Meldungsdatum: 30.04.2025

Vorhang auf für einen Sommer voller Theater

Auftakt für die 41. Brüder Grimm Festspiele Hanau / Publikum feiert Proben-Einblicke

In zehn Tagen geht es los: Vom 9. Mai bis zum 27. Juli wird das Amphitheater am idyllischen Schloss Philippsruhe zur Bühne für die abwechslungsreichen Inszenierungen der 41. Brüder Grimm Festspiele, die in diesem Jahr unter dem Leitthema „Mut“ stehen.

Einen ersten Vorgeschmack auf die kommende Saison gab es bereits am Dienstagabend im Kulturforum Hanau: Bei den beliebten „Einblicken auf die Probenbühne“ präsentierte das Ensemble erste Szenen und musikalische Kostproben – ein stimmungsvoller Appetitanreger für das, was kommt. Zahlreiche Besucherinnen und Besucher nutzten die Gelegenheit, um einen ersten Blick auf die neue Saison zu werfen. Schon jetzt war die Vorfreude spürbar. Unter großem Beifall wurden Szenenausschnitte, musikalische Kostproben und choreografische Skizzen aus allen Stücken vorgestellt. Auch Jonas Milke, der in diesem Jahr mit seinem eigenen Abend „Gereimnisse“ im Rahmenprogramm vertreten ist, gewährte einen Vorgeschmack auf seine Mischung aus Lyrik, Humor und Musik. Der Auftritt stieß auf begeisterte Resonanz.

Der Vorverkauf für die 41. Brüder Grimm Festspiele läuft auf Hochtouren – und das mit einem historischen Zwischenergebnis: Wie Bürgermeister Dr. Maximilian Bieri mitteilte, wurden bereits 52.000 Eintrittskarten verkauft. Damit verzeichnen die Festspiele den erfolgreichsten Vorverkauf in ihrer Geschichte – so viele Tickets wurden noch nie vor Beginn der Spielzeit veräußert. „Das ist ein schöner Vertrauensbeweis für die Festspiele, den sich alle Beteiligten in den vergangenen Jahrzehnten hart erarbeitet und verdient haben. Das zeigt, dass die Brüder Grimm Festspiele Hanau Jahr für Jahr für hohe künstlerische Qualität stehen“, so der Bürgermeister.  

Am kommenden Samstag, 3. Mai, gibt es beim Hanauer Märchentag eine weitere Gelegenheit, das Festspiel-Ensemble kostenfrei in der Innenstadt zu erleben: Um 15 Uhr tritt das Ensemble der Brüder Grimm Festspiele an der Y-Gasse beim Forum Hanau auf. Zusätzlich findet vor Ort ein Gewinnspiel statt, bei dem geschätzt werden soll, wie viele Häkelblumen bis zum 13. Mai für das Bühnenbild der Inszenierung „Rapunzel“ eingesendet wurden. Wer mit seiner Schätzung am nächsten dran ist, gewinnt Freikarten für die ganze Familie. Außerdem liest Märchenbotschafterin Marie-Luise Marjan zu drei verschiedenen Zeiten – um 11.30 Uhr, 13.30 Uhr und 15.30 Uhr – in der Agora im Stadthof spannende Märchen vor.

Inszenierungen unter dem Motto „Mut“

Den Auftakt zur Festspiel-Saison macht am 9. Mai das Musical „Die Bremer Stadtmusikanten“, das mit spritzigem Humor und mitreißender Musik einer Live-Band eine der beliebtesten Grimm-Geschichten frisch und frech auf die Bühne bringt. Regisseur Tristan Braun setzt dabei auf eine poppige Inszenierung mit Tempo und Herz. Auch inhaltlich passt das Stück perfekt zum diesjährigen Festspielmotto „Mut“: Es erzählt von vier ausrangierten Tieren, die sich gemeinsam gegen ihre Ausgrenzung wehren und den Sprung ins Ungewisse wagen – ein Plädoyer für Selbstbehauptung und Solidarität.

Ebenfalls ein Höhepunkt für die ganze Familie ist die Weltpremiere „Hänsel und Gretel“ – ein fantasievolles Familientheater mit Musik aus der Feder von Jan Radermacher und Timo Riegelsberger, das den Märchenklassiker auf berührende Weise zwischen Tradition und moderner Erzählweise neu erlebbar macht. Die beiden Geschwister stellen sich nicht nur im finsteren Wald und dem Lebkuchenhaus ihrer Angst, sondern wachsen auch über sich hinaus – Mut wird hier zur Voraussetzung für das Erwachsenwerden.

Mit „Rapunzel“ erwartet das Publikum eine weitere Weltpremiere. Die berühmte Geschichte vom Mädchen, das in einem Turm gefangen gehalten wird und sich mit Mut und Fantasie den Weg in die Freiheit bahnt, wird berührend, überraschend und zauberhaft erzählt. Für die Inszenierung zeichnet das Autorenduo Die Köbris verantwortlich, das bereits im vergangenen Jahr mit dem „Gestiefelten Kater“ für Begeisterung sorgte. Regie führt Adisat Semenitsch, die dem Stoff eine kraftvolle, bildstarke Umsetzung verleiht. Auch das Publikum darf aktiv mitwirken: Im Rahmen der Häkel-Mitmachaktion „Ein Zopf für Hanau“ sind die Besucherinnen und Besucher eingeladen, mit ihren Werken Teil des Bühnenbildes zu werden - ein kreativer Brückenschlag zwischen Bühne und Stadtgesellschaft, der bereits im Vorfeld auf große Resonanz gestoßen ist. Insgesamt haben sich in den vergangenen Wochen mehr als 1.300 Interessierte bei den Festspiel-Verantwortlichen zum Mithäkeln angemeldet.

Erstmals findet sich mit „Bunbury – Ernst sein ist alles“ ein Theaterklassiker von Oscar Wilde im Spielplan. Die Gesellschaftskomödie in der Regie von Intendant Frank-Lorenz Engel, die voller sprachlicher Spitzen, Ironie und doppeltem Boden steckt, wagt bewusst den Blick über den Grimmschen Tellerrand hinaus. Wilde stellt die Frage, wie viel Mut es braucht, um hinter der Fassade der Konventionen das eigene Ich zu zeigen – und entlarvt charmant das Doppelleben seiner Figuren.

Den Abschluss der fünf Produktionen bildet die gefeierte Wiederaufnahme des Jugendstücks „Tschick“ nach dem Erfolgsroman von Wolfgang Herrndorf. Die Coming-of-Age-Geschichte zweier jugendlicher Außenseiter auf einem skurrilen Roadtrip erzählt einfühlsam und mit viel Humor vom Mut, anders zu sein, aus der Norm auszubrechen und das eigene Leben selbst in die Hand zu nehmen. Eine Geschichte, die gerade für ein junges Publikum auf Augenhöhe erzählt, wie aus Unsicherheit Selbstvertrauen wird.

Vielfaltiges Rahmenprogramm

Ganz nah dran am Ensemble ist das Publikum bei der neuen Gesprächsreihe „Frag...“, die an vier Samstagen (24. Mai, 21. Juni, 28. Juni und 5. Juli) jeweils im Stadthof Hanau stattfindet. Hier stellt Dramaturg Prof. Dr. Jeroen Coppens den Hauptdarstellern Fragen – und das Publikum darf mitreden: Wie fühlt es sich an, eine Hauptrolle bei den Festspielen zu spielen? Was passiert hinter der Bühne? Und was bedeutet es, im Sommer Teil des Hanauer Festspielkosmos zu sein?

Ein Höhepunkt des Rahmenprogramms ist der Abend „Die Liebe… und immer wieder die Liebe“ am 21. Juni in der Orangerie Hanau. Schauspieler Hartmut Volle, vielen bekannt aus Fernsehen und Festspielbühne, steht gemeinsam mit Andrea Wolf auf der Bühne und nimmt das Publikum mit auf eine literarisch-musikalische Reise durch die schönsten – und kompliziertesten – Momente der Liebe. Chansons, Gedichte, Szenen und Lieder wechseln sich ab und erzählen augenzwinkernd, poetisch und mit Tiefe vom ewigen Spiel der Herzen.

Jünger im Ton, aber nicht weniger poetisch, wird es am 5. Juli, wenn Jonas Milke mit seinem Soloprogramm „Gereimnisse“ die Ruine der Wallonischen-Niederländischen Kirche bespielt. Der junge Liedermacher, der schon bei den „Einblicken auf die Probenbühne“ mit einer Kostprobe begeisterte, verknüpft fein beobachtete Lyrik, selbstkomponierte Lieder und persönliche Gedanken zu einem Abend zwischen Lachen, Nachdenken und Staunen – ganz in der Tradition großer Songpoeten.

Auch für die jüngsten Märchenfans ist gesorgt: Am 29. Juni liest die Kinderbuchautorin Susanne Glanzner in der Orangerie aus ihrem Erfolgsbuch „Kalle Komet: Auf ins Drachenland!“. Die mitreißende Geschichte rund um Fantasie, Abenteuerlust und kindliche Entdeckerfreude begeistert Kinder ab vier Jahren – und ihre erwachsenen Begleitpersonen gleich mit. Wer noch tiefer in die Welt der Märchen und ihrer Theateradaptionen eintauchen möchte, sollte sich den 6. Juli vormerken: Dann lädt der renommierte Grimm-Forscher Prof. Dr. Holger Ehrhardt zum traditionsreichen Vortrag „Einblicke hinter die Dornenhecke“ ins Schloss Philippsruhe ein. Er beleuchtet die Hintergründe der diesjährigen Produktionen. Interessant für alle, die mehr übers kulturelle Erbe der Brüder Grimm erfahren möchten.

Und natürlich dürfen auch die Klassiker des Rahmenprogramms nicht fehlen: Die beliebte Benefizgala „Open Stage“ findet am 7. Juli im Amphitheater statt. Mit dabei: das gesamte Ensemble und Kreativteam der Brüder Grimm Festspiele Hanau, das den Abend mit Songs, Texten, Überraschungsnummern und viel Leidenschaft selbst gestaltet. Die Einnahmen kommen wie immer einem guten Zweck zugute.

Ein besonderes Angebot für alle, die noch mehr über die Geschichte der Brüder Grimm Festspiele erfahren möchten, ist die Führung „Der Park war die Bühne, das Schloss die Kulisse…“ am 12. und am 19. Juli um 13 Uhr. Treffpunkt ist das Eingangstor zum Schlosspark, vor der Remise. Marianne Walter nimmt die Teilnehmer mit auf eine spannende Zeitreise durch 41 Jahre Festspielgeschichte – von den ersten legendären Aufführungen, als der „Frosch“ mit dem Publikum im Schloss tafelte, bis hin zu der skurrilen Geschichte vom König, der einst aus dem Parkteich gerettet werden musste. Die Führung bietet faszinierende Einblicke in die Entstehung der Festspiele. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung per E-Mail ist erforderlich.

Sportlich wird es beim traditionellen Fußballspiel „Der Märchenpokal“ am 21. Juli: Dann trifft die Festspielmannschaft auf die Auswahl der Sponsoren auf dem Gelände des 1. Hanauer FC 1893 an der Kastanienallee. Nach dem Sieg der Sponsoren im Vorjahr will das Ensemble den Pokal unbedingt zurückgewinnen – ein unterhaltsames Duell mit viel Witz, Einsatz und Teamgeist. Der Eintritt ist frei – Anfeuern ausdrücklich erwünscht.

Starke Partner für eine starke Saison

Der Festspiel-Intendant Frank-Lorenz Engel drückte beim Abend im Kulturforum seinen Dank an die zahlreichen Sponsoren und Partner aus, ohne deren Unterstützung die 41. Saison der Brüder Grimm Festspiele nicht möglich wäre. Ihr Engagement ermögliche es, ein so vielfältiges und hochklassiges Programm zu präsentieren, das sowohl lokale als auch überregionale Begeisterung wecke.

Die diesjährige Saison wird unterstützt von der Stadt Hanau, dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst, dem Kulturfonds Frankfurt RheinMain, der Brüder-Grimm-Stiftung der Sparkasse Hanau, dem Förderverein der Brüder Grimm Festspiele, der Wolfgang Arnim Nagel Stiftung, der Aktion Mensch und erstmalig auch der Kulturstiftung der Sparkasse Hessen-Thüringen. Zu den langjährigen treuen Sponsoren gehören die Emil Frey Hessengarage, die Sparkasse Hanau, Evonik, die Stadtwerke Hanau, Umicore, Forum Hanau, Majo Markenschuhe, Kinzigbogen, Ludwig Wollweber Bansch, Wilma Wohnen, Tuttocaffè, AVS Lilienthal, Engel & Völkers und Würth. Neu dabei in diesem Jahr ist der Heraeus Goldstore. „Mit so vielen starken Partnern an unserer Seite sind wir bestens gewappnet für eine spannende und kraftvolle Spielzeit 2025“, sagte Frank-Lorenz Engel.

Karten für alle Vorstellungen sind online über die Website der Festspiele, bei Frankfurt Ticket, im Service- und Ticket-Center (Marktplatz 8a, 63450 Hanau), im Hanau-Laden (Am Freiheitsplatz 3, 63450 Hanau) sowie an allen weiteren bekannten Vorverkaufsstellen erhältlich. Weitere Informationen sowie das detaillierte Programm und Anmeldemöglichkeiten zu den Veranstaltungen gibt es unter www.festspiele-hanau.de.

Pressekontakt: Prof. Dr. Jeroen Coppens, Tel. 06181 29506721


Zu dieser Meldung können wir Ihnen folgende Medien anbieten:

Pressekonferenz im Kulturforum zu den 41. Brüder Grimm Festspielen Hanau

©  Brüder Grimm Festspiele / Hendrik Nix
Pressekonferenz im Kulturforum zu den 41. Brüder Grimm Festspielen Hanau

Bürgermeister Dr. Maximilian Bieri (v.l.), Festspiel-Intendant Frank-Lorenz Engel und Geschäftsführerin des Kulturfonds RheinMain Dr. Susanne Völker bei der Pressekonferenz zum Auftakt der neuen Saison der Brüder Grimm Festspiele Hanau.


Pressekonferenz im Kulturforum zu den 41. Brüder Grimm Festspielen Hanau

©  Brüder Grimm Festspiele / Hendrik Nix
Pressekonferenz im Kulturforum zu den 41. Brüder Grimm Festspielen Hanau

Tilmann von Blomberg stellt das diesjährige Festspiel-Bühnenbild vor.


"Einblicke auf die Probenbühne" der 41. Brüder Grimm Festspiele

©  Brüder Grimm Festspiele / Hendrik Nix

Das Ensemble zeigt eine Hochzeitsszene aus „Hänsel und Gretel“.


"Einblicke auf die Probenbühne" der 41. Brüder Grimm Festspiele

©  Brüder Grimm Festspiele / Hendrik Nix

Josefine Rau (Hahn), Sebastian Smulders (Esel), Ruth Lauer (Katze) und Valentin Mirow (Hund) zeigen eine Szene aus „Die Bremer Stadtmusikanten“.