sieben Zeitgenossen wie zu Beispiel Justus Möser und Alwine Wellmann schaffen mit ihren Geschichten einen lebendigen Erzählstrang. Ein riesiges 3D-Stadtmodell, dass mithilfe von Projektionen verschiedene Szenarien der Stadtentwicklung darstellen kann, macht die Ausstellung zu einem interaktiven Erlebnis. Im „Stadtmodell der Zukunft“ sind Besucher:innen aufgefordert, an einer Version eines Osnabrücks von morgen zu arbeiten. In den umfangreichen Begleitprogrammen wird Stadtgeschichte hautnah erlebbar, die Osnabrücker Stadtgesellschaft wird damit in unterschiedlichen Projekten aktiv die Ausstellung eingebunden. Alle Osnabrücker Bürger:innen können auf diese Weise aktiv an der Erschließung ihrer eigenen Geschichte mitarbeiten und damit das Verständnis für Differenzen und Gemeinsamkeiten fördern. Sie leisten damit einen wichtigen Beitrag zu einer offenen und friedvollen Stadtgesellschaft.

 

Lotter Str. 2, 49078 Osnabrück, Tel. 0541/323-2207
Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag 11 - 18 Uhr, Samstag/Sonntag 10 - 18 Uhr.

 

Kunsthalle Osnabrück: 

Bis 29.05. Ausstellung zum 36. European Media Art Festival

Das European Media Art Festival (EMAF) gilt international als eines der einflussreichsten Foren für zeitgenössische Medienkunst. Jedes Jahr bietet es seinen Besucher:innen in Filmprogrammen, Ausstellungen, Performances und hybriden Formaten einen Überblick über aktuelle künstlerische Produktionen. Gastkuratierte Projekte und Retrospektiven geben vertiefende Einblicke in historische Positionen und Zusammenhänge.

Im Zentrum des Festivals steht das jährlich wechselnde Thema, das in der Ausstellung, in eigens kuratierten Filmprogrammen und Talks von Theoretiker:innen unterschiedlicher Disziplinen die Schnittstellen von künstlerischer Praxis, technologischer Entwicklung und gesellschaftlicher Wirklichkeit beleuchtet. Themenschwerpunkte der letzten Jahre waren u.a. dokumentarische Arbeitsweisen in der Kunst (2018: Report. Notizen aus der Wirklichkeit), das Verhältnis von Sprache und Transgression (2019: Wild Grammar), die Verschränkungen von Ich und Wir (2020: First Person Plural) und die vielfältigen Beziehungen zwischen Besitz und Besessenheit (2021: Possessed). In seiner Campus-Sektion bietet das EMAF außerdem ausgewählten deutschen und europäischen Kunsthochschulen ein Forum. In Ausstellungen und Filmscreenings zeigen sie aktuelle Arbeiten oder entwickeln Projekte, mit denen sie auf örtliche Gegebenheiten oder thematische Impulse reagieren.

Das Festival versteht sich als Ort des Experiments, an dem außergewöhnliche Arbeiten entstehen und Akteur:innen aus unterschiedlichen Feldern miteinander in Dialog treten können. Jedes Jahr begegnen sich beim EMAF rund 14.000 internationale Künstler:innen, Kurator:innen, Forscher:innen, Studierende und Film- und Kunstinteressierte.

 

Hasemauer 1, 49074 Osnabrück, Tel. 0541/323-2190
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 11 - 18 Uhr 

 

Erich Maria Remarque-Friedenszentrum:

 

Bis 04.06. „Mahnende Erinnerung – 75 Jahre Frieden. Fotografien von Dieter Blase“

Die Fotografien von Dieter Blase (DGPh) setzen sich mit Orten und Ereignissen in Nordrheinwestfalen zwischen 1930 und 1945 auseinander.

Thematisch behandelt werden: Der Weg in die Diktatur, Deutscher Alltag und jüdischer Alltag von 1933-45, Kriegsereignisse 1939-45 und die Nachkriegszeit in den 1950er Jahren.

Die Themenbereiche zeigen teils erschreckende Parallelen zu den Themen in den aktuellen Nachrichtensendungen. Sie lassen den Betrachter über manches in seiner Umgebung neu nachdenken und regen dazu an, sich mit dem einen oder anderen Ort persönlich auseinanderzusetzen!

Dieter Blase lebt im Münsterland und setzt sich seit 2008 in verschiedenen Themenfeldern mit dem Nutzungs- und Bedeutungswandel von historischen Orten in Europa auseinander.

 

Markt 6, 49074 Osnabrück, Tel. 0541/323-2109
Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag 10–17 Uhr, Samstag und Sonntag: 11–17 Uhr

 

Museum am Schölerberg - Natur und Umwelt -:

Ab 29.04. Neueröffnung des Museums am Schölerberg

Ab dem 29. April ist das Museum am Schölerberg wieder für Besucherinnen und Besucher geöffnet. Knapp drei Jahre hatte das Haus wegen eines großflächigen Umbaus für seine neue Dauerausstellung geschlossen.

Die neue Ausstellung zeigt die Entwicklung des Lebens von der Geburt unseres Planeten bis hin zu städtischen Zukunftsmodellen. Sie bietet eine spannende Mischung einzigartiger Exponate, moderner Technik und interaktiver Stationen. Gäste entdecken unter anderem einen detailreichen Karbonwald, in dem Augmented Reality ausgestorbene Tiere wieder zum Leben erweckt, und erleben Vorgänge in der Natur anhand regionaler Objekte und interessanten Mit-Mach-Möglichkeiten.

Die Kernthemen sind Astronomie, Wasser, Wald, Offenland und urbanes Leben – ähnlich denen der alten Dauerausstellung. Das ist aber auch alles, was gleichgeblieben ist: Wo früher in einzelnen kleinen Räumen die Themen präsentiert wurden, strahlt jetzt ein großer, heller, freundlicher Raum. Gäste der Ausstellung werfen einen Blick in die Vergangenheit, betrachten die Gegenwart und lernen so für die Zukunft.

 

Klaus-Strick-Weg 10, 49082 Osnabrück, Tel. 0541/323-7000
Öffnungszeiten: Dienstag 9 - 20 Uhr, Mittwoch bis Freitag 9 - 18 Uhr, Samstag 14 - 18 Uhr und Sonntag 10 - 18 Uhr

 

Pressekontakt: Heiko Mitlewski | Fachbereich Kultur | Tel. 0541 323-3217 | E-Mail: mitlewski@osnabrueck.de