Meldungsdatum: 10.02.2025

Tag des Notrufes: 112 in Notlagen europaweit die richtige Wahl

(pen) Am 11.2. ist es wieder soweit: Mit einen europaweiten Notruftag werben die EU-Staaten seit Jahren für die 112. Die klare Botschaft an die Bürger: Egal, wo in Europa man sich aufhält, unter der 112 erreicht man immer eine Leitstelle wählt, die je nach Notfall die zuständigen Organisationen wie Polizei, Rettungsdienst oder Feuerwehr alarmiert.

 

Ob bei einem Brand oder einem Verkehrsunfall, bei bedrohlichen gesundheitlichen Zwischenfällen oder bei einem Unglück im Haushalt: Gibt es einen Notfall, ruft man unter der 112 kompetente, schnelle und in vielen Fällen auch lebensrettende Hilfe.

 

Wer dies im Ennepe-Ruhr-Kreis machen muss, landet in der Leitstelle im Schwelmer Kreishaus. Von dort koordinieren insgesamt 34 Mitarbeiter sämtliche Einsätze im Feuer- und Katastrophenschutz, im Rettungs- und Notarztdienst sowie im Krankentransport in den neun kreisangehörigen Städten.

 

„Wer einen Notfall erlebt und über die 112 Hilfe ruft, befindet sich oftmals in einer absoluten Ausnahmesituation“, weiß Thomas Neumann, stellvertretender Abteilungsleiter Bevölkerungsschutz der Kreisverwaltung. Weil dies so ist, setzt der Kreis schon seit längerem auf die so genannte strukturierte Notrufabfrage. Sie folgt dem Grundsatz „Der Mitarbeiter der Leitstelle fragt, der Anrufer antwortet“.

 

Mit diesem Konzept haben bundesweit viele Leitstellen die Anforderungen an die Anrufer reduziert. „Wir setzen nicht mehr darauf, dass die Bürger möglichst selbstständig Informationen auf die W-Fragen liefern. Also vor allem darauf, wer anruft, was wo passiert ist und wie viele beteiligt sind“, berichtet Leitstellenleiter Markus Goebel.

 

Um das Abschweifen zu Nebensächlichkeiten zu verhindern und die wichtigsten Fakten möglichst schnell zu erfahren, nehmen die Disponenten die Gesprächsführung unmittelbar in ihre Hände. Unterstützt und geleitet werden sie dabei von einem Computerprogramm.

 

Nach der Annahme des Notrufes wird grundsätzlich zuerst geklärt, wo genau etwas passiert. Anschließend werden der Name des Anrufers und eine Rückrufnummer abgefragt. Diese drei Informationen machen es Feuerwehr und Rettungsdienst auch dann möglich zu helfen, falls das Gespräch vorzeitig abbrechen sollte. Im weiteren Verlauf geht es bei einem Rettungsdiensteinsatz darum, ob die Person wach ist oder auf Ansprache reagiert.

 

Die Software, die die Mitarbeiter durch das Gespräch führt, sieht alle möglichen Szenarien vor: Verbrennung, Platzwunden oder Vergiftung, Zimmerbrand, Gasgeruch oder Explosion - nichts, was nicht berücksichtigt ist. Frage für Frage und Antwort für Antwort wird klarer, was der Anrufer unternehmen kann, welches Rettungsmittel zum Einsatz kommen muss. „Sobald Ort und Art des Notfalls klar sind, werden die ersten Einsatzkräfte vom Disponenten mit wenigen Mausklicks und parallel zum Gespräch auf den Weg geschickt“, so Goebel.

 

Ebenfalls wichtig: Anrufer sollten den Anweisungen des telefonischen Gegenübers unbedingt folgen und das Telefonat erst nach Aufforderung durch den Mitarbeiter der Leitstelle beenden. Zudem sollten nach dem Notruf keine weiteren Telefonate geführt werden. So bleibt die Leitung für Rückfragen frei.

 

„Verändert sich die Lage, unbedingt erneut die 112 wählen. Und wenn möglich, die eintreffenden Rettungskräften schon an der Straßen abfangen und ihnen den Weg zur Einsatzstelle oder zum Patienten weisen“, gibt Goebel zwei weitere, wichtige Hinweise.

 

Einen weiteren möchte er durchaus als Warnung verstanden wissen: „Jedem muss klar sein: Wer Notrufnummern missbräuchlich oder einfach aus Langeweile wählt, gefährdet Menschenleben. Unnötige Anrufe blockieren die Leitungen und verzögern dringend notwendige Hilfe.“

 

Stichwort Leitstelle des Ennepe-Ruhr-Kreises

Die Leitstelle koordiniert sämtliche Einsätze im Feuer- und Katastrophenschutz, im Rettungs- und Notarztdienst sowie im Krankentransport im Ennepe-Ruhr-Kreis. Wie die Zahlen aus 2024 zeigen, ist das eine Mammutaufgabe. Die Disponenten - alles gelernte Feuerwehrleute und Rettungsassistenten - haben rund 183.500 Anrufe geführt. Gut 78.500 Anrufe liefen über die 112 auf.

 

 

Pressekontakt: Kira Scheven


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Wer im Ennepe-Ruhr-Kreis die 112 wählt, landet in der Leitstelle im Schwelmer Kreishaus. Die Mitarbeiter um Leiter Markus Goebel haben im letzten Jahr rund 78.500 Notrufe über die 112 entgegengenommen./Archivfoto: UvK/Ennepe-Ruhr-Kreis