Meldungsdatum: 07.05.2025

Rheindahlen: Umbau des Mühlentorplatzes hat begonnen

In rund einem Jahr soll das „Herzstück“ der Stadtteil-Umgestaltung realisiert werden

Am Tag nach Ostern hatten die Bauarbeiten am Mühlentorplatz in Rheindahlen begonnen. Schon zwei Wochen später ist der Platz an einem sonnigen Dienstagnachmittag nicht mehr wiederzuerkennen. An vielen Stellen des eingezäunten Bereichs ist der Bodenbelag aufgebrochen. Baggermotoren brummen, große Schaufeln bewegen Betonbruch und Erdmassen. Am Rande des Platzes versammelt sich eine Gruppe aus Projektverantwortlichen und politischen Vertretern, um die Baustelle in Augenschein zu nehmen. Auch der symbolische Griff zum Spaten darf an diesem Tag nicht fehlen, um den lange ersehnten Baubeginn zu würdigen.

Man sei jetzt endlich an dem Punkt, das Rheindahlener Zentrum noch schöner machen zu können, und zwar zu vertretbaren Bedingungen, sagt Oberbürgermeister Felix Heinrichs. Er spielt dabei auf die langwierige Vergabe der Bauleistung an, für die zunächst gar kein Angebot und dann lediglich ein unwirtschaftliches Angebot eingegangen war. Durch eine Optimierung der Ausschreibungsunterlagen und eine aktive Ansprache geeigneter Firmen konnte in der dritten Runde schließlich das Mönchengladbacher Unternehmen Raeder beauftragt werden, das zusammen mit der Stadt unter anderem schon den Geropark umgestaltet hat. Für die Arbeiten am Mühlentorplatz sind (ohne Tiefgaragenarbeiten der Stadtsparkasse) Kosten von rund 3,2 Millionen Euro veranschlagt, die zu 80 Prozent durch Landes- und Bundesmittel aus Städtebaufördermitteln des Programms „Wachstum und nachhaltige Erneuerung“ bezuschusst werden. Die Bauzeit soll rund ein Jahr betragen.

Mit dem Mühlentorplatz begebe man sich nun an das Herzstück des Stadtumbaugebiets Rheindahlen, hob Sebastian Lieser, Fachbereichsleiter Stadtentwicklung und Planung bei der Stadt die Bedeutung der Maßnahme hervor. Jürgen Adams, Projektverantwortlicher aus dem Fachbereich Straßenbau und Verkehrstechnik, skizzierte den gut einjährigen Bauablauf, bei dem die Freilegung des Tiefgaragen-Überbaus zunächst im Fokus stehe, sodass die Stadtsparkasse das Garagendach noch während der Schönwetterperiode sanieren könne. Wichtig bei der Baustellenplanung sei zudem gewesen, dass die umliegenden Geschäfte während der gesamten Bauphase erreichbar bleiben, so Adams.

So wird der Mühlentorplatz umgebaut

Als wesentliche Elemente werden in dem Projekt der Parkplatz neugestaltet, ein neuer Marktplatz vor der Kirche angelegt und der Verkehr rund um den Platz verringert. Dazu werden alle Wege, Plätze und Straßen im Baustellenbereich abgebrochen und – teilweise unter Wiederverwendung des Materials – neu hergestellt. Auch die Sanierung und Abdichtung der Tiefgaragendecke unter dem Platz durch die Stadtsparkasse gehört zum Projekt. Ebenso wird der historische Rundweg realisiert, der den Verlauf der ehemaligen Stadtmauer sichtbar macht und auf Hinweistafeln über die Geschichte des jeweiligen Standorts informiert.

Parkplatz & Verkehrsführung

Wer das Rheindahlener Zentrum mit dem Rad ansteuert, wird nach dem Umbau mit 27 Fahrradbügeln ausreichend Möglichkeiten vorfinden, sein Rad sicher abzuschließen. Doch auch für die Erreichbarkeit mit dem Auto behält der Mühlentorplatz seine wichtige Funktion. Die Parkfläche auf dem Platz wird mit 44 Stellplätzen neu gebaut. Trotzdem wird das Auto die Wahrnehmung des Platzes in Zukunft deutlich weniger prägen. Denn der neue Parkplatz wird geringfügig kleiner und rückt so weit wie möglich nach Norden. Vor allem aber tritt er optisch hinter einer üppigen Begrünung an seinen Rändern zurück. Die Stellplätze werden nach dem Umbau hinter zahlreichen Hochbeeten und 27 Spalierbäumen „verschwinden".

Die Gestaltung des Mühlentorplatzes umfasst künftig auch die Straßen "Am Mühlentor" und "Mühlentorplatz" an den Seiten des Parkplatzes, die dann nicht mehr befahrbar sind. Der Parkplatz wird also nicht mehr mit dem Mühlentorplatz gleichzusetzen sein, sondern ist nur mehr ein Teil davon – noch dazu ein optisch ansprechender. Die Ein- und Ausfahrt zum Parkplatz wird nach dem Umbau ausschließlich aus nordöstlicher Richtung möglich sein. Im Südosten führt der Verkehr künftig am Platzrand vorbei, denn aus der Plektrudisstraße geht es dann (so wie bereits jetzt durch die baustellenbedingte Verkehrsführung) nur noch nach links in die Helenastraße.

St.-Helena-Platz und Kirchenvorplatz

Dadurch, dass der Parkplatz einige Meter nach Norden rückt, entsteht mehr Platz im Bereich vor der Kirche. Diese Fläche wird nach dem Umbau den Markt beherbergen und durch ihre Pflasterung als Marktplatz hervorgehoben werden. Um die Nutzung des Marktplatzes flexibel zu halten, wird der Platz lediglich von einem zentralen, großzügigen Mast mit mehreren Leuchten erhellt. An der nördlichen Kante des Marktplatzes befindet sich der Durchgang zur Beecker Straße und – unmittelbar vor dem Hochbeet am Parkplatz – eine rund 30 Meter lange Sitzgelegenheit. Eingeteilt in drei Abschnitte und ausgestattet mit einer erhöhten Rückenlehne wird das sogenannte "Stadtsofa" den Blick über den Marktplatz und zur imposanten Kirche St. Helena ermöglichen.

Das Platanen-Karree am Sankt-Helena-Platz bleibt erhalten und reicht künftig in die als Marktplatz gestaltete Fläche hinein. Sechs Rundbänke schaffen hier weitere Sitzgelegenheiten. Bodenleuchten werden die Platanen, aber auch drei Bäume auf dem Marktplatz, anstrahlen und so für ein ansprechendes Ambiente im Dunkeln sorgen.

Platz vor der Apotheke

Auch die Fläche vor der Apotheke gehört zur Baumaßnahme. Künftig ist sie nicht mehr durch die Straße "Am Mühlentor" abgetrennt. Aus dem kleinen Plätzchen am Rande wird so ein integrierter Teilbereich des Mühlentorplatzes. Das vorhandene Pflanzbeet vor der Apotheke wird deutlich vergrößert. Vorgesehen sind auch hier (wie in den Hochbeeten rund um den Parkplatz) Stauden und Gräser, aber auch drei schattenspendende mehrstämmige Kirschen. Wie am St.-Helena-Platz sorgen Bodenstrahler für eine indirekte Beleuchtung. Der Platz vor der Apotheke soll etwas tiefer liegen als sein Umfeld, sodass hier Regenwasser versickern und die Pflanzen bewässern kann.


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Mühlentorplatz_Gruppenfoto

©  Stadt MG
Mühlentorplatz_Gruppenfoto

Läuteten symbolisch den Umbau mit dem Spatenstich ein (v.l.): Vorstand Ralf Grewe zusammen mit Volker Willems von der Stadtsparkasse Mönchengladbach, Dr. Oliver Hölkermann (Geschäftsführer Firma Raeder), Ulrich Mones (Bezirksvorsteher West), Alexander Vieten (Geschäftsführer Firma Raeder), sowie von der Stadt Mönchengladbach Jana Seibel-Schneider (Straßenbau und Verkehrstechnik), Oberbürgermeister Felix Heinrichs, Jürgen Adams (Straßenbau und Verkehrstechnik) und Sebastian Lieser (Fachbereichsleiter Stadtentwicklung und Planung).©Stadt MG


Mühlentorplatz_Arbeiten

©  Stadt MG
Mühlentorplatz_Arbeiten

An vielen Stellen des Mühlentorplatzes ist der Bodenbelag aufgebrochen. Bagger tragen hier Betonbruch und Erdmassen ab. (© Stadt Mönchengladbach)


Mühlentorplatz_Visualisierung

©  © Planunsgruppe Oberhausen | Visualisierung: VisuPlan3D / Susanne Geppert
Mühlentorplatz_Visualisierung

So soll es nach in Rheindahlens Zentrum nach gut einem Jahr Bauzeit aussehen. (© Planunsgruppe Oberhausen | Visualisierung: VisuPlan3D / Susanne Geppert)