Meldungsdatum: 25.04.2025
„Sortenreiner Bioabfall ist eine wertvolle Ressource, die wir in einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft nicht ungenutzt lassen dürfen“, betont Stadträtin Isabelle Hemsley. „Nur wenn Küchen- und Gartenabfälle sauber getrennt werden, können daraus hochwertige Kompostprodukte und klimafreundliches Biogas gewonnen werden – ein echter Gewinn für Umwelt, Landwirtschaft und die Lebensqualität in unserer Stadt.“
Hanau sammelt jährlich rund 5.300 Tonnen Bioabfall sowie etwa 2.700 Tonnen Grünschnitt über die Braune Tonne und die Grüngut-Annahmestellen. Aus diesem Material entstehen in speziellen Anlagen Energie und nährstoffreicher Kompost, der etwa im Garten- und Landschaftsbau oder in der Landwirtschaft eingesetzt wird. Zudem kann dieser Kompost den Einsatz von künstlichen Düngemitteln reduzieren. Oberstes Ziel der neuen Vorgaben ist es, Störstoffe wie Kunststoffe, Glas, Metalle oder Steine konsequent aus dem Bioabfall herauszuhalten. Aktuell können etwa fünf Prozent der Biotonnen in Hanau wegen falscher Befüllung nicht geleert werden.
Besonders kritisch sind Kunststoffanteile, die in Form von Mikroplastik in Böden und Gewässer gelangen können. Künftig darf der Bioabfall daher nur noch maximal drei Prozent Fremdstoffe enthalten, wobei der Anteil an Kunststoffen auf ein Prozent begrenzt ist. Auch sogenannte kompostierbare Plastiktüten fallen unter das Verbot und dürfen nicht in die Biotonne geworfen werden. Aufkleber auf den meisten Hanauer Biotonnen weisen bereits darauf hin. Fehlen diese Sticker noch und sind als Erinnerungshilfe gewünscht, können sie kostenlos im Internet angefordert werden unter www.wirfuerbio.de/shop/tonnenaufkleber.
„Jeder falsch entsorgte Joghurtbecher oder jede Plastiktüte in der Biotonne gefährdet den gesamten Verwertungsprozess“, erklärt Hemsley weiter. „Die neuen Regelungen sind deshalb ein notwendiger Schritt, um den Eintrag von Mikroplastik in die Umwelt zu verringern. Sauber getrennte Bioabfälle sind die Grundlage für einen ressourcenschonenden und zukunftsfähigen Umgang mit unseren natürlichen Lebensgrundlagen.“
Kontrollen und Konsequenzen
Um die Qualität der Bioabfälle zu verbessern, werden Mitarbeitende der Hanauer Abfallwirtschaft weiterhin Kontrollen der Biotonnen durchführen. Biotonnen, die falsch befüllt sind, werden nicht geleert und mit einem gelben Hinweis-Flyer versehen, der auf die Pflicht zur Nachsortierung aufmerksam macht. Bei groben Verstößen kann es in Einzelfällen auch ordnungsrechtliche Maßnahmen und Bußgelder geben. „Das wollen wir natürlich möglichst vermeiden“, sagt Isabelle Hemsley. „Aber wenn es nicht anders funktioniert, werden wir darauf zurückgreifen müssen.“ Der Fokus liege jedoch auf Aufklärung und Sensibilisierung der Hanauerinnen und Hanauer, um auch weiterhin Bioabfälle als wertvolle Ressource nutzen zu können.
Entscheidend für eine erfolgreiche Umsetzung der neuen Vorgaben ist eine korrekte Trennung der Abfälle bereits im Haushalt. „Wir sind auf die Unterstützung der Bürgerinnen und Bürger angewiesen“, erklärt die Stadträtin. „Wir haben in Hanau keine technischen Möglichkeiten, um beispielsweise das Plastik oder andere Fremdstoffe wieder aus dem Biomüll rauszuholen.“ Deshalb sei es wichtig, verpackte Bioabfälle, insbesondere Lebensmittelreste, vor der Entsorgung aus ihrer Verpackung zu nehmen. In die Biotonne gehören ausschließlich organische Küchen- und Gartenabfälle wie Obst- und Gemüsereste, Eierschalen, verdorbene Lebensmittel ohne Verpackung, Laub, Zweige, Grasschnitt oder auch Teebeutel und Kaffeefilter ohne Plastik, außerdem Papierservietten und Küchenkrepp, falls notwendig bei Bedarf unbeschichtetes Papier (schwarz-weiß) zum Einwickeln sowie Nussschalen.
Stoffe wie Glas, Metalle, Kunststoffe, kompostierbare Plastiktüten, Asche, Ruß, Kehricht, Tabakprodukte, Öle und flüssige Abfälle, Korken, Kaffeekapseln, Windeln oder Hygienepapiere sowie fäkalienhaltige Abfälle aller Art, Bekleidung und Leder, Steine, tote Tiere oder Teile davon, Stammholz und Wurzelstöcke mit einem Durchmesser von mehr als zehn Zentimetern, Kleintierstreu sowie Restmüll aller Art sind nicht erlaubt und stellen eine erhebliche Beeinträchtigung des Verwertungsprozesses dar.
Die Stadt Hanau sieht in den neuen Regelungen einen wichtigen Meilenstein auf dem Weg zu mehr Umwelt- und Ressourcenschutz. „Biologische Abfälle sind wertvolle Rohstoffe, die zum Verbrennen viel zu schade sind“, so Stadträtin Hemsley. „Deshalb kommt es jetzt auf uns alle an: Jede korrekt befüllte Biotonne ist ein Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit, Ressourcenschutz und Lebensqualität in unserer Stadt.“
Weitere Informationen und Unterstützung, beispielsweise in Form von Informationsmaterial oder Aufklebern für die Biotonne, sind online erhältlich unter www.wirfuerbio.de.
Pressekontakt: Julia Oppenländer, E-Mail: oeffentlichkeitsarbeit@hanau.de
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