Meldungsdatum: 07.02.2025
Der Emscher-Umbau hat mit einem Investitionsvolumen von über fünf Milliarden Euro die Bauwirtschaft in der Region nachhaltig geprägt. „Dieses Großprojekt hat nicht nur Arbeitsplätze und Know-how gesichert, sondern zeigt, dass partnerschaftliches Handeln Großvorhaben pünktlich und im Kostenrahmen ermöglichen kann. Es ist ein Beleg für die Leistungsfähigkeit der Bauwirtschaft in Nordrhein-Westfalen“, betont Daniel Strücker, Präsident des Bauindustrieverbandes Nordrhein-Westfalen e.V.. Neben der technischen Transformation hat der Umbau das Landschaftsbild der Region nachhaltig verändert und Freizeit- sowie Erholungsräume geschaffen. Die Lebensqualität und der Wohnwert entlang der Emscher haben sich signifikant verbessert.
Partnerschaft als Erfolgsfaktor
„Emschergenossenschaft und Lippeverband stehen für Innovation und Engagement in der Region. Ihre Rolle als treibende Kraft hinter dem Generationenprojekt Emscher-Umbau ist beispielhaft. Seit über 25 Jahren verbindet uns eine vertrauensvolle Partnerschaft“, unterstreicht Prof. Beate Wiemann, Hauptgeschäftsführerin des Bauindustrieverbandes NRW. Die seit 1998 initiierten Unternehmerforen haben eine Dialogkultur geschaffen, die frühzeitige Information und effiziente Zusammenarbeit ermöglicht.
Ein Ausblick in die Zukunft zeigt schnell, dass es an großen Herausforderungen nicht mangelt: Der Hochwasserschutz in Zeiten des fortschreitenden Klimawandels, die Digitalisierung und nachhaltige Bauverfahren sind nur einige der Themen, die in den kommenden Jahren gemeinsam angegangen werden müssen. „Wir haben ambitionierte Ziele, um eine lebenswerte und zukunftsfähige Emscher-Lippe-Region zu gestalten. Um diese Ziele zu erreichen, setzen wir auf die Expertise aus der nordrhein-westfälischen Bauwirtschaft. Partnerschaftlich stellen wir gemeinsam die Weichen für eine nachhaltige und blaugrüne Region“, sagt Prof. Dr. Uli Paetzel, Vorstandsvorsitzender von Emschergenossenschaft und Lippeverband.
Flächendeckende Bauprojekte an Emscher und Lippe
„Mehr als 400 Millionen Euro investieren wir als Emschergenossenschaft und Lippeverband auch künftig jährlich in die Flussgebietsgestaltung, den Hochwasserschutz an Emscher und Lippe sowie in die Instandhaltung unserer Betriebsanlagen – dazu gehören Kläranlagen, Pumpwerke, Deiche, Gewässer und Brücken“, sagt Dr. Frank Obenaus, Vorstand für Wassermanagement und Technik bei EGLV. In Holzwickede stellte Obenaus unter anderem die bis 2033 anstehenden flächendeckenden Bauprojekte der beiden Verbände im Bereich der Elektrotechnik vor: Im Einzugsgebiet der Emschergenossenschaft, dem zentralen Ruhrgebiet, plant Deutschlands erster Wasserwirtschaftsverband (1899 gegründet) 43 Maßnahmen mit einem Gesamtvolumen von mehr als 100 Millionen Euro. Im Einzugsgebiet des 1926 gegründeten Schwesterunternehmens Lippeverband, dem nördlichen Ruhrgebiet, stehen 39 Projekte mit einem Gesamtvolumen von rund 50 Millionen Euro auf dem Plan – ergänzt um umfangreiche Investitionen in neue Hoch- und Tiefbauobjekte für Anlagen in beiden Einzugsgebieten.
Hinzu kommen zahlreiche Erdbauprojekte in den kommenden Jahren zur Verbesserung des Hochwasserschutzes in den Flusseinzugsgebieten von Emscher und Lippe sowie zur weiteren naturnahen Umgestaltung der Gewässer. So ist die Emscher beispielsweise bereits vollständig von ihrer einstigen Abwasserfracht befreit, fließt jedoch nach wie vor in ihrem kanalisierten Bachbett. Im Zuge der Revitalisierung des zentralen Flusses des Ruhrgebietes wird die bisweilen technisch überformte Emscher einer idyllischen Gewässerlandschaft weichen, die Flora und Fauna ein neues Zuhause bieten wird. Bereits heute leben wieder zahlreiche Fische und sogar Edelkrebse in der Emscher, kehren seltene Fledermausarten an die renaturierten Gewässer zurück – auch der Eisvogel und der Biber wurden an den Ufern des ehemals dreckigsten Flusses Europas gesichtet.
Mehr als nur wasserwirtschaftliche Maßnahmen
Die wasserwirtschaftlichen Projekte von Emschergenossenschaft und Lippeverband gehen darüber hinaus mit einer städtebaulichen Entwicklung der Quartiere entlang der Gewässer einher. Mit dieser Verzahnung von Wasserwirtschaft und Städtebau verfolgen EGLV im Schulterschluss mit ihren Mitgliedskommunen eine Verbesserung der Lebens- und Aufenthaltsqualität für die Bevölkerung in der Region. Der Betrieb von Abwasserkanälen, Pumpwerken, Kläranlagen und Hochwasserschutzeinrichtungen bildet dabei den Dreh- und Angelpunkt der sozial-ökologischen Transformation im Ruhrgebiet. „Einst offene Schmutzwasserläufe weichen nach und nach blaugrünen Erlebensräumen, die erleb- und erfahrbar gemacht werden – im wahrsten Sinne“, sagt Uli Paetzel, „allein im Emscher-Gebiet entstanden gemeinsam mit den Kommunen mehr als 360 Kilometer an neuen Rad- und Fußwegen entlang unserer Flüsse und Bäche.“
Emschergenossenschaft und Lippeverband
Emschergenossenschaft und Lippeverband (EGLV) sind öffentlich-rechtliche Wasserwirtschaftsunternehmen, die als Leitidee des eigenen Handelns das Genossenschaftsprinzip leben. Die Aufgaben der 1899 gegründeten Emschergenossenschaft sind unter anderem die Unterhaltung der Emscher, die Abwasserentsorgung und -reinigung sowie der Hochwasserschutz. Der 1926 gegründete Lippeverband bewirtschaftet das Flusseinzugsgebiet der Lippe im nördlichen Ruhrgebiet und baute unter anderem den Lippe-Zufluss Seseke naturnah um. Gemeinsam haben Emschergenossenschaft und Lippeverband rund 1.700 Beschäftigte und sind Deutschlands größter Abwasserentsorger und Betreiber von Kläranlagen und Pumpwerken (rund 782 Kilometer Wasserläufe, rund 1533 Kilometer Abwasserkanäle, 546 Pumpwerke und 59 Kläranlagen). www.eglv.de
Bauunternehmerforum auf dem Emscherquellhof in Holzwickede: Dr. Frank Obenaus (Technischer Vorstand EGLV), Daniel Strücker (Präsident des Bauindustrieverbandes NRW), Prof. Beate Wiemann (Hauptgeschäftsführerin des Bauindustrieverbandes NRW), Prof. Dr. Uli Paetzel (Vorstandsvorsitzender EGLV).
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