Meldungsdatum: 27.11.2023

Münster setzt Zeichen gegen Todesstrafe

Weltweiter Aktionstag „Cities for Life“ am 30. November/ Rathaus und Stadtweinhaus bleiben nachts erleuchtet

Münster (SMS) Die Stadt Münster beteiligt sich auch in diesem Jahr an der internationalen Aktion „Cities for Life – Städte für das Leben – Städte gegen die Todesstrafe“. Als Zeichen für die Ablehnung der Todesstrafe bleiben am Abend des 30. November das Historische Rathaus und das Stadtweinhaus außen bis 23.30 Uhr beleuchtet. Die Innenbeleuchtung bleibt die ganze Nacht über reduziert in Betrieb.

Mehrere Tausend Städte weltweit und allein 300 aus Deutschland nehmen an dieser symbolträchtigen Kampagne teil. In diesem Jahr unterstützt Amnesty International den Städte-Aktionstag mit einer Mahnwache am Sonntag, 3. Dezember, von 14 bis 17 Uhr vor dem Historischen Rathaus am Prinzipalmarkt.

Seit 2002 ruft die Gemeinschaft Sant’Egidio, eine christliche Laienbewegung mit mehr als 70.000 Mitgliedern in etwa 70 Ländern der Welt, zur Teilnahme an „Cities for Life“ auf. Mitglieder von Sant’Egidio pflegen persönliche Brieffreundschaften mit Todeskandidaten und sind weltweit im Einsatz für eine Humanisierung der Haftbedingungen in Gefängnissen. Münster gehört dem internationalen Aktionsbündnis „Cities for Life“ seit 2007 an.

Ihr Einsatz und das Engagement weiterer Organisationen wie Amnesty International hat in den vergangenen Jahren viel zum Positiven verändert. 142 Länder weltweit haben nach Angaben von Amnesty International die Todesstrafe per Gesetz abgeschafft oder wenden sie in der Praxis nicht mehr an. Europa ist – mit Ausnahme von Weißrussland - zum ersten Kontinent der Erde ohne Todesstrafe geworden.

Dass ausgerechnet am 30. November in Münster und an vielen anderen Orten herausragende Gebäude erleuchtet bleiben, hat einen besonderen Grund: An diesem Tag im Jahr 1786 erklärte das Großherzogtum Toskana als erster Staat der Welt Folter und Todesstrafe für abgeschafft.