Meldungsdatum: 17.01.2025

Umweltbelastung durch textile Abfälle reduzieren

Getrenntsammlungspflicht ändert nichts für Hanauer Bürgerinnen und Bürger

Seit Jahresbeginn gilt in der gesamten Europäischen Union die Pflicht zur Getrenntsammlung von Textilabfällen. Diese Regelung, die durch die Novelle des deutschen Kreislaufwirtschaftsgesetzes von 2020 umgesetzt wurde, markiert einen bedeutenden Schritt hin zu einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft für Textilien. Ziel ist es, die Wiederverwendung und das Recycling von Altkleidern zu fördern und so die Umweltbelastung durch textile Abfälle zu reduzieren.

„Für die Einwohnerinnen und Einwohner Hanaus ändert sich durch die neue Regelung zunächst nichts. Die im Stadtgebiet aufgestellten Altkleidercontainer sowie die Sammelcontainer auf dem Wertstoffhof bleiben die zentralen Anlaufstellen für gebrauchte, noch verwend- oder verwertbare Textilien“, macht Stadträtin Isabelle Hemsley als zuständige Dezernentin deutlich, dass die Brüder-Grimm-Stadt schon vor der Einführung der Pflicht zur Getrenntsammlung den Gedanken der Nachhaltigkeit durch entsprechende Angebote verfolgt hat. Wichtig sei dabei, auf die Qualität der abgegebenen Textilien zu achten. „Stark verschlissene oder verschmutzte Kleidung sollen weiterhin über die Restmülltonne entsorgt werden“, gibt die Stadträtin die Bitte der einschlägigen Sammelorganisationen weiter.

Aber auch das Motto „Weitergeben statt wegwerfen“ hilft, Ressourcen zu schonen und die Umweltbelastung durch Textilabfälle zu reduzieren. „Der Hanauer Online-Verschenkmarkt unter https://hanau.verschenkmarkt.info ist eine gute Alternative“, so Hemsley. Daneben könne gut erhaltene Kleidung auch bei den Kleiderkammern gemeinnütziger Organisationen abgegeben werden.

Jährlich werden in Deutschland rund eine Million Tonnen Altkleider separat gesammelt. Etwa 90 Prozent davon werden wiederverwendet oder recycelt. Gemeinnützige Organisationen profitieren von den Erlösen und finanzieren damit wichtige Projekte. Dennoch stoßen die Recyclingkapazitäten an ihre Grenzen, da die Nachfrage nach recycelten Produkten wie Putzlappen oder Dämmstoffen stagniert. Technologisch fortschrittlichere Verfahren wie das Faser-zu-Faser-Recycling befinden sich aktuell noch in der Entwicklung.

Neben der Getrenntsammlung spielt deshalb auch die Vermeidung von Textilabfällen eine zentrale Rolle. Laut EU-Statistiken entsorgt jeder Bürger durchschnittlich 12 Kilogramm Kleidung und Schuhe pro Jahr. „Durch bewussteren Konsum beim Kauf neuer Kleidung können wir alle einen wertvollen Beitrag leisten“, so die Stadträtin abschließend.

Pressekontakt: Güzin Langner, oeffentlichkeitsarbeit@hanau.de