Meldungsdatum: 21.01.2025

Stadtgeschichtliche Vorträge und Filme zu Nationalsozialismus und 80 Jahre Kriegsende

Das neue Vortragsprogramm des Stadtarchivs Iserlohn für das erste Halbjahr 2025 widmet sich von Januar bis Juni dem Themenschwerpunkt 80 Jahre Kriegsende. Gemeinsam mit den Kooperationspartnern VHS und LWL-Medienzentrum für Westfalen entstand ein Programm, das in Vorträgen und Filmen ganz unterschiedliche Aspekte der nationalsozialistischen Vergangenheit, des Kriegsendes 1945 in Westfalen und Iserlohn sowie die Nachwirkungen bis in unsere Zeit beleuchtet. Ziel des Veranstaltungsprogramms ist nicht  die Darstellung der Ereignisse sowie ihre Spieglung in der Erinnerungskultur.
Stadtarchivar Rico Quaschny erläutert, dass bereits 2020 mehrere Vorträge anlässlich des 75. Jahrestages des Kriegsendes geplant waren. Allerdings konnte damals nur ein kleiner Teil der Vortragsreihe stattfinden. Der Ausbruch der Corona-Pandemie verhinderte viele der geplanten Termine. Einige wurden bereits in den vergangenen Jahren nachgeholt. Nun bietet sich mit dem 80. Jahrestag des Kriegsendes noch einmal die Gelegenheit, das Thema ins Zentrum der Vortragsreihe zu rücken.

Die stadtgeschichtliche Vortragsreihe beginnt am Dienstag, 28. Januar, mit Dr. Walter Wehner (Iserlohn) und Dr. Werner Mirbach (Hemer). Einen Tag nach dem Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus werden sie sich in ihrem Vortrag einer bislang nur wenig beachteten Opfergruppe widmen. Unter dem Titel „Euthanasie und Zwangssterilisierungen während der NS-Zeit in Iserlohn“ erläutern sie, wie der Rassenwahn der NS-Ideologie umgesetzt wurde und sich ganz konkret in Iserlohn ausgewirkt hat.

Am Dienstag, 18. Februar, erläutert der Historiker Dr. Ralf Blank, Leiter des Fachdienstes Wissenschaft, Museen und Archive der Stadt Hagen, wie die Kriegsendphase 1944/45 und das Kriegsende in Südwestfalen verliefen. Er bettet damit in seinen Vortrag das Geschehen in und um Iserlohn in die Ereignisse in der Region ein.

Ganz konkret mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges in Iserlohn befasst sich der Vortrag von Wolf R. Seltmann aus Iserlohn am Dienstag, 29. April. Auf der Grundlage deutscher und US-amerikanischer Dokumente und Darstellungen verschiedener Historiker wird er versuchen, die Argumente beider Seiten zu erläutern und kritisch zu hinterfragen. Denn: Die Ereignisse rund um den 16. April 1945 waren immer wieder Anlass für kontroverse Diskussionen in Iserlohn.

Der Vortrag von Tobias Büloff M.A., Mitarbeiter der Stadt Potsdam und zuständig für die Erinnerungskultur der brandenburgischen Landeshauptstadt, weitet am Dienstag, 3. Juni, den Blick von Iserlohn in Richtung Potsdam. 1987 wurde in Iserlohn der Nachbau des Glockenspiels der Potsdamer Garnisonkirche, die 1945 zerstört und 1968 endgültig gesprengt worden war, errichtet. Der Referent wird den langen und sehr umstrittenen Weg vom Iserlohner Glockenspiel zum Neubau des Turms der Garnisonkirche beleuchten.

Alle Vorträge beginnen um 18.30 Uhr im Multifunktionsraum der „Alten Post“ (Theodor-Heuss-Ring 5). Der Eintritt kostet jeweils sechs Euro, Ermäßigungsberechtigte zahlen drei Euro.

Ergänzt wird die Vortragsreihe durch passende Filmabende der Volkshochschule Iserlohn (VHS). Präsentiert werden zwei Filmproduktionen des LWL-Medienzentrums für Westfalen, die dessen Leiter Prof. Dr. Markus Köster mit einführenden Vorträgen begleitet.
Am Dienstag, 8. April, wird der im vergangenen Jahr erschienene Film „Unterm Hakenkreuz“ gezeigt. Die Filmdokumentation beleuchtet in zehn Kapiteln die NS-Zeit in Westfalen anhand von Amateurfilmen. Zu den ausgewählten Beispielen gehören auch Filmsequenzen des Iserlohner Fotografen und Kameramanns Theodor Klein-Happe.
Der zweite Film am Dienstag, 13. Mai, trägt den Titel „Als die Amerikaner kamen“. Er zeigt US-Filmaufnahmen vom Kriegsende 1945 in Westfalen. Das LWL-Medienzentrum hat für diesen Dokumentarfilm die aussagekräftigsten Szenen des in Washington überlieferten Materials ausgewählt, mit Musik unterlegt und fachkundig kommentiert. Ergänzend zu diesem Film werden die knappen bewegten Bilder der kampflosen Übergabe der Stadt Iserlohn an die amerikanischen Truppen am 16. April 1945 zu sehen sein.
Die Filme beginnen jeweils um 18 Uhr im Fanny-van-Hees-Saal der VHS Iserlohn (Bahnhofsplatz 2). Der Eintritt kostet jeweils acht Euro. Ermäßigungen werden gewährt.

Das Faltblatt mit der Terminübersicht und kurzen Informationstexten zu den einzelnen Veranstaltungen liegt im Stadtarchiv, in der VHS und anderen Kulturinstituten sowie in der Stadtinfo aus. Es wird auf Wunsch gern zugesandt und ist im Internet abrufbar (www.archiv-iserlohn.de).

Die Veranstaltungen im ersten Halbjahr 2025 im Überblick:

 


Zu dieser Meldung können wir Ihnen folgende Medien anbieten:

Vortragsprogramm Stadtarchiv Iserlohn 2025/I

©  
Vortragsprogramm Stadtarchiv Iserlohn 2025/I


Flyer - Vortragsprogramm Stadtarchiv Iserlohn 2025/I

©  
Flyer - Vortragsprogramm Stadtarchiv Iserlohn 2025/I


Plakat - Vortragsprogramm Stadtarchiv Iserlohn 2025/I

©  
Plakat - Vortragsprogramm Stadtarchiv Iserlohn 2025/I