Meldungsdatum: 10.03.2025

Telenon an der Mainpromenade – Objekt der Woche #258

Die Mainpromenade unterhalb des Schlossparks von Philippsruhe lädt zu ausgedehnten Spaziergängen, Joggen oder Radfahren ein. Auf der veritablen „Fitnessmeile“ ist auch alte und neue Kunst zu entdecken. Zu den augenfälligsten Monumenten zählt der „Träger / Telenon“ von Prof. James Reineking (1937-2018), einem Meister der minimalistischen, konkreten, gestapelten und sockellosen Skulpturen.

Es war der erste Ankauf des Kunstförderpreises „Hanauer Stadtbildhauer“, der 1986 in den Park von Philippsruhe einzog und im Zuge der 2. Hessischen Landesgartenschau 2002 an den Main versetzt wurde (siehe auch: #051 – Museen Hanau).

Auf einer mächtigen gebogenen und in der Erde eingelassenen Stahlplatte, ein Drittel eines Kreises, hat Reineking ein stählernes Rechteck gesetzt. Obwohl dieses kleiner ist als sein Fundament, wiegen beide Teile jeweils drei Tonnen. Volumen und Masse, Umfang und Gewicht, das Schwere und das Leichte, das Runde und das Gerade bilden dualistische Partner. Die Montage des über fünf Meter Länge messenden Sechs-Tonnen-Ensembles ist nicht sichtbar, erscheint schwebend und wirft damit bei den Betrachterinnen und Betrachtern Fragen auf. Je nach Standpunkt ändert sich die Gestalt des Kunstwerks. Vor kurzem wurden der Stahlgigant dankenswerterweise vom städtischen Bauhof von Graffiti befreit.

Dahinter ist eines von zwei kleinen Gewölben des Schlosses zu sehen, die aus der Anfangszeit der Parkgestaltung stammen. Noch ehe Graf Philipp Reinhard von Hanau-Lichtenberg den Grundstein für sein „Philippsruhe“ gelegt hatte, wurde Ende des 17. Jahrhunderts das Gelände aufgeschüttet beziehungsweise höhergelegt, um Hochwassern Paroli zu bieten. Unterhalb des nach französischem Vorbild und im 19. Jahrhundert nach englischer Mode umgestalteten Parks waren hier ausgedehnte Küchen-/Gemüsegärten angelegt. In Höhe des heute asphaltierten Weges gab es einen kleinen Kanal, der zum Andienen mit Nachen vom Main, aber auch zum Bewässern des Geländes genutzt wurde. Die Gewölbe waren Materialdepot und Quartier für die kleinen Boote. Im heute von der Gastronomie genutzten „Großen Gewölbekeller“ unterhalb der Schlossterrasse hatten die Gärtner einst ihr Refugium. Ehe die prächtige Orangerie im hinteren Park am Melonengarten gebaut war, wurden an dieser Stelle im Winter auch Citrusbäume eingelagert.

In der Corona-Pandemie fing es an: als die Museen geschlossen waren, überlegte sich Martin Hoppe, Fachbereichsleiter Kultur, Stadtidentität und Internationale Beziehungen wie „Hanauer Pretiosen“ an die Menschen vermittelt werden können. So begann er im Netz auf www.museen-hanau.de eine Reihe, die seitdem jeden Montag eine Hanauer Besonderheit in Text und Bild vorstellt. Inzwischen sind fünf Jahre vergangen und das 258 „Objekt der Woche“ erblickte die virtuelle Welt.

Pressekontakt: Ute Wolf, E-Mail: oeffentlichkeitsarbeit@hanau.de


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Telenon

©  Fachbereich Kultur der Stadt Hanau, Martin Hoppe
Telenon

Telenon mit Gewölbe unterhalb von Schloss Philippsruhe im Februar 2025