Meldungsdatum: 23.04.2025

Wo Süd und Nord geschwisterlich sich finden - Der Mönchengladbacher Dichter Hans Leifhelm und der Europa-Gedanke

Ein Abend mit Prof. Dr. Ralf Georg Czapla in der Zentralbibliothek

Die Zentralbibliothek Carl Brandts Haus lädt am Mittwoch, den 30. April um 19:30 Uhr zu einem literarischen Vortrag in den WandelSaal ein. Der Literaturwissenschaftler Ralf Georg Czapla beleuchtet das Leben und Werk des Dichters Hans Leifhelm, dessen Leidenschaft für Italien in seinen letzten Lebensjahren zu einer Vision eines geeinten Europas wurde. Die Veranstaltung ist kostenfrei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Hans Leifhelm (1891–1947), geboren "auf dem Hermges" in Mönchengladbach, verbrachte ein wechselvolles Leben, das ihn schließlich nach Riva del Garda führte. Der Vortrag zeigt, wie sich seine Italienbegeisterung in der Vorstellung einer grenzübergreifenden europäischen Gemeinschaft verdichtete. Während der Gardasee in Dantes Zeit noch als strikte Grenze zwischen Norden und Süden galt, wurde er für Leifhelm zum Symbol eines geschwisterlichen Miteinanders. Diese Perspektive entstand unter dem Eindruck von Krankheit und Exil und wird anhand bislang unbekannter Dokumente aus deutschen und italienischen Archiven näher beleuchtet.

Zum Referenten:

Ralf Georg Czapla ist Herausgeber der wissenschaftlichen Ausgabe von Leifhelms Werken ("An des Abgrunds schmalem Saume", Berlin: Quintus Verlag, 2022). 2022 richtete er gemeinsam mit der Gemeinde Riva del Garda die Grabstätte des Dichters neu her. Er lehrt als apl. Professor für Neuere deutsche Literaturwissenschaft an der Universität Heidelberg und wurde 2023 als korrespondierendes Mitglied in die Accademia Roveretana degli Agiati aufgenommen. Seine Arbeiten zur Literatur- und Kulturgeschichte Mönchengladbachs erschienen unter anderem im Rheydter Jahrbuch.


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Hans Leifhelm um 1940

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Hans Leifhelm um 1940

Hans Leifhelm um 1940 © Fotograf*in unbekannt