Nr. 141 Kreis Steinfurt, 26. April 2024

Beliebter EmsRadweg überwindet Grenzen

Auffällige Bodenmarkierung erinnert an eine vierfache Grenzlinie, die bislang unsichtbar war

Kreis Steinfurt. Zwischen Rheine und Salzbergen überqueren Radfahrerinnen und Radfahrer zwar nicht den Äquator oder den Polarkreis, aber sie überfahren eine geschichtlich bedeutende Linie, nämlich die Grenze zwischen dem früheren Königreich Hannover und der preußischen Provinz Westfalen. Der Grenzverlauf wurde seinerzeit mit großen Grenzsteinen markiert. Die hannoversche Seite zierte ein großes H, auf der preußischen war ein großes P eingemeißelt. Und damit die Radelnden den historischen Ort nicht verpassen, ist auf dem Radweg selbst fortan das neue Logo des EmsRadweges als dauerhafte Bodenmarkierung mit der stattlichen Größe von 1,5 Meter Durchmesser aufgebracht.

Die alte Grenzlinie ist auch die heutige Grenze der beiden Bundesländer Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen. Außerdem stoßen an dieser Stelle die Landkreise Steinfurt und Emsland aneinander, ebenso die Kommunen Rheine und Salzbergen. Für die Touristiker des EmsRadweges, die lieber grenzenlos denken und planen, heißt der historische Ort schlichtweg „Schnittpunkt“.

Der EmsRadweg hat seinen Startpunkt in der Sennegemeinde Hövelhof, seinen Zielpunkt in der Seehafenstadt Emden und mit Borkum seinen Pluspunkt in der Nordsee. Pünktlich zum 20-jährigen Bestehen der beliebten Radroute, die auf 385 Kilometern entlang des kürzesten Stroms in Deutschland allein fünf Regionen durchquert, erinnert an der Strecke nun eine Erinnerungstafel an den historischen Ort und informiert über die geschichtlichen Zusammenhänge.

Offiziell wird der runde Geburtstag der Radroute mit einer Festveranstaltung am Mittwoch, 8. Mai, im Salzsiedehaus im Kloster Bentlage im nahegelegenen Rheine gefeiert. Ganz in der Nähe, etwa 300 Meter westlich des Schnittpunktes von EmsRadweg und Grenze liegt das Blumenpflückfeld der Familie Heufes am Laugenweg 2. In den Sommermonaten, von April bis Oktober, befindet sich dort eine kleine Versorgungsstation, wo sich Radtouristen mit Getränken und Eis erfrischen und so auch spontan den heute so einfachen „Grenzübertritt“ feiern können.


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Neue Schnittstelle EmsRadweg

©  Christoph Berning
Neue Schnittstelle EmsRadweg

Nahmen gemeinsam die neue Bodenmarkierung des Schnittpunktest auf dem EmsRadweg in Augenschein: (v.l.) Michael Berens (Bürgermeister Sennegemeinde Hövelhof), Dr. Peter Lüttmann (Bürgermeister Stadt Rheine), Thomas Westhof (Leiter Stabstelle Wirtschaft & Tourismus, Sennegemeinde Hövelhof), Andreas Kaiser (Bürgermeister Gemeinde Salzbergen), Kirsten Weßling (Leiterin Amt für Kultur, Tourismus & Heimatpflege, Kreis Steinfurt), Ludger Elfert (Anwohner) und Ulrike Wellige (Geschäftsstelle Interessengemeinschaft EmsRadweg) weihen die neue Schnittstelle am EmsRadweg ein.