Meldungsdatum: 23.01.2025
Am Dienstag, 28. Januar, startet die stadtgeschichtliche Vortragsreihe des Stadtarchivs Iserlohn in das erste Halbjahresprogramm, das sich mit Vorträgen und Filmen dem Thema „80 Jahre Kriegsende“ widmet.
Einen Tag nach dem dem offiziellen Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus werden Dr. Walter Wehner aus Iserlohn und Dr. Werner Mirbach aus Hemer an bisher kaum beachtete nationalsozialistische Verbrechen erinnern. Sie thematisieren in ihrem Vortrag Euthanasie und Zwangssterilisierungen während der NS-Zeit in Iserlohn. Beide Referenten haben sich seit Jahren mit diesem Thema beschäftigt. Der Vortrag informiert über die rechtlichen Grundlagen, das System von Zwangssterilisation und Euthanasie, Opfer und Täter und liefert beispielhaft Informationen zu einigen Iserlohner Einzelschicksalen.
Der Vortrag beginnt um 18.30 Uhr im Multifunktionsraum der Alten Post (Theodor-Heuss-Ring 5, 58636 Iserlohn). Der Eintritt kostet sechs Euro, Ermäßigungsberechtigte zahlen drei Euro. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Kooperationspartner der stadtgeschichtlichen Vortragsreihe ist die VHS Iserlohn.
Am 1. Januar 1934 trat das „Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses“ in Kraft, das ermöglichte, „erbkranke“ Menschen gegen ihren Willen zwangssterilisieren zu lassen. Am 18. August 1939 begann aus „erbhygienischen“ Gründen die systematische Ermordung von tausenden Kindern in sogenannten „Kinderfachabteilungen“. Zusätzlich startete im Herbst 1939 mit der „Aktion T4“ die systematische Tötung von Erwachsenen. Der Name für das Vernichtungsprogramm bezog sich auf die Anschrift der „Koordinierungsstelle“ in Berlin: Tiergartenstraße 4. Goebbels veranlasste 1941 die Produktion des Euthanasie-Films „Ich klage an“ und ließ ihn mit dem Prädikat „künstlerisch besonders wertvoll“ auszeichnen. Sowohl die Schauburg wie das Gloriatheater in Iserlohn zeigten den Streifen 1941/42. Vom staatlichen Mordprogramm waren auch zahlreiche Iserlohner betroffen.
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