Meldungsdatum: 20.03.2024

Zwölf Großküchen kochen nachhaltiger

Projekt von Fachhochschule und Stadt Münster fördert Abfallvermeidung und Bio-Lebensmittel

Münster (SMS) Im Rahmen eines Nachhaltigkeitsprojektes von der Fachhochschule (FH) Münster in Kooperation mit der Stadt haben mehrere Großküchen ihre Lebensmittelabfälle deutlich reduziert. Die zwölf teilnehmenden Unternehmen, die unter anderem für Kindertagesstätten, Schulen und Pflegeeinrichtungen in Münster kochen, vermieden demnach im vergangenen halben Jahr bis zu 30 Prozent ihrer Essensreste. 

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer hatten sich bei dem Projekt „Gerechte und nachhaltige Außer-Haus-Angebote gestalten“ (GeNAH) in Workshops damit auseinandergesetzt, wie sich Lebensmittelabfälle vermeiden und Rezepturen, Speiseplanung sowie Einkauf an nachhaltigen Kriterien ausrichten lassen. Allein durch die Reduzierung der Lebensmittelabfälle sparen die Betriebe teilweise bis zu rund 10.000 Euro sowie 1,8 Tonnen sogenannter CO2-Äquivalente pro Jahr ein. 

„Küchen stehen vor großen Herausforderungen: Gerichte sollen beispielsweise gesund, bio oder vegan sein. Gleichzeitig sind die Kosten für Lebensmittel und Energie gestiegen“, sagt Jutta Höper, Koordinatorin der Biostadt Münster und der gesamtstädtischen Nachhaltigkeitsstrategie aus dem Amt für Grünflächen, Umwelt und Nachhaltigkeit. „Bio-regionale und überwiegend pflanzenbasierte Verpflegung sowie die Vermeidung von Lebensmittelabfällen sind zudem wichtige Bausteine für die ambitionierten Klimaschutz- und Nachhaltigkeitsziele der Stadt.“

In den vier Workshops des Projekts tauschten sich die Unternehmen aus und erprobten Neues. Am konkreten Beispiel „Braten mit Waldpilzsoße, Butternudeln und Gemüse“ einer Betriebskantine zeigte sich, dass die Zutaten bei einem 25-prozentigen Bioanteil für dieses Rezept gerade mal acht Cent pro Mahlzeit teurer sind. 

Die Projektergebnisse verdeutlichen: Regional-saisonales Obst und Gemüse in Bio-Qualität sind zum Teil preisgünstiger als konventionelle Ware. Teurer sind hingegen meist tierische Bio-Produkte, was durch eine gute Vorausplanung oder Speiseplananpassung kompensiert werden kann. 

Das von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt geförderte Projekt GeNAH ist ein Baustein auf dem Weg zur Biostadt Münster und Teil des Schwerpunktthemas der kommunalen Gesundheitskonferenz „Ernährung: Gesundheit und Klimaschutz“. Weitere Infos dazu finden sich im Internet unter: www.stadt-muenster.de/nachhaltig und www.stadt-muenster.de/gesundheit/gesundheitsfoerderung/gremien/kommunale-gesundheitskonferenz. Weitere Informationen zum Projekt GeNAH gibt die FH unter www.fh-muenster.de/isun/genah.php.

Beteiligte Küchen und Unternehmen 

aw-culinawo-service GmbH, AWO Dortmund (Seniorenzentrum in Gladbeck), Caritas (Maria Hötte Stift), Diakonie Münster (Matthias-Claudius-Haus und Haus Simeon), Perthes-Service GmbH, St. Ludgerus Stift Billerbeck, Stift Tilbeck (Wohnen in Pastors Garten), Zentralküche ASB Münsterland sowie die Küchen der Dreifaltigkeitsschule, der Mathilde Anneke Gesamtschule und der Kita Kinderhäuschen e.V.