Meldungsdatum: 24.01.2025
„Das ist ein herber Rückschlag für die Integration und den Arbeitsmarkt“, betont Bürgermeister Dr. Maximilian Bieri, Bildungsdezernent der Stadt Hanau. „Menschen, die teils monatelang auf einen B2-Berufssprachkurs gewartet haben, müssen nun noch länger auf die Möglichkeit einer beruflichen Qualifizierung warten. Gerade diese Kurse sind essenziell, um Geflüchtete und Zugewanderte auf die sprachlichen Anforderungen des Arbeitsmarkts vorzubereiten.“
Die Berufssprachkurse auf B2-Niveau bilden eine entscheidende Brücke nach den Integrationskursen. Sie ermöglichen den Teilnehmenden den Zugang zur Berufsfachsprache, die ein Schlüssel für eine gelungene Arbeitsmarktintegration ist. In diesen Kursen sitzen Ingenieurinnen und Ingenieure, Pflegekräfte, Erzieherinnen und Erzieher sowie viele weitere hochqualifizierte Fachkräfte, die auf dem regionalen Arbeitsmarkt dringend gebraucht werden. Die derzeitigen Kürzungen verzögern jedoch ihre Integration in den Arbeitsmarkt auf unbestimmte Zeit.
„In Hanau und Umgebung suchen Unternehmen händeringend Fachkräfte. Die Berufssprachkurse sind daher nicht nur ein Bildungsangebot, sondern eine Investition in die Zukunftsfähigkeit unserer Stadt und Region“, unterstreicht Bürgermeister Bieri. „Es ist unverständlich, dass ausgerechnet dieses Schlüsselinstrument der Integration dem Rotstift zum Opfer fällt. Die Leidtragenden sind nicht nur die Geflüchteten und Zugewanderten, sondern auch die Betriebe, die auf gut qualifizierte Mitarbeitende angewiesen sind.“
Die Volkshochschule Hanau ist bei Weitem nicht allein mit diesem Problem. Bundesweit kämpfen Bildungseinrichtungen mit dramatischen Kürzungen. Laut dem Deutschen Volkshochschul-Verband (DVV) können aufgrund der vorläufigen Haushaltsführung vielerorts nur 30 Prozent der geplanten Berufssprachkurse durchgeführt werden. Dadurch wird nicht nur die Ausbildung tausender Teilnehmender blockiert, sondern es drohen auch irreversible Schäden an den Strukturen der Sprachförderung, die über Jahre hinweg aufgebaut wurden.
Bürgermeister Bieri appelliert daher eindringlich an die Zuständigen in den Bundesministerien die notwendigen finanziellen Mittel zeitnah freizugeben, um das Berufssprachkurssystem zu stabilisieren. „Wir möchten den Menschen in unserer Stadt weiterhin ein zuverlässiges und qualitativ hochwertiges Bildungsangebot machen können, von dem sowohl die Teilnehmenden als auch die Betriebe und Unternehmen in Hanau und Umgebung profitieren“, so Bieri.
„Sprache ist nicht nur ein Schlüssel zur Integration, sondern auch der Zugang zur Seele der deutschen Wirtschaft“, zitiert Bürgermeister Dr. Bieri die Worte von Prof. Dr. Martin Wortmann vom Bundesverband mittelständischer Wirtschaft. „Die Stadt Hanau wird sich weiterhin mit Nachdruck dafür einsetzen, dass allen Menschen der Zugang zu Bildung und Integration ermöglicht wird. Denn davon profitieren nicht nur die Teilnehmenden, sondern auch die gesamte Gesellschaft“, so Bieri abschließend.
Pressekontakt: Dominik Kuhn, Telefon 06181 / 3000 6069
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