Meldungsdatum: 15.04.2025

Fachtag: Das Thema Autismus brennt vielen auf der Seele

(pen) Zu einem Fachtag rund um das Thema „Autismus-Spektrum“ lud jetzt das Team der Inklusionsfachberatung des Ennepe-Ruhr-Kreises in das Haus Ennepetal ein. Angesprochen waren alle Schulen im Kreis, egal welche Schulform, sodass während der Veranstaltung alle 200 Plätze restlos besetzt waren.

 

„Das Thema „Autismus“ scheint vielen Lehrkräften auf der Seele zu brennen, so dass Fachkräfte aus nahezu allen Grundschulen, weiterführenden Schulen und Förderschulen des Kreises der Veranstaltung folgten“, resümiert Schulamtsdirektorin Johanna Schlumbom nach der Veranstaltung.  Es war die erste Veranstaltung des Schulamtes in dieser Form, bei der eine Vernetzung aller Schulformen zu diesem wichtigen Thema stattfand.

 

Die Buchautorin Gee Vero - selbst Asperger-Autistin mit zwei Kindern im Autismus-Spektrum - eröffnete den Tag mit einem Gastbeitrag, indem sie mithilfe von Perspektivwechseln die „andere Wahrnehmung“ von Menschen mit Autismus beim Publikum greifbar machte.

 

In verschiedenen Workshops, angeboten durch das Autismus-Therapiezentrum in Witten, das Kompetenzteam des Ennepe-Ruhr-Kreises und der Autorin Gee Vero, konnten die Besucherinnen und Besucher sich mit dem Thema vertiefend auseinandersetzen. Zum Abschluss hielt Dr. med. Arne Schmidt, Kinder- und Jugendpsychiater aus Herdecke, einen Vortrag aus medizinischer Sicht.

 

„Der Tag zeigte deutlich, wie groß das Interesse für Kinder bzw. Jugendliche im Autismus-Spektrum ist und welche hohen Herausforderungen dadurch für das System Schule entstehen. Wünschenswert wäre es, wenn sich das System der Autistin bzw. dem Autisten anpassen könnte und nicht umgekehrt“, zitierte Schlumbom eine Schulleiterin.

 

Es wurde deutlich, dass Menschen im Autismus-Spektrum eine andere Wahrnehmung haben und häufig Verhaltensweisen zeigen, die für ihre Umgebung herausfordernd sein können. Diese Verhaltensweisen sind oft Ausdruck einer eingeschränkten Kommunikationsfähigkeit und Entschlüsselungskompetenz, bezogen auf erwartetes Verhalten sowie der Schwierigkeit der Verarbeitung von äußeren Reizen, die in unserer Gesellschaft vielfältig sind.

 

Auf dem Fachtag wurden praktische Ideen für den Unterrichtsalltag weitergegeben, erforderliche räumliche und strukturelle Voraussetzungen betont und besondere Strukturen im Unterricht sowie konkrete Verhaltensalternativen für Lehrkräfte aufgezeigt. Der angebotene Fachtag konnte den Lehrkräften Hilfestellungen, Ideen und Handlungsalternativen für den Unterricht geben.

 

Der Fachtag konnte mithilfe des Inklusionsfonds durch das Land NRW angeboten werden. Ziel war es, mehr Verständnis für die Seite des Individuums, aber auch für die Grenzen des Systems Schule zu schaffen. Der Fachtag sensibilisierte die Teilnehmenden für die Belastung, die der normale Alltag für Menschen im Autismus Spektrum mit sich bringt. Zudem zeigte er auf, dass es ein Netzwerk an Menschen und Institutionen gibt, die um Hilfe gebeten werden können.

 

Foto: Inklusionsfachberatung des Ennepe-Ruhr-Kreises mit der Referentin Gee Vero (3. v.l.) und der Schulamtsdirektorin Johanna Schlumbom (4. v.l.): Steffi Backhaus, Jessica Völer und Ingo Rodowsky (v.l.). UvK/ Ennepe-Ruhr-Kreis.

Pressekontakt: Kira Scheven


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Fachtag Autismus-Spektrum 2

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Fachtag Autismus-Spektrum 2

(pen) Zu einem Fachtag rund um das Thema „Autismus-Spektrum“ lud jetzt das Team der Inklusionsfachberatung des Ennepe-Ruhr-Kreises in das Haus Ennepetal ein. Angesprochen waren alle Schulen im Kreis, egal welche Schulform, sodass während der Veranstaltung alle 200 Plätze restlos besetzt waren. „Das Thema „Autismus“ scheint vielen Lehrkräften auf der Seele zu brennen, so dass Fachkräfte aus nahezu allen Grundschulen, weiterführenden Schulen und Förderschulen des Kreises der Veranstaltung folgten“, resümiert Schulamtsdirektorin Johanna Schlumbom nach der Veranstaltung. Es war die erste Veranstaltung des Schulamtes in dieser Form, bei der eine Vernetzung aller Schulformen zu diesem wichtigen Thema stattfand. Die Buchautorin Gee Vero - selbst Asperger-Autistin mit zwei Kindern im Autismus-Spektrum - eröffnete den Tag mit einem Gastbeitrag, indem sie mithilfe von Perspektivwechseln die „andere Wahrnehmung“ von Menschen mit Autismus beim Publikum greifbar machte. In verschiedenen Workshops, angeboten durch das Autismus-Therapiezentrum in Witten, das Kompetenzteam des Ennepe-Ruhr-Kreises und der Autorin Gee Vero, konnten die Besucherinnen und Besucher sich mit dem Thema vertiefend auseinandersetzen. Zum Abschluss hielt Dr. med. Arne Schmidt, Kinder- und Jugendpsychiater aus Herdecke, einen Vortrag aus medizinischer Sicht. „Der Tag zeigte deutlich, wie groß das Interesse für Kinder bzw. Jugendliche im Autismus-Spektrum ist und welche hohen Herausforderungen dadurch für das System Schule entstehen. Wünschenswert wäre es, wenn sich das System der Autistin bzw. dem Autisten anpassen könnte und nicht umgekehrt“, zitierte Schlumbom eine Schulleiterin. Es wurde deutlich, dass Menschen im Autismus-Spektrum eine andere Wahrnehmung haben und häufig Verhaltensweisen zeigen, die für ihre Umgebung herausfordernd sein können. Diese Verhaltensweisen sind oft Ausdruck einer eingeschränkten Kommunikationsfähigkeit und Entschlüsselungskompetenz, bezogen auf erwartetes Verhalten sowie der Schwierigkeit der Verarbeitung von äußeren Reizen, die in unserer Gesellschaft vielfältig sind. Auf dem Fachtag wurden praktische Ideen für den Unterrichtsalltag weitergegeben, erforderliche räumliche und strukturelle Voraussetzungen betont und besondere Strukturen im Unterricht sowie konkrete Verhaltensalternativen für Lehrkräfte aufgezeigt. Der angebotene Fachtag konnte den Lehrkräften Hilfestellungen, Ideen und Handlungsalternativen für den Unterricht geben. Der Fachtag konnte mithilfe des Inklusionsfonds durch das Land NRW angeboten werden. Ziel war es, mehr Verständnis für die Seite des Individuums, aber auch für die Grenzen des Systems Schule zu schaffen. Der Fachtag sensibilisierte die Teilnehmenden für die Belastung, die der normale Alltag für Menschen im Autismus Spektrum mit sich bringt. Zudem zeigte er auf, dass es ein Netzwerk an Menschen und Institutionen gibt, die um Hilfe gebeten werden können. Foto: Inklusionsfachberatung des Ennepe-Ruhr-Kreises mit der Referentin Gee Vero (3. v.l.) und der Schulamtsdirektorin Johanna Schlumbom (4. v.l.): Steffi Backhaus, Jessica Völer und Ingo Rodowsky (v.l.). UvK/ Ennepe-Ruhr-Kreis.