Meldungsdatum: 25.11.2024
Manchen Bischöfen galten sie als suspekt, die Frauenbewegung würdigt sie als eine selbstbestimmte Lebensform unverheirateter Frauen im Mittelalter. Bereits gegen Ende des 14. Jahrhunderts bestand in Borken eine kleine häusliche Gemeinschaft sogenannter Beginen, die ohne bindendes Gelübde, aber nach den Regeln der Armut, der Keuschheit und des regelmäßigen Gebets lebten und Kranke, Arme und Sterbende betreuten. Um 1400 wurde daraus das erste Beginenhaus innerhalb der Diözese Münster, das Schwesternhaus Marienbrink, das sich erst 1476 der Augustinerregel und den Bedingungen klösterlichen Lebens unterwarf. Das Kloster Marienbrink, wie es fortan hieß, lag zwischen Wilbecke und Turmstraße und ist nur eine der Ordensgemeinschaften, die der Mittelalter-Experte Dr. Werner Frese am Donnerstag, 28. November 2024, um 19.30 Uhr im Veranstaltungsraum zwölf26 im Borkener Rathaus, Im Piepershagen 17, vorstellen wird. Zu seinem Vortrag in der Reihe „Geschichte ist mehr“ laden das Borkener Stadtarchiv, die Volkshochschule und der Heimatverein Borken herzlich ein.
Bereits 1220 war das Kloster Burlo gegründet worden, das im deutsch-niederländischen Grenzraum in den folgenden Jahrhunderten eine bedeutende Rolle spielte. Im Jahr 1263 wurde in Borken auch eine Niederlassung des Johanniterordens gestiftet, auf welche die Johanniskirche zurückgeht. Eine für die Stadtgesellschaft wichtige sozialkaritative Rolle spielte schließlich das 1333 gegründete Armenstift zum Heiligen Geist, für das zwei Armenhäuser und die Heilig-Geist-Kirche errichtet wurden. Wie der Magistrat, das städtische Schöffenkollegium, die vermögende Bürgerschaft und die kirchlichen Stellen auf diesem Gebiet zusammenwirken, ist charakteristisch für das Funktionieren einer Stadtgesellschaft im Spätmittelalter und in der Frühen Neuzeit.
Referent Dr. Werner Frese war bis zu seiner Pensionierung im Archivamt des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe für die Betreuung westfälischer Adelsarchive und für die Beratung der Kommunalarchive in den Kreisen Borken und Coesfeld verantwortlich. Er hat das Tagebuch des Scholasters und Gelehrten Jodocus Hermann Nünning aus den Jahren 1707 bis 1748 veröffentlicht. Mit einer Vielzahl von Fachaufsätzen und Quelleneditionen zählt er zu den versierten Historikern der Geschichte Westfalens in der Vormoderne. Für die dreibändige Geschichte der Stadt Borken, die vom Spätsommer nächsten Jahres an erscheint, hat er das Kapitel über die mittelalterliche Kirchen- und Frömmigkeitsgeschichte geschrieben.
Der Eintritt kostet 6 Euro. Um vorherige Anmeldung wird gebeten unter www.vhs.borken.de oder per E-Mail an stadtarchiv@borken.de.
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