Lippstadt. Der Grundstein für das neue Stadthaus ist gelegt, die Freude groß: Gemeinsam mit Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen ließen Bürgermeister Arne Moritz und die Architekten des ausführenden Büros „heimspiel architekten“ am vergangenen Samstag die Zeitkapsel in den Beton ein. Passend zum bundesweiten Tag der Städtebauförderung hatte die Stadtverwaltung auf dem Gelände im Quartier Südliche Altstadt (QSA) ein interessantes Programm rund um die Baustelle und die damit verbundenen Themen im Quartier auf die Beine gestellt.
Zahlreiche Gäste aus Politik, Verwaltung und der Bürgerschaft nutzten die Gelegenheit, sich an den verschiedenen Informationsständen über die Entwicklung des Quartiers zu infomieren und bei einer Baustellenführung mit Heinrich Horstmann, Fachbereichsleiter Stadtentwicklung und Bauen, zu erfahren, wie das ehemalige Güterbahnhofgelände zum größten städtebaulichen Projekt der letzten Jahrzehnte geworden ist.
Zehn Jahre ist es her, dass der Rat der Stadt Lippstadt den Grundsatzbeschluss für den Bau eines neuen Stadthauses getroffen hatte, Ende 2017 folgte eine Bestätigung und Konkretisierung des Beschlusses. Einem Wettbewerb im Jahr 2019, aus dem das Architekturbüro heimspiel architekten als Sieger hervorgegangen war, waren umfangreiche Planungsarbeiten mit den Architekten und entsprechenden Fachplanungsbüros gefolgt. Im Juli 2024 erfolgte der Spatenstich für das Gebäude. Fünf Jahre, in denen das Projekt für die aus Münster stammenden Architekten „vom Auswärtspiel längst zum Heimspiel geworden ist“, wie Architekt Heiko Kampherbeek bei der Grundsteinlegung sagte.
In dem Verwaltungsgebäude, das die Münsteraner Architekten geplant haben, werden künftig über 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die derzeit noch an zwölf unterschiedlichen Standorten in der Stadt untergebracht sind, Platz finden. Bürgermeister Arne Moritz lobte in seiner Funktion als Verwaltungsleiter den Charakter der Architektur: „Hier entsteht nicht einfach ein neues Verwaltungsgebäude – hier entstehen moderne, attraktive Arbeitsplätze in einem nachhaltigen und klimafreundlichen Gebäudekomplex.“
Gleichzeitig werde das Stadthaus ein offenes Haus für die Bürgerinnen und Bürger, in dessen Zentrum das Bürgerforum stehe – ein Ort der Begegnung, durch den auch das neue Trauzimmer und der zweigeschossige Sitzungssaal als multifunktionaler Veranstaltungsraum erschlossen werden.
Ein großzügiger Vorplatz mit Grünflächen und Sitzgelegenheiten wird viel Aufenthaltsqualität ins neue Quartier bringen. Ein Parkhaus und ein moderner Mobilitätshub mit 234 Fahrradstellplätzen sorgen zudem für ein zeitgemäßes Mobilitätsangebot.
Begeistert von den Entwicklungen auf dem 35.000 Quadratmeter großen ehemaligen Güterbahnhofgelände zeigte sich Ministerin Ina Scharrenbach, die Städtebau mit einem Puzzle verglich, in dem fehlende oder nicht (mehr) passende Teile sinnvoll ergänzt, neu bemalt oder ausgetauscht würden. Sie würdigte das Lippstädter Projekt als zukunftsweisend und richtete ihren Blick dabei auch auf das Thema Nachhaltigkeit: „Sie bauen das Gebäude in KfW 40 EE – das ist ein sehr hoher Standard.“
Durch das Land NRW erhält Lippstadt für das Stadthausprojekt 8,5 Millionen Euro Fördermittel. Bürgermeister Arne Moritz bedankte sich daher bei Ina Scharrenbach nicht nur für ihren Besuch und die tatkräftige Unterstützung bei der Grundsteinlegung, sondern auch für die finanzielle Förderung des Projektes: „Sie ermöglichen es uns, dieses Projekt so ambitioniert und zukunftsweisend umzusetzen.“
Seinen Dank richtete der Bürgermeister auch an alle Projektbeteiligten – die Architekten, das Quartiersmanagement, die Südwestfalenagentur, den Rat der Stadt Lippstadt und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Stadtverwaltung.
Sie alle sorgten auch am Tag der Städtebauförderung durch ihre Präsenz an der Stadthausbaustelle dafür, dass Interessierte sich umfangreich informieren konnten. Einen Blick zurück auf die Geschichte des Geländes gab es zudem im „Container-Kino“ und einen Blick nach vorn aufs neue Stadthaus per virtueller 360-Grad-Visualisierung auf dem eigenen Handy.
Damit aus der Visualisierung ein echter Gebäudekomplex wird, haben die Beteiligten noch rund zweieinhalb Jahre Zeit – Ende 2027 soll das neue Stadthaus fertig sein.
Information: Das „Quartier Südliche Altstadt“ (QSA)
Im Herzen Lippstadts entsteht das „Quartier Südliche Altstadt“ (QSA). Der Bereich in Innenstadtrandlage hat eine Größe von rund 27 Hektar und verfügt in Form der 35.000 Quadratmeter großen Brache des ehemaligen Güterbahnhof-Areals über eine wichtige Potenzialfläche. Sie ist der wesentliche Entwicklungsbereich im QSA.
In einem umfangreichen Analyse-, Beteiligungs- und Planungsprozess wurde in den vergangenen Jahren eine Perspektive für eine ganzheitliche und nachhaltige Nutzung des Quartiers erarbeitet. Das „Integrierte Städtebauliche Entwicklungskonzept“ (ISEK) sieht vor, dass neben einer Entwicklung der Güterbahnhof-Brache und Maßnahmen zur Aufwertung und Attraktivierung der Bestandsstrukturen weiterhin ein Fokus auf den Bereich der nachhaltigen Mobilität sowie in die Weiterentwicklung der „grün-blauen“ Infrastruktur gelegt werden soll.
Projektkern im QSA sind der Neubau der Stadtverwaltung als innovativer und nachhaltiger Bürgertreffpunkt und Arbeitsort, die Herstellung eines multifunktionalen Quartiersplatzes, der Bau eines zukunftsweisenden Mobilitäts-Hubs sowie die Errichtung eines ergänzenden Stadtbausteins, dessen Nutzung mit den Bürgerinnen und Bürgern gemeinsam entwickelt werden soll.
Diese baulichen Maßnahmen werden flankiert von weiteren Teilprojekten, wie unter anderem dem Bau eines Lebensmittelmarktes mit einer möglichen Büronutzung in den Obergeschossen und der Errichtung von zwei Parkhäuser für das Stadthaus und das angrenzende Krankenhaus. Darüber hinaus besteht durch eine Neuordnung der Grundstücke der Hospitalstraße die Möglichkeit, die zu dem Güterbahnhofsgelände liegenden Flächen mit z.B. Wohngebäuden zu bebauen.
Weitere Informationen: www.qsa-lippstadt.de
Pressekontakt: Frau Köller, Pressestelle, pressestelle@lippstadt.de,Tel: 02941/980-313
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