Meldungsdatum: 14.05.2025

Florentine Anders liest „Die Allee“

Familienroman über den Stararchitekten der DDR

Florentine Anders, Enkelin des führenden DDR-Architekten Hermann Henselmann, erzählt die Geschichte ihrer Familie in einem packenden Roman

Kaum ein zweites Buch aus Ostdeutschland hat in diesem Frühjahr so große Aufmerksamkeit gefunden wie der Roman „Die Allee“. Florentine Anders erzählt darin die bewegende Geschichte der Familie des DDR-Stararchitekten Hermann Henselmann, der etwa die Stalinallee in Berlin entwarf. Am Dienstag, 20. Mai, ist die Autorin und Enkelin Hermann Henselmanns um 19.30 Uhr zur Buchvorstellung in der Stadtbibliothek im Gespräch mit dem bekannten Literaturwissenschaftler und Kulturmanager Paul Werner Wagner.
Florentine Anders hochgelobter Roman ist aufwühlend und geschichtensatt: Die Handlung umfasst das Bauhaus, den Stararchitekten der DDR, zwei sich emanzipierende Frauen und die Fallen des Systems. Da ist der charismatische, von den Ideen des Bauhauses und der Avantgarde durchdrungene Idealist Hermann Henselmann, der nach dem Zweiten Weltkrieg zum Chefarchitekten Ost-Berlins aufsteigt und dort in Konkurrenz zum Wiederaufbau in West-Berlin treten soll. Der Berliner Fernsehturm, die Stalinallee, der Leipziger Uniturm sind mit seinem Namen untrennbar verbunden.
Doch er zahlt auch einen Preis dafür: Ständig muss er mit den staatlichen Stellen lavieren und manchmal auch zu Kreuze kriechen, um wenigstens die Grundlagen seiner modernen Ideen vor den Vorstellungen der Politführung zu retten. Und da ist vor allem Henselmanns Frau Isi, hochbegabt, die auch als Architektin arbeiten will, aber mit einer auf acht Kinder anwachsenden Familie zu kämpfen hat, ständig die Scherben aufkehren muss, die ihr Mann hinterlässt, und sich zunehmend selbst emanzipiert. Und da ist die Tochter Isa, die sich der erstickenden Manipulation durch den cholerischen Vater entzieht, um ihren dornigen eigenen Weg in ganz anderen Milieus zu gehen. Und schließlich ist da auch noch die eng verwandte Familie des Dissidenten Robert Havemann, bei dem Kompromisse wenig zählen und der sich der staatlichen Bevormundung komplett verweigert.
Alle interessierten Gäste sind herzlich zur Lesung und zum Gespräch mit Florentine Anders am Dienstag, 20. Mai, um 19.30 Uhr in der Zentralbibliothek der Stadtbibliothek Magdeburg, Breiter Weg 109, willkommen. Gemeinsam mit der Stadtbibliothek laden die Rosa-Luxemburg-Stiftung (RLS) Sachsen-Anhalt und das RLS-Kulturforum ein. Der Eintritt ist frei.

Stadtbibliothek Magdeburg

Pressekontakt: Dr. Maik Hattenhorst, Tel. 0391 5404816, E-Mail: maik.hattenhorst@stadtbibliothek.magdeburg.de