Meldungsdatum: 19.03.2025
Der Gutachterausschuss für Grundstückswerte im Kreis Borken traf sich jetzt zu seiner jährlichen Vollversammlung im Kreishaus in Borken. Der vom Land Nordrhein-Westfalen eingesetzte Ausschuss bedient sich zu Erledigung seiner Aufgaben einer Geschäftsstelle im Fachbereich Geoinformation und Liegenschaftskataster der Kreisverwaltung Borken. Zusammen mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Geschäftsstelle erörterten die Ausschussmitglieder die Umsätze der verschiedenen Immobilienmärkte und die Ergebnisse der daraus abgeleiteten statistischen Modelle.
Die Zahl der verkauften Immobilien im Zuständigkeitsbereich des Gutachterausschusses (Kreis Borken ohne Stadt Bocholt) nahm seit dem Spitzenjahr 2020 mit rund 3.500 Verkäufen kontinuierlich um fast 30 Prozent ab. So wechselten im Jahr 2024 rund 2.600 Immobilien die Eigentümerin oder den Eigentümer. Der Geldumsatz stieg dabei gegenüber dem Vorjahr um rund sechs Prozent auf rund 700 Millionen Euro. Der kontinuierliche Rückgang der Verkaufszahlen spiegelte sich fast eins zu eins bei den Baugrundstücken für den individuellen Wohnungsbau wider. Hier sank die Zahl der Verkäufe auf 150 Fälle. Das ist der niedrigste Wert seit zehn Jahren. Die Preise stagnierten hier in den meisten Kommunen und ihren Ortsteilen auf Vorjahresniveau. In wenigen Gebieten, wie Borken, Gronau und Epe, Borken-Gemen und Ahaus-Wüllen stiegen die Preise zwischen fünf und zehn Euro je Quadratmeter. Der Durchschnittspreis im Kreis Borken lag mit rund 183 Euro pro Quadratmeter um zwei Euro über dem Vorjahreswert.
Die Zahl an Erbbaurechtsbestellungen sank auf 22 Fälle im Jahr 2024. Im Geschosswohnungsbau, also den Grundstücken für Drei- oder Mehrfamilienhäuser, wurden kreisweit 23 Verträge registriert. Das entspricht etwa dem Mittel der vergangenenn fünf Jahre. Gewerbliche Bauflächen hatten im Jahr 2024 mit insgesamt 26 Fällen ebenfalls den niedrigsten Stand seit 2020.
Die Zahl der verkauften landwirtschaftlichen Nutzflächen lag mit 78 Fällen etwa im Durchschnitt der vergangenen acht Jahre. Der durchschnittlich gezahlte Kaufpreis stieg wieder und betrug in 2024 rund 13,5 Euro je Quadratmeter Acker beziehungsweise Grünland. Die höchsten Preise wurden hier im vergangenen Jahr in Ahaus gezahlt, wo der Bodenrichtwert für einen Quadratmeter Acker nun auf 15,5 Euro angehoben werden musste. Nur in Gronau sanken die auf den Quadratmeter Ackerfläche normierten Kaufpreise derart, dass der Bodenrichtwert von ehemals 15 Euro auf 14,5 Euro gesenkt wurde. In den meisten Kommunen stiegen die Richtwerte in diesem Segment um Beträge zwischen 0,5 und 1,50 Euro. In Rhede, Stadtlohn und Velen blieben die Richtwerte für Ackerflächen jedoch unverändert.
Die Zahl der verkauften Ein- und Zweifamilienhäuser lag mit 665 Verträgen nur einen Vertrag niedriger als im Vorjahr. Die meisten Immobilien wurden wieder zu Preisen bis 300.000 Euro verkauft. Im Jahr 2022 lag dieser Wert noch bei rund 350.000 Euro.
Der durchschnittliche Kaufpreis für ein Einfamilienhaus ist noch einmal von 362.000 Euro auf 347.000 Euro gesunken. Ähnlich verhält es sich auch bei den Doppelhaushälften und Reihenendhäusern. Hier ist der Vorjahreswert um 5.000 Euro auf nun rund 295.000 Euro gesunken. Die neuen Durchschnittspreise liegen jedoch immer noch rund 45 Prozent über dem Niveau des Jahres 2018, als die Immobilienpreise zu steigen begannen.
Die Zahl der verkauften Eigentumswohnungen sank um rund elf Prozent auf kreisweit 302 Fälle. Der Preis einer neuen Wohnung stieg von bisher 3.680 Euro auf 3.810 Euro je Quadratmeter Wohnfläche. Die Wohnfläche verringerte sich dabei von 85 auf 77 Quadratmeter. Im Jahr 2018 betrug der Neubaupreis noch rund 2.540 Euro. Dieser Preis wird mittlerweile in etwa für eine rund 30 Jahre alte Wohnung mit 76 Quadratmetern Wohnfläche fällig. Der Durchschnittspreis beträgt heute dafür rund 2.250 Euro.
Einen breiten Raum nahmen in diesem Jahr wieder die mathematisch-statistischen Auswertungen der Grundlagendaten für Immobiliensachverständige ein. In diesem Bereich sind auch für die private Anwenderin oder den Anwender die Immobilienrichtwerte interessant. Diese werden für Ein- und Zweifamilienhäuser sowie für Eigentumswohnungen jeweils auf Gemeinde- und zum Teil auf Ortsteilebene ermittelt und unter www.boris.nrw.de veröffentlicht. Mit diesen Richtwerten und den zugehörigen Immobilien-Preis-Kalkulatoren lassen sich durch Eingabe verschiedener Merkmale genäherte Verkehrswerte für die eigene Immobilie ermitteln. Die Benutzung ist wie bei allen Produkten von BORIS.NRW.de kostenfrei. Zu den Ergebnissen können auch Ausdrucke erzeugt werden.
Dies und vieles mehr wird der Gutachterausschuss in Kürze in seinem Grundstücksmarktbericht 2025 für alle kostenfrei im Internet zur Verfügung stellen. Die neuen Bodenrichtwerte können bereits auf der Homepage des Gutachterausschusses unter http://gutachterausschuss.kreis-borken.de, dort unter „Geodatenatlas Kreis Borken“, sowie unter www.boris.nrw.de eingesehen und abgefragt werden. Fragen zu den Produkten des Gutachterausschusses werden bei der Geschäftsstelle des Gutachterausschusses für Grundstückswerte im Kreis Borken beantwortet. Sie ist unter der Telefonnummer 02861-681/1705 zu erreichen.
Hinweis an die Redaktionen:
Der komplette Grundstücksmarktbericht steht in Kürze unter www.boris.nrw.de zum Download bereit. Er enthält noch zahlreiche weitere Daten.
Pressekontakt: Leonie Dreier 02861 / 681-2427
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