Meldungsdatum: 16.04.2025
Die „Arnsberger Wochen gegen Rassismus – für Demokratie 2025“, die erstmalig in diesem Jahr anlässlich des Internationalen Tages gegen Rassismus im Zeitraum vom 15. bis zum 30. März stattgefunden haben, waren ein voller Erfolg. Mit den angebotenen Workshops, Informationsveranstaltungen und kreativen Projekten wurden unterschiedliche Personengruppen erreicht. „Alle Workshops, die wir für die Schulen angeboten haben, waren ausgebucht und manche sind mehrfach angefragt worden. Das bestätigt uns, dass wir mit unseren Angeboten zu diesem Thema zur richtigen Zeit den richtigen Ansatz verfolgen“, freut sich Sylvia Hölter vom Bildungsbüro der Stadt Arnsberg.
Fakten gegen Fakes
Von der Reporterfabrik „CORRECTIV“ wurden Schüler:innen z.B. in dem Workshop „Fakten gegen Fakes“ fit gemacht, so genannte Fake News in aufzudecken, um nicht auf Desinformation hereinzufallen. Die Vorträge eines Ausgestiegenen aus der rechtsextremen Szene hinterließen überdies bleibende Eindrücke. In einem so genannten Escape Room Extremismus erlebten die Teilnehmenden aus einer Beobachterrolle heraus einen Fall nach, in welchem jemand über das Internet von einer extremistischen Gruppe angeworben wurde und sich daher zunehmend radikalisiert. Strategien und Manipulationstechniken von extremistischen Gruppierungen wurden dazu mit den Teilnehmenden herausgearbeitet und reflektiert.
Schulen, Jugendeinrichtungen und zivilgesellschaftliche Organisationen mit viel Engagement
Auch Schulen, Jugendeinrichtungen sowie weitere zivilgesellschaftliche Organisationen und Initiativen beteiligten sich mit ihren Projekten und setzten damit ein starkes Zeichen für Respekt, Verantwortung und Wertschätzung. Die Aufführungen von Schulen füllten Sport-, Schützenhallen sowie Schulhöfe mit bis zu 600 Besucher:innen. So begeisterten die Kinder der Johannesschule mit ihrer Aufführung „Das Geheimnis der Zaubertrommel“ rund 500 Besucher:innen. In der Projektwoche wurden zudem zu den Themen Rassismus, Afrika und Umweltschutz gearbeitet. „Ein rundum gelungenes Projekt, das durch Musik, Bewegung und Theater Kulturen sowie Jung und Alt miteinander verbindet und stolz sein lässt auf das, was man gemeinsam geschafft hat. Es war ein sehr bereicherndes Erlebnis, die Fähigkeiten und Neigungen der Kinder beobachten zu können“, bewertet Schulleiterin Marion Beine.
Unsere Welt ist bunt
Unter dem Motto „Unsere Welt ist bunt“ gestalteten 22 Kinder und Jugendliche aus dem Kinder – und Jugendzentrum Neheim (KiJu) kreative Plakate mit ihren Botschaften zu Demokratie und Vielfalt. Die Fotografin und Medienpädagogien Christina Schroeder begleitete die Kinder dabei. „Es war beeindruckend zu sehen, wie offen, kreativ und vielfältig sich die Kinder und Jugendlichen mit dem Thema Vielfalt auseinandergesetzt haben. Es sind Bilder entstanden, die bewegen, zum Nachdenken anregen und zeigen, wie lebendig und bunt Vielfalt sein kann“, sagt die Fotografin rückblickend. Und bei den Schüler:innen ist viel hängen geblieben. Lina, acht Jahre alt, erwiderte auf die Frage, was Demokratie ist und warum wir dieses Gut unbedingt schützen sollten: „Demokratie? Das ist Freiheit. Und Freiheit ist Freude!“. Kerstin Arndt, Leiterin des KiJu Neheim, hob in ihrer Eröffnungsrede zur Präsentation der Plakate das politische Interesse der Kinder und Jugendlichen hervor: „Unsere Gesellschaft ist von vielen Herausforderungen geprägt und oft wird die Stimme der Jugend vergessen oder nicht gehört. Doch genau ihr, die 22 kreativen Köpfe hinter diesen Plakaten, seid der Beweis dafür, dass Jugend sich sehr wohl für Politik interessiert und gehört werden sollte“.
Beteiligung aus der Stadtgesellschaft
Viele Aktionen aus der Stadtgesellschaft füllten die „Arnsberger Wochen gegen Rassismus – für Demokratie“ mit Leben. Die Bundesfreiwilligen der THW Regionalstelle Arnsberg engagierten sich in Kooperation mit dem Stadtlabor freiRAUM in einer Befragung unter dem Titel „Von Wissen zu Wandel - Rassismus gemeinsam reflektieren". In einem Zeitraum von zwei Wochen wurde sowohl online als auch analog ein Stimmungsbild der Bevölkerung der Region abgefragt im Kontext von Alltagsrassismus und persönlichen Erfahrungen. Aktuell sind die Ergebnisse unter https://www.arnsberg.de/stadtlabor/ einzusehen. Die Caritas Arnsberg-Sundern setzte zusammen mit dem Jugendbegegnungszentrum Arnsberg mit einem Konzert „Rock gegen Rechts“ ein klares Zeichen für demokratische Werte.
Aktionen zum „Internationalen Tag gegen Rassismus“ am 21. März
Als einer der Höhepunkte wurde der 21. März als „Internationaler Tag gegen Rassismus“ in Neheim mit unterschiedlichen Aktionen gefeiert. Initiativen und Einrichtungen präsentierten ihr Engagement für Demokratie an Informations- und Aktionsständen. Vielfältige Aktionen luden zum kreativen Mitmachen ein. So konnten die Besucher:innen am Stand der Stadtschulpflegschaft und des Stadtelternbeirates auf Tafeln ihre „Handabdrücke für Demokratie“ zu einzelnen Artikel des Grundgesetztes hinterlassen. Die Fußgängerzone verwandelte sich so in eine „Hauptstraße der Vielfalt und Demokratie“. Neben einer Foto-Galerie als „Wäscheleinen-Aktion“ entlang der Fußgängerzone zu insgesamt 14 Demokratieprojekten, stellen Schüler:innen der Grundschule „Rote Schule“ und der Agnes-Wenke-Schule ihre Werte der Demokratie vor.
Wichtig, einfach zusammenzuhalten
„Es ist wichtig, einfach zusammenhalten: Kein Mobbing mehr, keine Ausgrenzung mehr, keinen Rassismus mehr. So wäre die Welt viel schöner“, sagt Royem von der Roten Schule in Neheim. Elisa betonte, „dass es für unsere Freundschaften keine Ländergrenzen oder Religionsgrenzen gibt und dass wir friedlich auf der Welt mit allen anderen zusammenleben wollen.“ Christian von der Agnes-Wenke-Sekundarschule schließt seine Rede ab mit diesem Wunsch: „Wir haben nur eine Erde. Wie schön wäre es, mit allen - Menschen – ohne Rassismus, demokratisch und in Frieden -zusammenzuleben!“ Schüler:innen der Fröbelschule präsentierten zusammen mit dem Gerd-Schüttler-Kinderchor das gemeinsam entwickelte „Arnsberger Demokratie-Lied“ „Gewalt - nein danke, Hass und Wut - auf keinen Fall".
Wert der Demokratie
Dr. Nils Franke machte in seinem Vortrag den Wert der Demokratie erfahrbar. Es mahnte u. a. an, dass viel zu selten reflektiert werde, dass die meisten der ersten 20 Artikel des Grundgesetzes auf ganz konkrete Erfahrungen aus der Zeit des Nationalsozialismus zurückgehen. „Hätte Artikel 1 bereits von 1933 bis 1945 gegolten, hätte es z.B. Auschwitz nicht gegeben“, so Dr. Franke.
Postivies Resümee
Das Resümee zu den Aktionswochen fällt positiv aus: „Gemeinsam mit vielen Akteur:innen konnte ein vielfältiges Programm im Rahmen der „Internationalen Wochen gegen Rassismus“ in diesem Jahr hier in Arnsberg durchgeführt werden. Ohne das Engagement der Partner:innen wäre dies nicht zustande gekommen. Unser Dank gilt allen Beteiligten und Unterstützer:innen! Die starken Zeichen, die hiermit gemeinsam für die Demokratie gesetzt wurden, dürfen aber keine einmalige Aktion sein. Über eine Verstetigung denken wir nach. Vor allem wünschen wir uns aber, dass die Gedanken und Ideen aus diesen zwei Wochen in der Bürgergesellschaft fortgeführt und weiterentwickelt werden“, so die Organisatorinnen Sylvia Hölter und Lis Eissing vom Bildungsbüro zusammen mit Jutta Ludwig von der Stadtbibliothek.
Kontakt: Frank Albrecht, Pressestelle Stadt Arnsberg, f.albrecht@arnsberg.de
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Bürgermeister Ralf Paul Bittner und Esther von Kuczkowski, Leiterin des Dezernates Bildung|Kultur|Sport beim Handabdruck für Demokratie.
Botschaften für Demokratie wurden von Schüler:innen an Wäscheleinen in der Fußgängerzone aufgehängt.
Kinder aus der Arnsberger Johannesschule führten vor Hunderten begeisterter Zuschauer:innen „das Geheimnis der Zaubertrommel“ auf.
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