Meldungsdatum: 15.04.2025
Die ehemalige Studiendirektorin an der Karl-Rehbein-Schule forscht seit etlichen Jahren intensiv über die Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter wie KZ-Überlebende überwiegend aus dem Baltikum, die nach dem Zweiten Weltkrieg in der Hutier- und Francois-Kaserne im Stadtteil Lamboy untergebracht waren. Unter ihnen waren auch hochrangige Politiker und Gelehrte der Länder Estland, Lettland und Litauen.
Dr. Noll legte 2021 eine vielbeachtete Edition des Tagebuchs des britischen Lagerleiters Harry Heath aus dem Jahr 1945 vor, die sich gerade in Überarbeitung und Ergänzung für eine zweite Auflage durch den Fachbereich Kultur, Stadtidentität und Internationale Beziehungen der Stadt Hanau befindet. Ein Baustein des Vortrages wird ein Filmdokument sein, das Dr. Alice Noll in britischen Archiven ausfindig machte und mit bewegten Bildern einen Eindruck der Lebenssituation in den Kasernen nach dem Zweiten Weltkrieg vermittelt.
Info:
Unter dem Begriff der Displaced Persons (DP) werden die mit dem Einmarsch der alliierten Siegermächte befreiten Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter sowie KZ-Überlebende und sogenannte „assoziierte Gruppen“ von ausländischen Personen, die aufgrund von Kriegsauswirkungen nach Deutschland geflüchtet sind, wie zum Beispiel viele Balten, zusammengefasst. Ihnen allen ist gemeinsam, dass sie sich am Ende des Krieges fern ihrer Heimatländer auf deutschem Boden oder in von Deutschen besetzten Gebieten aufhalten und als Opfer des nationalsozialistischen Regimes betrachtet werden. Der Begriff und seine Definition wurden von der Militärbehörde eingeführt.
Pressekontakt: Ute Wolf, E-Mail: oeffentlichkeitsarbeit@hanau.de
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