Meldungsdatum: 09.12.2024
„Hanau ist nicht nur seit 2014 als „Kinderfreundliche Kommune“ ausgezeichnet, sondern auch die Geburtsstadt der Brüder Grimm, den berühmten Märchenerzählern. Ich finde, damit ist Hanau in doppelter Art und Weise prädestiniert für ein Familien- und Sprachstipendium und freue mich sehr, dass nun die vierte Generation des Diesterweg-Stipendiums startet“, so Bürgermeister Dr. Maximilian Bieri. Den Kindern und Eltern empfahl der promovierte Mathematiker stolz auf die Auszeichnung zu sein, denn ein Stipendium sei etwas ganz Besonderes und Außergewöhnliches. „Ihr wurdet von Lehrern vorgeschlagen und habt es durch unser Auswahlgremium geschafft, nehmt diese Leistung als Motivation für den Start in die kommenden spannenden zwei Jahre mit und freut euch auf das, was auf euch zukommt“, gab Bieri den Kindern und Familien mit auf den Weg.
Das Diesterweg-Stipendium wurde von der Stiftung Polytechnische Gesellschaft Frankfurt am Main entwickelt und wird seit 2010 in verschiedenen Städten Deutschlands umgesetzt. Seit 2017 im Rahmen der Brüder Grimm Bildungsoffensive als bürgerschaftlich finanziertes Projekt auch in Hanau. Ziel des Stipendiums ist es, Hanauer Kindern, die gute schulische Leistungen zeigen und sich engagieren, zu ermöglichen, ihre Potentiale auszuschöpfen und sie beim Übergang in die weiterführende Schule zu unterstützen. Dabei nimmt das Stipendium in Hanauer Tradition und nach dem Frankfurter Vorbild die ganze Familie in den Blick. Das zweijährige Programm beinhaltet unter anderem Akademietage in den Bereichen Natur, Kunst, Musik, Literatur, Mathematik und Technik, dazu kommen Exkursionen, Kinder- und Elterntreffen, Bildungsbudgets und Sprachförderungen.
Stadtverordnetenvorsteherin Beate Funck betont die Notwendigkeit gezielter Förderung: „Hanaus große Söhne Jacob und Wilhelm Grimm konnten ihre Begabung nur deshalb vollends ausschöpfen, da sie Unterstützung von Familie, Freunden und Förderern erfahren haben. Die Kinder der vierten Generation des Diesterweg-Stipendiums spiegeln durch ihre verschiedenen Herkunftsländer und Hintergründe die Vielfalt Hanaus wieder. Unter dem Motto ´Bildung baut Zukunft´ hat es sich die Brüder-Grimm-Bildungsoffensive zum Ziel gemacht, Kindern und Jugendlichen der Stadt, unabhängig von ihrer individuellen Ausgangslage, gleiche Chancen für die Entwicklung ihrer Potenziale zu ermöglichen.“
Bangladesch, Indien, Marokko, Philippinen, Polen, Serbien, Syrien, Tunesien, Türkei, Ukraine und Venezuela – aus diesen Ländern kommen die Familien der Kinder der vierten Stipendium-Generation und bringen unterschiedliche Kulturen und Erfahrungen in die Gemeinschaft. Qualifiziert haben sie sich mit ihren Leistungen an der Anne-Frank-Schule, der Brüder-Grimm-Schule, der Erich-Kästner-Schule, der Gebeschusschule, der Heinrich-Heine-Schule sowie der Robinsonschule und der Tümpelgartenschule.
Erkältungsbedingt nicht vor Ort, ließ Bernd Eckhardt, Projektreferent Bildungslandschaft und Sprachbildung der Polytechnischen Gesellschaft, den Programm-Teilnehmenden Grüße ausrichten und gab einen Einblick in die Größe des Programms:„Seit der ersten Generation in Frankfurt im Jahre 2008 sind mehr als 1000 Familien in bundesweit 13 Standorten in das Stipendium aufgenommen und betreut worden. Insgesamt sind damit fast 4600 Familienangehörige in den Genuss der Förderung durch dieses noch immer einzige Bildungsstipendium für Familien gekommen. Die Stadt Hanau steht vor gewaltigen Aufgaben, hat sich viel vorgenommen, um mit dem rasanten Bevölkerungswachstum Schritt zu halten. Vor diesem Hintergrund empfinden wir es als eine große Wertschätzung, dass wir mit dem Diesterweg-Stipendium ein Teil dieses anspruchsvollen kommunalpolitischen Programms sein dürfen.“
Die Bedeutung des gemeinschaftlichen Lernens hob Claudia Zinn, Geschäftsführerin und verantwortlich für die pädagogische Gesamtleistung des Hanauer Sprungbrett Familien- und Jugendhilfe e.V., der seit über 40 Jahren tätig ist und seit 2017 das Diesterweg-Stipendium in Hanau durchführt, hervor: „Gemeinsam fällt es immer leichter, Herausforderungen zu meistern. Daher wird bei dem Programm des Stipendiums sehr darauf geachtet, ein Umfeld zu schaffen, in dem jede einzelne Person ihr Potenzial entfalten kann. Dass dies gelingt, wurde uns von den vorangegangenen Generationen immer wieder bestätigt und ist auch unser Ziel für die aktuelle. Lassen Sie uns gemeinsam Träume verwirklichen und Perspektiven schaffen.“
ÜBER
Das Ziel des Diesterweg-Stipendiums basiert auf der Leitidee von Adolph Diesterweg, dem bedeutenden Frankfurter Pädagogen und Zeitgenossen der Brüder Grimm: "Jeder soll nach seiner Fähigkeit und Begabung (…) wenn es sein kann, in den Himmel wachsen." Diesterweg ist nicht nur Namenspatron des Bildungsstipendiums, sondern war auch Gründungsmitglied der Polytechnischen Gesellschaft e.V. in Frankfurt, deren jüngste Stiftung 2008 das Konzept von Deutschlands erstem Familienbildungsstipendium entwickelte.
Im Rahmen des Diesterweg-Stipendiums erhalten einzelne Schülerinnen und Schüler mit gutem Leistungspotenzial vielfältige Förderung vor dem Übergang von der vierten Klasse zur weiterführenden Schule. Die Förderung setzt sich in der ersten Phase des Besuchs der fünften Klasse fort und kann sich auch nach Bedarf – auf den weiteren Verlauf der fünften Klasse erstrecken.
Mögliche sprachliche, soziale, kulturelle oder familiäre Gründe sollen so keinen Hinderungsgrund mehr darstellen, dass die Kinder ihre Potenziale nicht entfalten können. Wissen und Kompetenzen der beteiligten Schülerinnen und Schüler sollen in besonderem Maße gefestigt und erweitert werden. Auch eine zusätzliche Unterstützung im Bereich von ‚Deutsch als Zweitsprache‘ ist vorgesehen. Zudem werden die Eltern und Geschwister der Stipendiaten mit ihren unterschiedlichen Ressourcen und Potenzialen in ein breitgefächertes Bildungsprogramm eingebunden und in ihren Kompetenzen gestärkt.
Das Diesterweg-Stipendium wird in Hanau im Rahmen der Brüder Grimm Bildungsoffensive durch den Verein Sprungbrett Familien- und Jugendhilfe e.V. umgesetzt und überwiegend durch Spenden der Ursula-Berenbrok-Winterstein-Stiftung, der Curt- und Maria-Meyer-Stiftung und der Stadt Hanau finanziert.
Pressekontakt: Thomas Nawrath, Telefon 0171 6418342
Die vierte Generation des Bildungsstipendiums startet mit zwölf Kindern und fördert diese gezielt über zwei Jahre auf dem Weg in die weiterführende Schule. Auch die Eltern und Geschwisterkinder werden im Rahmen des Stipendiums in der Förderung berücksichtigt. Bürgermeister Dr. Maximilian Bieri (Mitte) überreichte die Urkunden und begrüßte die Kinder mit ihren Familien.
Die Kinder erhielten Rucksäcke und eine Urkunde im Rahmen der Begrüßung der vierten Generation des Diesterweg-Stipendiums.
Sämtliche Texte können unter Angabe der Quelle frei veröffentlicht werden, Belegexemplare sind willkommen.
Die Pressestelle " Stadt Hanau" ist Mitglied bei presse-service.de [ www.presse-service.de]. Dort können Sie Mitteilungen weiterer Pressestellen recherchieren und als RSS-Feed oder E-Mail abonnieren.