Er zieht die Blicke auf sich wie kein anderer. Als gleichermaßen kraftvoller wie sympathischer Botschafter gelingt es ihm im Handumdrehen, den Bogen von der Lippstädter Stadtgründung bis in die heutige Zeit zu schlagen. Graf Bernhard II., der mit Erlaubnis Kaiser Barbarossas eine Stadt bauen durfte, errichtete 1185 die Stadt Lippstadt. Sie ist damit nicht nur die erste Planstadt, sondern auch die älteste Gründungsstadt Westfalens.

Grund genug für die Lippstädter also, ihren Graf Bernhard nicht nur mit einer Statue zu ehren, sondern ihn ehrenamtlich wieder auferstehen zu lassen. Das geschah bereits vor 25 Jahren. Peter Cosack war der erste „Edle Herr zur Lippe“, der anlässlich des 19. Hansetages in Oldenzaal in das Kettenhemd schlüpfte, sich mit Schwert und Schild „bewaffnete“ und auf diese Weise für seine Heimatstadt Werbung machte.
Seit 13 Jahren ist es Bernhard Bartscher, der bei vielen offiziellen Anlässen die Lippstädter Symbolfigur verkörpert. Doch damit soll nun Ende dieses Jahres Schluss sein. Der 74-Jährige möchte die Rüstung an einen würdigen Nachfolger überreichen.

Und der wird nun ganz offiziell gesucht. Carmen Harms, Geschäftsführerin der KWL Kultur und Werbung Lippstadt GmbH und Mathias Marx, Vorsitzender der Hansegesellschaft Lippstadt, hoffen auf engagierte Interessenten, die den Stadtgründer langfristig verkörpern möchten.

Die Bewerber sollten schon einige Voraussetzungen für dieses bedeutsame Ehrenamt mitbringen. Zum einen ist es natürlich die Persönlichkeit des jeweiligen Mimen und dessen Ausstrahlung, von der die Graf Bernhard-Figur lebt. Andererseits sollte der Stadtgründer-„Nachfahre“ vor allem kontaktfreudig und offen sein, auf Menschen zugehen können, sich für die Stadtgeschichte interessieren, Spaß am Ehrenamt und öffentlichen Auftritten haben und nicht zuletzt auch Zeit, um die anstehenden Aufgaben wahrnehmen zu können.
Im Terminkalender der Lippstädter Symbolfigur steht beispielsweise die Teilnahme an der Herbstwochen-Eröffnung, Fahrten zu den Westfälischen und Internationalen Hansetagen und Auftritte zu den alljährlichen Stadtfesten. Aber auch Besuche in Kindergärten, Schulen, Senioreneinrichtungen und anderen Institutionen sind gerne gesehen.

Die nächsten wirklich großen Termine werfen – zumindest planerisch – ihre Schatten voraus. 2026 feiert die Lippstädter Herbstwoche ihr 100-jähriges Bestehen und 2035 ist Lippstadt Gastgeberin des Westfälischen Hansetages.

Damit sich der neue Graf Bernhard leichter in sein Amt einleben kann, würde Bernhard Bartscher ihm bei den ersten Terminen zur Seite stehen und in die Rolle seines Knappen schlüpfen.

Interessenten sind eingeladen, bis Ende Mai mit einem Motivationsschreiben „ihren Hut in den Ring zu werfen“. Christoph Hermes von der KWL freut sich auf viel Post.

Die Bewerbung kann postalisch abgeschickt werden an Kultur und Werbung Lippstadt – Christoph Hermes -, Lange Straße 15, 59555 Lippstadt oder per E-Mail an: hermes@kwl-lippstadt.de

Bildnachweis: KWL Kultur und Werbung Lippstadt v.l. „Graf Bernhard“ Bernhard Bartscher, Mathias Marx (Vorsitzender Hansegesellschaft), Christoph Hermes (KWL Kultur und Werbung Lippstadt), Carmen Harms (KWL Kultur und Werbung Lippstadt),

Zu dieser Meldung können wir Ihnen folgendes Medium anbieten: