Hamm, 29. November 2024
Fünfte Sitzung des Strategischen Beirats Wirtschaft 2030: Grundsteuer, wirtschaftliche Perspektiven und Nachhaltigkeit im Mittelpunkt
Unter dem Leitthema „Nachhaltigkeit und wirtschaftliche Entwicklung“ trat Ende November der Strategische Beirat Wirtschaft. Hamm 2030 zu seiner fünften Sitzung im Heinrich-von-Kleist-Forum zusammen. Rund 35 Vertreterinnen und Vertreter aus Unternehmen, Kammern und Verbänden nahmen teil, um gemeinsam zukunftsweisende Ansätze für die Stadt Hamm zu diskutieren. Im Fokus der Sitzung stand die bevorstehende Grundsteuer-Reform, die Oberbürgermeister Marc Herter und Stadtkämmerer Markus Kreuz den Anwesenden präsentierten.
Die Sitzung eröffneten der Oberbürgermeister und der Stadtkämmerer mit dem Thema „Umsetzung der landes- und bundesrechtlichen Vorgaben zur Reform der Grundsteuer ab dem 1. Januar 2025“. Markus Kreuz gab einen Überblick über die bevorstehenden Änderungen: Die Stadt Hamm wird differenzierte Hebesätze in der Grundsteuer B für Wohn- und Gewerbegrundstücke einführen, um einer erheblichen Mehrbelastung von Wohngebäuden durch die neue Grundsteuer vorzubeugen. Auf diese Weise müssen Wohngrundstücke zukünftig lediglich mit einer systembedingten Anpassung des Hebesatzes auf 669 statt auf 826 Prozentpunkte rechnen, im Gegenzug liegt der Hebesatz für gewerbliche Grundstücke zukünftig bei 1.338 Prozentpunkten. „Wir gehen damit an die Grenze dessen, was die gesetzlichen Rege-lungen zulassen, um die Verschiebung von Kosten von Gewerbe- auf Wohngrundstücke zu vermeiden“, erläuterte Oberbürgermeister Marc Herter. „Bei Gewerbegrundstücken bleibt im Ergebnis auch jetzt – trotz des im Vergleich zu Wohngrundstücken doppelt so hohen Steuersatzes – noch eine geringe Entlastung.“ Die Reform gestaltet die Stadt Hamm aufkommensneutral: Die Stadt nimmt jährlich insgesamt 35,8 Millionen Euro an Grundsteuern ein – und daran ändert sich durch die Neuregelung nichts.
In der anschließenden Diskussion wurde klar, dass die Hammer Unternehmer sich der Tatsache bewusst sind, dass differenzierte Hebesätze mit teilweise höheren Kosten für sie verbunden sind. Dennoch wurde auch hervorgehoben, dass eine familienfreundliche Lösung gefunden wurde, die den unternehmerischen Herausforderungen gerecht wird und gleichzeitig eine faire Belastung für Bürgerinnen und Bürger gewährleistet.
Nach dem Thema der Grundsteuerreform richtete sich der Fokus der Sitzung auf ein weiteres zentrales Thema: Nachhaltigkeit in Unternehmen. In seinem Impulsvortrag erläuterte Hans Jürgen Hesse den Einsatz von Photovoltaikanlagen und Ladesäulen bei der Hesse GmbH & Co. KG. Die Umsetzung solcher Projekte zeigt, wie Unternehmen in Hamm konkrete Maßnahmen für die Energiewende ergreifen und dabei sowohl Kosten senken als auch die Wettbewerbsfähigkeit steigern können.
Oberbürgermeister Marc Herter betonte: „Unsere Region zeigt gerade in herausfordernden Zeiten, dass sie durch Kooperation und Innovationsbereitschaft zukunftsfähige Lösungen entwickelt.“ Co-Vorsitzender Hans Jürgen Hesse ergänzte: „Nachhaltigkeit und wirtschaftliches Wachstum müssen keine Gegensätze sein – sie ergänzen sich. Strategien, die beides verbinden, sind der Schlüssel für eine erfolgreiche Zukunft.“
Ein weiterer Schwerpunkt der Sitzung war der Bericht von Pascal Ledune, Geschäftsführer der IMPULS. Die Hammer Wirtschaftsagentur GmbH, über die Entwicklungsagentur „Nachhaltiger Güterverkehr Hamm GmbH“, die eine Förderung von 6,6 Millionen Euro erhalten hat. Ziel der Agentur ist die Entwicklung nachhaltiger Logistiklösungen, insbesondere durch die Verknüpfung von Straße, Schiene und Wasserstraße, sowie die Stärkung der regionalen Infrastruktur. Die Agentur wird innovative Projekte anstoßen und Synergien mit bestehenden Initiativen nutzen.
Im abschließenden Austausch wurden aktuelle Themen und wirtschaftliche Entwicklungen in Hamm und der Region diskutiert. Dabei standen die Sicherung von Fachkräften und die Bedeutung einer nachhaltigen Infrastruktur im Vordergrund. Besonders betont wurde auch der wertvolle Zusammenhalt, den Hamm und die Region gerade in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten zeigen. Es wurde betont, dass ein enger Dialog und die Zusammenarbeit aller Akteure entscheidend sind, um die wirtschaftliche Resilienz und Zukunftsfähigkeit der Region zu stärken. Die nächste Sitzung des Strategischen Beirats Wirtschaft ist für April 2025 geplant.
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