Meldungsdatum: 25.04.2025
Die Verantwortlichen der 2022 gegründeten Pilotkooperation „Legden/Asbeck“ können jetzt eine erste positive Zwischenbilanz ziehen: Auf mehr als 1.800 Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche arbeiten inzwischen über 60 Betriebe freiwillig unter fachlicher Begleitung an einem verbesserten Grundwasserschutz außerhalb bestehender Schutzgebiete. „Die Landwirte dort zeigen, dass auch ohne rechtliche Verpflichtungen viel erreicht werden kann, wenn Beratung, Eigenverantwortung und Vertrauen ineinandergreifen“, lobt Landrat Dr. Kai Zwicker das beispielgebende Engagement und betont: „Die Basis dafür haben die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen (LWK NRW), der Westfälisch-Lippische Landwirtschaftsverband-Kreisverband Borken (WLV) und der Kreis Borken geschaffen.“ Diese drei Institutionen tragen partnerschaftlich die Kooperation, bei der der Fachbereich Natur und Umwelt der Kreisverwaltung Unterstützungsaufgaben übernimmt und auch finanzielle Mittel für die umfangreichen Bodenbeprobungen zur Verfügung stellt. Entscheidend für den Erfolg sei die Mitwirkung der Landwirte gewesen, erklärt der Landrat. Dafür spreche er allen Beteiligten Dank und Anerkennung aus. Die Kooperation wird nun mit dem neuen Pilotprojekt „Gewässerschonender Betrieb“ fortgesetzt.
Zentrale Projektbausteine waren in den vergangenen zwei Jahren
„Das Ergebnis ist sehr bemerkenswert“, freut sich Heinrich-Ludger Rövekamp, Geschäftsführer der LWK NRW-Kreisstelle Borken, und konstatiert: „Auch bei den schwierigen Witterungsbedingungen der vergangenen Jahre haben sich fachlich belegbare Fortschritte gezeigt.“ So sank der durchschnittliche Gehalt an Mineralstickstoff (Nitrat und Ammonium) in der Wurzelzone (0 bis 90 cm Bodentiefe) – gemessen jeweils zu Beginn der Sickerwasserbildung im Winterhalbjahr – im Projektzeitraum von 53 kg/ha (2022) auf 46 kg/ha (2024).
„Der Raum Legden/Asbeck ist durch stark wechselnde Bodentypen geprägt“, beschreibt Markus Weiß, Vorsitzender des WLV-Kreisverbandes Borken, die Rahmenbedingungen des Projektes und stellt fest: „Die jeweils an den konkreten Standort angepasste Flächenbewirtschaftung konnte durch die landwirtschaftliche Beratung gezielt optimiert werden – im Einklang mit dem Ziel, Nährstoffeinträge in das Grund- und Oberflächenwasser weiter zu verringern.“
Die Kooperation wird nach der Startphase weiter fortgeführt und inhaltlich erweitert. Im Blickpunkt steht nunmehr das Modell des „Gewässerschonenden Betriebes“. Da der Raum Legden/Asbeck durch das Land NRW als Gebiet mit einer hohen Nitratbelastung des Grundwassers („rotes Gebiet“) ausgewiesen wurde, unterliegen die Flächenbewirtschafter dort strengen Auflagen insbesondere bei der Düngung der Kulturen. Im Ziel können die Betriebe von diesen Auflagen befreit werden, sofern sie belegen können, dass die Düngung exakt an den Nährstoffentzug der Kulturen und an die Standortbedingungen angepasst ist. Diese Option soll im Rahmen eines Pilot-Projektes in den kommenden drei Jahren getestet werden. Die fachliche Begleitung der teilnehmenden Betriebe übenimmt dabei die Beratung der LWK NRW
Zum Hintergrund:
Ziel der freiwilligen Pilotkooperation „Legden/Asbeck“ ist es zu zeigen, dass sich zwei gesellschaftliche Ziele gleichrangig erreichen lassen: Ein intensiver Ackerbau zur Erzeugung von Nahrungsmitteln und nachwachsenden Rohstoffen auf der einen Seite sowie Wasserschutz auf der anderen Seite. Der Fokus liegt auf
Hierfür wurden und werden in der fachlichen Praxis der Landwirte neueste Erkenntnisse in der Fläche umgesetzt und auf ihre Wirksamkeit erprobt. Dabei geht es auch um Klimafolgenanpassung. Mit dem Ansatz „Kooperation und Beratung statt Verbote!“ wird folglich die Landwirtschaft im Kreis Borken zukunftsorientiert ausgerichtet.
Bildzeile:
Am 18. Oktober 2022 wurde die Kooperationsvereinbarung unterzeichnet - damals beteiligte Personen:
v.l.n.r. Heinrich Emming (Kreislandwirt Borken), Peter Hesterkamp (LWK NRW), Josef Schmitz (LWK NRW), Franz-Josef Schockemöhle (LWK NRW), Bastian Lenert (LWK NRW), Herr Roye (Landwirt), Auszubildener des Betriebes Roye, Dr. Ulrike Janßen-Tapken (LWK NRW), Detlef Schulze Vasthoff (Ortslandwirt Asbeck), Bernd Mönstermann (Ortsverbandsvorsitzender Asbeck), Andre Bücker (Ortslandwirt Legden), Josef Nießing (Kreis Borken), Christian Bomberg (ehm. Ortsverbandsvorsitzender Legden), Dr. Kai Zwicker (Landrat Kreis Borken), Fabian Klönne (WLV Borken), Markus Weiß (WLV Borken)
Pressekontakt: Karlheinz Gördes, Tel.: 0 28 61 / 681-2424
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