Meldungsdatum: 09.04.2025

Digitale Inklusion

Netzwerk gegen Gewalt an Menschen mit Behinderung im Kreis Unna informiert über Cyberkriminalität

Menschen mit Behinderungen sind häufiger von Gewalt und Kriminalität betroffen als Menschen ohne Behinderung. Das geschieht auch im Internet. Und weil auch Menschen mit Behinderung digitale Medien nutzen, hatte das Netzwerk gegen Gewalt an Menschen mit Behinderung im Kreis Unna Anfang April zu einer Infoveranstaltung rund um das Thema Cyberkriminalität geladen.

 

Unter der Leitung von Kriminaloberkommissar Christian Bolle von der Kreispolizeibehörde Unna wurden über 60 Fachkräfte aus der Eingliederungshilfe und dem psychosozialen Versorgungssystem zu verschiedenen Aspekten der Cyberkriminalität geschult. Dabei wurden Themen wie Cybermobbing, Cybergrooming, Deepfake und Künstliche Intelligenz, Kinderpornographie, Online-Shopping und Phishing näher beleuchtet. Cybergrooming beschreibt beispielsweise das Vorgehen von Erwachsenen, die sich Kindern online sexuell nähern und sich dabei häufig als gleichaltrige Personen ausgeben.

Die Veranstaltung stieß bei den Teilnehmenden auf großes Interesse und wurde durchweg positiv aufgenommen. Besonders die Aufklärungsarbeit über die verschiedenen Gefahren der Cyberkriminalität hilft Fachkräften, noch besser mit ihren Klienten in den Austausch zu gehen. Christian Bolle bereicherte die Veranstaltung durch relevante Fachinformationen und Statistiken sowie zahlreiche Praxisbeispiele und konkrete Handlungsempfehlungen. Die teils sehr „schwere Kost“ wurde nicht nur hinsichtlich der Gefahrenlagen, sondern auch bezüglich präventiver Lösungsansätze beleuchtet.

„Ziel der Netzwerkarbeit ist immer Inklusion. Und das beinhaltet auch die digitale Inklusion“, erläutert die Inklusionsbeauftragte des Kreises Unna, Jennifer Schmandt. „Denn Menschen mit Behinderung sollen digitale Medien nutzen können, ohne dort Opfer zu werden."

Für die Zukunft plant das Netzwerk einen weiteren Veranstaltungsteil zum Thema Cyberkriminalität, der speziell auf die Klienten in der Eingliederungshilfe ausgerichtet sein wird. Das Netzwerk zeigt erneut, wie wichtig es ist, präventiv und mit gezielter Aufklärung gegen Gewalt vorzugehen und damit einen Beitrag zu einem sicheren und unterstützenden Umfeld für Menschen mit Behinderung zu leisten.

Das Netzwerk gegen Gewalt an Menschen mit Behinderung im Kreis Unna, ist eine Initiative, die vor vielen Jahren aus dem Runden Tisch gegen häusliche Gewalt hervorgegangen ist. Das Netzwerk besteht aus engagierten Akteuren der Eingliederungshilfe sowie des psychosozialen Versorgungssystems. Ziel ist es, über Gewalt gegen Menschen mit Behinderung aufzuklären, zu sensibilisieren und zu schulen. PK | PKU

BU: Kriminaloberkommissar Christian Bolle informierte die Teilnehmenden über Gefahren im Internet und lieferte konkrete Handlungsempfehlungen. Foto Leonie Joost - Kreis Unna

 

Pressekontakt: Leonie Joost | Fon 02303 27-1213 | E-Mail leonie.joost@kreis-unna.de


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KOK Christian Bolle Foto Leonie Joost

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Flyer Netzwerk gegen Gewalt

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