Meldungsdatum: 08.05.2025
Vor einem halben Jahrhundert veränderte die Gebietsreform das Münsterland, zum Jubiläum wird daraus Kunst: Im Forum Altes Rathaus Borken (FARB) hat das Kulturbüro beim Münsterland e.V. am Mittwochabend, 7. Mai, gemeinsam mit rund 60 Gästen die Präsentationswoche seines Projekts „Schilderwechsel – 50 Jahre Gebietsreform im Münsterland“ feierlich eröffnet. Sarah Giese, Christoph Tiemann und Johannes Kraas präsentierten den dreiteiligen Podcast „Die Einkreisung“ als Live-Hörspiel. Dieser handelt von einem erfundenen Kriminalfall im neu entstandenen Kreis Borken inmitten wahrer Begebenheiten und weckte mit seinem Lokalkolorit beim Publikum hörbar Erinnerungen an die Zeit von vor 50 Jahren.
„Mit ‚Schilderwechsel‘ zeigen wir, wie spannend und vielschichtig die Beschäftigung mit der Gebietsreform sein kann. Nebenbei stärken die Künstlerinnen und Künstler das Bewusstsein für unsere gemeinsame regionale Entwicklung“, sagte Andreas Grotendorst, Vorstand des Münsterland e.V. und Bereichsleiter Kultur. Auch Projektleiterin Laura Säumenicht hob die Qualität der Arbeiten hervor: „Das Projekt kreist unter anderem um die Frage, wie die Gebietsreform die Region verändert hat und was davon heute noch bleibt.“
Zu den Gästen gehörte Regierungspräsident Andreas Bothe. Er hob die umfangreiche Arbeit hervor: „Über das Projekt ,Schilderwechsel' haben sich viele Kunstschaffende intensiv mit der Gebietsreform auseinandergesetzt. Sie haben mit Menschen aus Politik, Wissenschaft und Gesellschaft gesprochen, darunter viele Zeitzeugen, und intensiv recherchiert. Ich freue mich sehr über die vielfältigen Projektergebnisse und auf die Präsentationswoche.“
Dr. Kai Zwicker, Landrat des Kreises Borken, zeigte sich sehr erfreut darüber, dass die Projektwoche zum „Schilderwechsel" im Kreis Borken startet. Die kommunale Neugliederung habe zwar seinerzeit zu massiven Widerständen in der Bevölkerung geführt. Schnell sei dann aber deutlich geworden, wie wichtig der Zusammenschluss zu größeren und damit leistungsfähigeren Verwaltungseinheiten ist. Die außerordentlich erfolgreiche Entwicklung des Westmünsterlandes in den vergangenen Jahrzehnten hänge folglich auch mit der Gebietsreform von 1975 zusammen.
Dr. Georg Lunemann, Direktor des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe (LWL) und Vorstandsvorsitzender der LWL-Kulturstiftung, betonte: „Das Projekt ist ein herausragender Baustein in unserem Kulturprogramm zum Jubiläum ‚1250 Jahre Westfalen‘. Wir freuen uns daher sehr, dass ein Beitrag daraus den großen Festakt zur Eröffnung des Themenjahres am 15. Mai mitgestaltet, an dem der Bundespräsident als Schirmherrschaft für das Kulturprogramm zum Jubiläumsjahr teilnimmt.“ Bei dieser wird Chryssa Tsampazi eine kurze Performance ihrer „Aktion Bürgerwille neu“ in Paderborn präsentieren.
Fünf künstlerische Ideen hatte eine externe Fachjury im Sommer 2024 für „Schilderwechsel“ ausgewählt, die in den vergangenen Monaten regionsweit umgesetzt wurden. In der Präsentationswoche steht nun eine Premiere nach der anderen an – nach Borken in Lüdinghausen, Münster, Greven und Warendorf. Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist kostenfrei.
Die weiteren Termine der Präsentationswoche im Überblick:
Finissage „Mapping Stories – Karten, Gebiete, Geschichten“
Nikola Dicke zeigt ihren Mixed-Media-Trickfilm, der reale Lebensgeschichten zahlreicher Zeitzeuginnen und Zeitzeugen aus dem Kreis Coesfeld mit handgezeichneten Kreiskarten ihres Vaters, der Vermessungsingenieur im Altkreis Lüdinghausen war, verwebt.
Perfomance „Aktion Bürgerwille neu“
Chryssa Tsampazi bringt die Proteste gegen die Gebietsreform in die Gegenwart und macht die damaligen Stimmen in einer Echo-Performance erlebbar.
Filmpremiere „Wege im Kreis – 50 Jahre Gebietsreform“
David Loschers und Sina Ebells Essayfilm beleuchtet die gesellschaftlichen Auswirkungen der Reform im Kreis Steinfurt. Die Filmpremiere wird durch ein Gespräch mit dem Künstlerduo begleitet.
Aufführung „Be-/Ent-/Grenzung: Mein Heimatgefühl, mein Schutzschild, meine Freiheit“
Stefanie Bockermann inszeniert gemeinsam mit Jugendlichen aus Warendorf, Lengerich und Ostbevern drei Minidramen, die die Bedeutung von Heimat, Schutzschildern und eigenen Grenzen hinterfragen.
Zur besseren Planung wird um Anmeldung gebeten.
Alle Infos zu „Schilderwechsel“ gibt es auf www.muensterland.com/schilderwechsel.
Als Veranstalter von „Schilderwechsel” bildet das Kulturbüro Münsterland das konzeptionelle und kommunikative Dach. Partnerinstitutionen des Projekts sind Burg Hülshoff – Center for Literature (CfL), DA, Kunsthaus Kloster Gravenhorst, FARB – Forum Altes Rathaus Borken, Filmwerkstatt Münster, Kulturgut Haus Nottbeck und Theater im Pumpenhaus.
„Schilderwechsel“ wird gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW (Förderprogramm RKP – Regionales Kultur Programm NRW), die Volksbank Westmünsterland eG, die Werte-Stiftung-Münsterland und die Stiftung Kunst und Kultur Münsterland. Weiter wird das Projekt von der LWL-Kulturstiftung im Rahmen des Kulturprogramms zum Jubiläumsjahr 2025 „1250 Jahre Westfalen“ gefördert. Schirmherr dieses Kulturprogramms ist Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.
Kontakt:
Tobias Denne, presse@muensterland.com, 02571 94 93 56
Pressekontakt: Fabienne Toholt (Volontärin) 02861 / 681-2428
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