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Meldungsdatum: 01.12.2023

Im Kreis Borken wurden im vergangenen Jahr insgesamt 184.197 Tonnen Haushaltsabfälle eingesammelt

Rückgang um 8,6 Prozent gegenüber 2021

Im Jahr 2022 wurden von den Entsorgungsbetrieben im Kreis Borken 184.197 Tonnen Haushaltsabfälle (ohne Elektrogeräte) eingesammelt. Das waren 8,6 Prozent weniger als ein Jahr zuvor (NRW: -9,2 Prozent). Dies teilt die Kreisverwaltung Borken mit und verweist darauf, dass das gleichzeitig der niedrigste Stand seit 2010 ist (Startzeitpunkt der von IT.NRW veröffentlichen Zeitreihen). Damals waren es 181.382 t. Damit ergibt sich für den Kreis Borken ein Pro-Kopf-Abfallaufkommen von 485,9 kg/Einwohner. Das sind 53,8 kg weniger als 2021 (NRW: 441,0 kg/Einwohner, -50,7 kg).

28,9 Prozent der Siedlungsabfälle im Kreisgebiet (53.204 t, 140,4 kg/Einwohner; NRW: 207,9 kg/Einwohner) entfielen auf Haus- und Sperrmüll (NRW: 47,1 Prozent). Die Menge der getrennt erfassten organischen Abfälle (aus der Biotonne sowie biologisch abbaubare Abfälle aus Gärten und Parks) lag im Kreis Borken bei 75.149 Tonnen (198,2 kg/Einwohner; NRW: 105,9 kg/Einwohner). Das waren 40,8 Prozent des Abfallaufkommens (NRW: 24 Prozent). Bei 55.454 Tonnen (146,3 kg/Einwohner; NRW: 125,8 kg/Einwohner) handelte es sich um Wertstoffe, darunter 18.540 Tonnen Papier, Pappe und Kartonagen (10,1 Prozent, NRW: 12,8 Prozent). Der Wertstoffanteil betrug somit 30,1 Prozent (NRW: 28,5 Prozent). Sonstige Abfälle belaufen sich auf 390 t (0,2 Prozent, 1 kg/Einwohner, NRW: 0,3 Prozent, 1,5 kg/Einwohner)

Antwort auf …

… Frage 1: Warum ist die Pro-Kopf-Menge beim Müll im Kreis Borken vergleichsweise hoch?

Die vergleichsweise hohe Pro-Kopf-Menge ist auf das große Aufkommen an Bio- und Grünabfällen zurückzuführen. Die im Westmünsterland vorherrschende ländliche Siedlungsstruktur mit einer hohen Anzahl an Gebäuden mit eigenen Gärten, der hohe Anschlussgrad an das Biotonnensystem und ein ausreichendes Bioabfallbehältervolumen führen zu einem konstant hohen Niveau der Bioabfallmengen. Zusätzlich werden noch überproportional hohe Grüngutmengen vor allem über die Wertstoffhöfe erfasst.

Die kreiseigene Entsorgungsgesellschaft Westmünsterland (EGW) betreibt eines der größten Kompostwerke Deutschlands. Dort werden die Bioabfälle mittels Kompostierung zu hochwertigen Komposten verarbeitet, so dass auf diesem Weg Pflanzennährstoffe wieder in die Natur zurückgeführt werden können. Die hohen Grüngutmengen im Kreis Borken werden von der EGW zu einem speziellen Kompost aufbereitet, der anstelle von Torf zur Herstellung von Blumenerden genutzt wird.

… Frage 2: Wie hoch wäre die Abfallmenge, wenn man den Bio- und Grünabfall herausrechnet?

Von der Gesamtabfallmenge in Höhe von 486 kg/Einwohner im Kreis Borken im Jahr 2022 entfallen 112 kg/Einwohner auf Bioabfall und 87 kg/Einwohner auf Grünabfall, also auf Abfälle, die sehr hochwertig verwertet werden. Im NRW-Vergleich nimmt der Kreis Borken somit bei den Bio- und Grünabfällen Platz 1 ein. In NRW werden durchschnittlich 66 kg/Einwohner für Bioabfälle und 40 kg/Einwohner für Grüngut erfasst. Folglich beträgt die auf andere Abfallarten entfallende Menge 287 kg.

Auch im Wertstoffvergleich gelingt im Kreis Borken mit Wertstoffen von 146 kg/Einwohner eine effektivere Sammlung als im NRW-Durchschnitt von 126 kg/Einwohner. Landesweit liegt der Kreis Borken auf dem achten Rang. Es bleiben schließlich Rest- und Sperrmüllmengen, also Abfälle zur Entsorgung, in Höhe von 140 kg/Einwohner im Kreis Borken. Dieser Wert liegt deutlich unter dem NRW-Schnitt von 208 kg/Einwohner. Nur neun Kreise bzw. kreisfreie Städte im Land haben einen noch geringeren Pro Kopf-Anteil.

… Frage 3: Was tut die EGW, um die anfallenden Müllmengen zu reduzieren?

Die EGW berät im Auftrag des Kreises Borken die 17 kreisangehörigen Städte und Gemeinden und gibt Hilfestellung bei der Vermeidung von Abfall. Sie betreibt ein umfassendes Bildungsangebot mit dem Ziel der Abfallvermeidung: Außerschulisches Lernangebot für Schulklassen und Kindertagesstätten, Ausleihe von Themen-„Abfall-Koffern“, Workshops zum Thema Lebensmittelverschwendung, Führungen durch die Entsorgungsanlagen. Sie stellt Informationen bereit zu Abfallentsorgung und Getrennthaltung/sortenreiner Erfassung über die Website www.egw.de, über den eigenen Facebook- und Instagram-Kanal (u. a. mit Abfall-Tipps) sowie über die „Abfall-App“.

Die EGW engagiert sich regelmäßig in Kampagnen und Aktionen mit dem Ziel der Abfallvermeidung, insbesondere:

… Frage 4: Was können Verbraucher selbst tun?

Letztlich kann jeder private Haushalt durch das individuelle Konsumverhalten beim täglichen Einkauf Abfälle vermeiden, indem er sich für unverpackte, reparaturfreundliche, langlebige Produkte, Mehrwegverpackungen oder größere bzw. kleinere Gebinde entscheidet. Gerade jetzt zur Weihnachtszeit können alle Bürgerinnen und Bürger ihren persönlichen Beitrag zur Abfallvermeidung, insbesondere angesichts der immer weiter steigenden Menge an Verpackungsmüll, leisten. Hier ein paar nützliche Tipps:

Pressekontakt: Leonie Dreier 02861 / 681-2427


Zu dieser Meldung können wir Ihnen folgende Medien anbieten:

Grafik Abfallaufkommen insgesamt im Kreis Borken und im Land NRW

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Grafik Abfallaufkommen insgesamt im Kreis Borken und im Land NRW


Grafik Abfallaufkommen 2022 nach Anteilen der Abfallarten im Kreis Borken und im Land NRW

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Grafik Abfallaufkommen 2022 nach Anteilen der Abfallarten im Kreis Borken und im Land NRW


Grafik Abfallaufkommen 2022 nach Anteilen der getrennt erfassten Wertstoffe im Kreis Borken und in NRW

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Grafik Abfallaufkommen 2022 nach Anteilen der getrennt erfassten Wertstoffe im Kreis Borken und in NRW


Grafik Abfallaufkommen nach getrennt erfassten Wertstoffen im Kreis Borken

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Grafik Abfallaufkommen nach getrennt erfassten Wertstoffen im Kreis Borken


Abfallaufkommen nach getrennt erfassten Wertstoffen im Kreis Borken

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Abfallaufkommen nach getrennt erfassten Wertstoffen im Kreis Borken